4. Tag: La Isla Bonita: La Palma
Große Inselrundfahrt


8 Uhr. Wir legten pünktlich in Santa Cruz de la Palma an. Nach einem guten Frühstück ging's heute erneut auf einen Ganztagesausflug. "Highlights - Vulkane und Natur" hieß unsere Tour und es versprach, ein interessanter Tag zu werden.

Bild Etwas enttäuscht waren wir vom Wetter: Die Sonne mochte sich nicht so recht blicken lassen, viele Wolken verdeckten den Himmel. Aber wir waren guter Dinge - vielleicht wird's ja im Laufe des Tages besser.

Vom Hafen in Santa Cruz ging's entlang der Küste zum ersten Aussichtspunkt La Galga. Wir spazierten ein klein wenig durch den Ort, bis wir schließlich am Mirador de San Bartolomé ankamen. Von hier aus hatten wir eine schöne Sicht über das gesamte Küstengebiet. Der Ort an sich wirkte recht verschlafen - wir waren die einzigen Leute hier. Besonders schön waren die bunten Blumen in den Gärten der angrenzenden typisch kanarischen Häusern, worauf sich gleich ein Großteil der Fotografen – wie auch ich – stürzten.

Bild Nach rund zwanzig Minuten fuhren wir weiter in die Lorbeerwälder Los Tilos. Hier stiegen wir aus und der Reiseleiter erklärte uns die verschiedenen Eukalyptusbäume. Die Wälder gleichen einem wahren Urwald; Wege sind hier kaum welche zu finden. Irgendwie wirkte hier alles so mystisch ... Zwischen den grünen Bäumen fanden wir immer wieder knallbunte Blumen, die unter diesem ganzen "Grün" einen tollen Farbenklecks darstellen.

Eine knappe Dreiviertelstunde spazierten wir durch diese Wälder - die vielen Erklärungen des Reiseleiters waren zwar interessant und gut gemeint, doch konnten wir die Bäume nicht wirklich alle auseinander halten. ;-) Leichter Nebel setzte sich in den Wäldern ab.

Nach dieser "Biologie-Stunde" ging's schließlich weiter in das niedliche kleine Dörfchen San Andrés, was uns auf Anhieb begeisterte und wohl auch einer der schönsten Orte der Insel ist. Wir schlenderten die engen Gassen entlang, erblickten immer wieder tolle typisch kanarische Häuser und gelangten schließlich zum Hauptplatz, der sehr sauber wirkte. Er ist wunderschön angelegt mit einem kleinen Brunnen in der Mitte und tollen Blumenarrangements. Direkt dahinter befindet sich die hübsche Kirche San Andrés. Auch die umliegenden bunten Häuser gefielen mir; alles sah so fröhlich aus. Es glich einer Ortschaft aus dem Bilderbuch.

San Andrés und Sauces bilden eine Doppelgemeinde und sind somit der größte Ort im Nordosten der Insel. Landwirtschaft steht hier an erster Stelle!

Bild Von hier aus wanderten wir schließlich entlang der herrlichen Bananenplantagen, die uns nach wie vor begeisterten. So weit man blicken kann: nur Bananen sind zu sehen. In meinem Kopf schwirrte plötzlich ein Bild von der eigenen Finca mit einer eigenen kleinen Bananenplantage herum ... Ach, wär' das schön!! :-))

Unser Reiseleiter klärte uns anhand einer Staude über die "Pflanze Banane" auf, warum die Banane krumm ist und was alles gemacht werden muss, bis sie so werden, wie wir sie alle kennen. Ein sehr interessanter Vortrag. Ich hätte nie gedacht, dass da so viel Arbeit dahinter steckt! Wir wurden außerdem noch darüber informiert, dass die kanarischen Bananen nie nach Deutschland exportiert werden, weil sie nicht dem "Standard“ entsprächen und viel zu klein wären. Ich kann jedoch von mir behaupten, dass mir die kleineren viel besser schmecken als die großen. Doch wer hört schon auf mich ...?! ;-)

Bild Zu Fuß ging's schließlich weiter zum Meerwasserschwimmbecken Charco Azul, wo allerdings nicht viel los ist. Nach ein paar Schritten standen wir plötzlich vor einer "Bananenpackerei", wo die Leute beschäftigt sind, die Bananen von der Staude abzutrennen, zu waschen und schließlich in Kisten zu verpacken. Neugierig wie wir waren, durften wir einmal quer durch die Lagerhalle gehen und bekamen zum Abschluss noch eine gerade frisch gepflückte Banane. Schmeckte die guuuttt ...!!!

Wieder unterwegs, machten wir auf halber Strecke zum Vulkan San Antonio Halt zum Mittagessen in einem netten kleinen Lokal an der La Cumbrecita. Hier wurden uns typisch kanarische Spezialitäten serviert: Als "Vorspeise" Gofio – geröstetes Mehl aus verschiedenen Getreidearten – sowie eine schmackhafte Suppe. Als Hauptspeise bekamen wir Hähnchenkeulen mit Reis und den berühmten papas arrugadas, (runzlige Salzkartoffeln) mit Mojo-Sauce. An dieses Essen könnte man sich wirklich gewöhnen ...

Am Vulkan San Antonio angekommen, stiegen wir aus und spazierten entlang des Kraterrandes um den Vulkan herum. Selbst durch die Schuhe merkten wir die Hitze der Steine. Faszinierend, wie lange sie anhält - nach so langer Zeit des letzten Ausbruches! Vom Kraterrand aus hatten wir einen schöne Weitsicht auf die Küste und die kleinen Häuschen, die sich dort unten befinden. Blickten wir in den Vulkan hinein, konnten wir einen kleinen Wald erkennen, der im Laufe der Jahre hier entstanden ist.

Bild Auf dem Weg zurück kamen wir an einer kleinen Kamelherde vorbei, die auf reitwillige Touristen warteten. Scheinbar schon länger, denn sie sahen irgendwie "genervt" aus. ;-) Im angrenzenden Informationsbüro kauften wir noch ein paar Postkarten, bis es schließlich wieder zurück Richtung Santa Cruz ging.

Kurz zuvor hielten wir jedoch noch einmal beim kleinen Töpfereizentrum Molino in Hoyo de Mazo an, wo uns der Reiseleiter durch die herrlichen Gärten dieser Anlage führte. Blumen, soweit man sehen kann - ein wahres Paradies erwartete uns hier; ein kleiner Hund guckte immer wieder frech um die Ecke.

Im Anschluss an diesen kleinen Spaziergang gelangten wir in die Werkstatt der Töpferei, wo die drei Besitzer gerade mitten in ihrer Arbeit steckten. Dieser Familienbetrieb hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle auf La Palma und den angrenzenden Inseln ausgegrabenen Töpferwaren aus längst vergangenen Zeiten zu rekonstruieren und somit wieder in Umlauf zu bringen. Erstaunlich ist hierbei, dass sie Vasen und Schalen mit ihrer bloßen Hand rund formen; ohne jegliche Hilfsmittel, mit denen z. B. in Deutschland diese Waren hergestellt werden. Wir wurden über die div. Ausgrabungen informiert; der letzte Fund war gerade vor einer Woche!! Und schon waren die Herrschaften dabei, die Schale wieder herzustellen.

Nach ein paar Schritten gelangten wir zu einem kleinen Souvenirladen, in dem in erster Linie natürlich die entsprechenden Töpferwaren verkauft wurden. Sie waren wirklich schön - allerdings auch sehr teuer; Handarbeit eben.

Mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck und auch ein bisschen müde kamen wir schließlich wieder am Hafen an.

Wir alle begaben uns schnell auf unsere Kabinen - schließlich war nun "AIDA-TV-Time". ;-) Kaum schalteten wir den Fernseher ein, hörten wir auch schon die erste vertraute Stimme. Wir kugelten uns vor Lachen.

Nach einem leckeren Südstaaten-Essen im California Grill Restaurant machten Toni und Rüdiger sich auf den Weg in die Bar, um das lang ersehnte Champions-League-Spiel zu sehen, während Annette und ich zunächst die Happy Hour ausnutzten und später ins Theater gingen. Heute stand ein "Grusical" auf dem Programm; ein Zusammenschnitt div. Musicals. Mich als Musical-Fan begeisterte diese Show natürlich voll und ganz und ich staunte immer mehr, was die Darsteller so alles drauf haben.

Den restlichen Abend ließen wir wieder vereint bei einem letzten Cocktail ausklingen, bis wir kurz nach Mitternacht in unsere Kabine schaukelten. Ob vom Cocktail oder vom Wellengang - wir wissen es nicht! ;-))

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