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7. Tag: Weiterfahrt von den Cameron Highlands über Ipoh und Kuala Kangsar nach Penang


Heute hieß es leider schon wieder Abschied nehmen von den Cameron Highlands.

Die Koffer hatten wir bereits gestern Abend schon gepackt und so konnten wir heute Morgen noch ganz gemütlich frühstücken, bevor wir gegen 10 Uhr langsam auscheckten und wieder alles ins Auto verfrachteten.

Die Sonne schien vom fast wolkenlosen blauen Himmel und wir freuten uns auf den bevorstehenden Tag. Denn für heute war viel geplant. Auf unserem Weg nach Penang wollten wir noch einige Stopps einlegen und Tempel und Moscheen besuchen.

Bild Während der Fahrt hatten wir herrliche Ausblicke über das Kinta-Tal und entdeckten einige Plantagen und verlassene Hütten. Immer wieder tauchten die Verkaufsstände der Orang Asli am Straßenrand auf. Viele von ihnen wirkten aber wie ausgestorben, scheinbar hatten sie ihr Geschäft heute schon gemacht.

Gegen halb 12 Uhr erreichten wir langsam Ipoh, die drittgrößte Stadt Malaysias. Sie liegt mitten im Kinta-Tal, welches umgeben ist von der großen Titiwangsa-Bergkette mit bis zu 2000 m Höhe und der kleinen Kledang-Kette mit Bergen von bis zu 1000 m Höhe. Obwohl das Klima hier angenehm frisch sein soll, spürten wir doch einen großen Unterschied gegenüber den Cameron Highlands. Heute Morgen bei 15 Grad gestartet, stieg das Thermometer wieder von Minute zu Minute und in Ipoh angekommen, hatte es knappe 30 Grad.

Ein Stückchen durch die Stadt gefahren, erreichten wir schließlich unseren ersten Tempel des heutigen Tages: Der Ling Sen Tong Temple. Wir stellten das Auto am Parkplatz davor ab und waren die einzigen Touristen hier. Stellenweise wurden wir von den vorbeifahrenden Leuten etwas komisch angeguckt. Vermutlich verirren sich nicht so viele Leute hierher.

Aufgrund der vielen bunten Farben strahlt der Tempel schon von weitem entgegen. Hier wurde wirklich jede Farbe verarbeitet, die man finden konnte. Außerdem stehen überall Figuren herum. Ob es nun Tiere sind oder auch Buddhafiguren in allen Variationen. Es sieht alles ziemlich zusammengewürfelt aus, gefallen hat es uns aber dennoch ausgesprochen gut. Ich bin mir allerdings nicht sicher, welchem Glauben dieser Tempel angehört, da irgendwie von allem etwas zu sehen ist.

Bild Hier spazierten wir einige Zeit umehr und machten zahlreiche Fotos, bis wir schließlich ein paar Schritte weiter zum Nam Tian Tong Tempel gingen. Dieser verschmilzt mit den dahinter liegenden Felsen und beherbergt im Inneren ein kleines Höhlensystem mit verschiedenen Buddhafiguren. Auch hier machten wir einen kleinen Spaziergang, bis wir uns schließlich wieder zurück zum Auto begaben.

Auf die Besichtigung der Stadt verzichteten wir, dafür hatten wir leider nicht genügend Zeit. Den zunächst noch angedachten Japanischen Garten ließen wir auch sein, nachdem wir gesehen hatten, dass er gerade mal 50 qm groß ist.

Etwa 1 ¼ Stunden später, gegen 14 Uhr, erreichten wir die "Royal Town" Kuala Kangsar. Sie ist seit 1887 Sitz des Sultans von Perak und wurde mir bei meinen Reiseplanungen von mehreren Seiten empfohlen, weshalb ich hier unbedingt einen Stopp einlegen wollte.

Die Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt liegen erfreulicherweise alle recht nah beieinander, oberhalb des Flusses Perak auf dem Chandan-Hügel. Das Auto an der Ehemaligen Britischen Residenz abgestellt, spazierten wir zu Fuß in Richtung der Ubudiah-Moschee, deren goldene Kuppeln uns schon von Weitem entgegen strahlten.

Diese Moschee ist eine der schönsten, die ich bisher gesehen habe und steht den großen Moscheen in Istanbul in nichts nach. Diese weiß-goldene Moschee und im Hintergrund der blaue Himmel - einfach fantastisch! Der Anblick gefiel mir und gerne hätte ich mir die Moschee auch von innen angesehen, doch leider war während unseres Besuchs gerade Messe und der Zutritt den Touristen verständlicherweise verwehrt. Außerhalb der Messe kann man das Innere aber besichtigen, was jedoch lt. Reiseführer ziemlich schlicht sein soll.

Bild Neben der Moschee befinden sich die Gräber der Sultansfamilie im Royal Mausoleum und weitere Gräber, alles umgeben von hochragenden Bäumen und einer interessanten Landschaft.

Einige Schritte weiter konnten wir die Kuppel des 1933 erbauten Sultanspalastes Istana Iskandariah erkennen und so spazierten wir gemütlich vor. Ihn zieren sechs Zwiebelkuppeln auf dem Dach, allerdings sind sie nicht annähernd so faszinierend wie die der Ubudiah Moschee.

Der Palast des Sultans kann leider nicht besichtigt werden, da hier noch immer die amtierenden Sultane wohnen und eine Besichtigung nicht nur die Privatsphäre der Sultansfamilie stören, sondern auch ein hohes Sicherheitsrisiko darstellen würde.

Den Palast umgibt ein riesiger Garten, das gesamte Areal ist von hohen Zäunen umgeben und obwohl wir einmal komplett um den Palast herum spaziert sind, konnten wir kaum etwas sehen. Dafür aber rann uns der Schweiß von der Stirn, denn inzwischen hatte es gefühlte 40 Grad, die Sonne brannte regelrecht auf unserer Haut und wir waren froh, als wir endlich wieder am Auto angelangt waren; die Klamotten waren komplett durchnässt.

Jetzt mussten wir uns aber langsam sputen. Inzwischen war es schon Nachmittag geworden und vor uns langen noch etwa 100 km bis nach Penang, etwa 2 ¼ Stunden. Weitere Stopps waren jetzt nicht mehr drin, wenn wir nicht zu spät am Hotel ankommen wollten. Aber wir hatten hier sowieso alles Sehenswerte besucht, jetzt freuten wir uns auf Penang.

Über die Autobahn E1 fuhren wir in Richtung Butterworth, als wir uns schließlich trotz Navi bei der Abfahrt auf die Penang Brücke heillos verfuhren. So viele Straßen war das Navi wohl nicht mehr gewöhnt, ab Kuala Lumpur waren sie immer recht dünn gesät. Irgendwann aber fanden wir dann doch wieder den richtigen Weg und erreichten die Mautstelle für die Brücke (die im Übrigen nur vom Festland auf die Insel bezahlt werden muss, in umgekehrter Richtung entfällt die Gebühr!).

Die Penang Brücke ist eine 13,5 km lange Schrägseilbrücke und wurde 1985 nach etwa fünfjähriger Bauzeit dem Verkehr frei gegeben. Knapp 175 Millionen Euro (!) kostete der Bau dieser Brücke, für malaysische Verhältnisse eine extrem hohe Summe, wie ich finde.

Zunächst noch mit nur vier Fahrbahnen ausgestattet, wurde die Brücke 2007 schließlich um zwei weitere Fahrbahnen erweitert, da die Brücke ständig überlastet war. Momentan ist diese Brücke noch die einzige Verbindung vom Festland Malaysias nach Penang, doch bereits vor drei Jahren wurde der Bau der "Second Penang Bridge" beschlossen, diese soll dann eine Länge von 24 km bekommen.

Bild Von der Brücke konnten wir bereits die Hochhäuser von Georgetown erkennen, der Hauptstadt der Insel. Durch diese Stadt mussten wir uns jetzt auch durchboxen, denn nur wenige Kilometer dahinter lag unser Hotel. Nach den paar äußerst ruhigen Tagen in den Cameron Highlands kam es uns hier in der Stadt schon wieder richtig chaotisch vor und wir waren echt froh, als wir um kurz vor 17 Uhr unser gebuchtes 4-Sterne-Hotel "Hard Rock Hotel Penang" erreichten. Es ist das letzte Hotel am Strand von Batu Feringghi und noch dazu das schönste und neueste. Erst im September 2009 wurde das Hotel eröffnet.

Toni und ich sind inzwischen richtige Fans der Hard Rock Cafés und besuchen im Ausland immer ganz gerne die entsprechenden Restaurants, in Kuala Lumpur waren wir an unserem ersten Abend ja auch zum Abendessen dort. In einem Hotel waren wir bis dato aber noch nie und auch dieses hier wählten wir eher zufällig aus. Letztendlich war es das beste und schönste Hotel der gesamten Rundreise.

Wir stellten das Auto direkt am Eingang ab und prompt wurden unsere Koffer ausgeladen. In der Zwischenzeit liefen wir in Richtung Rezeption und wurden schon von Weitem freudig begrüßt. Drei Mädels standen am Tresen und lächelten und winkten uns zu. Na das war ja mal eine Begrüßung, toll! Wir erhielten einen Cocktail und checkten gemütlich ein. Die Leute hier waren alle so freundlich; das waren wir schon gar nicht mehr gewöhnt.

Kurze Zeit später begaben wir uns auf unsere Zimmer und waren echt baff. Obwohl wir die kleinste Kategorie gebucht hatten, ein sog. "Hillview Deluxe"-Zimmer, standen wir jetzt in einem 29 m² großen Raum. Toll! Das Bett war riesig, es gab einen großen Schreibtisch und eine Sitzecke in einem kleinen Erker, außerdem einen riesigen Flatscreen-TV und eine richtig gute Stereoanlage.

Bild Die Aussicht war leider nicht so besonders, wir sahen in den Hinterhof des Hotels. Würden wir das Hotel noch einmal aufsuchen, würden wir auf jeden Fall ein Zimmer Richtung Meer nehmen. Doch dieses Mal waren wir eh nicht viel auf dem Zimmer, von daher störte es nicht wirklich.

Das Frühstück war heute unsere erste und einzige Mahlzeit, weshalb uns inzwischen der Magen bis zu den Knien hing. Nur schnell frisch gemacht und in kurze Klamotten geworfen, spazierten wir gegen 18 Uhr zur hoteleigenen Pizzeria und bestellten eine Riesenpizza für uns Vier. Mmmhhh! Doch lange hielt es uns nicht auf den Stühlen, prompt waren wir am Meer und hielten unsere Füße ins warme Wasser. Ach, wie schön …!

Nach der kleinen Stärkung zogen wir uns auf unsere Zimmer zurück und legten eine kleine Pause ein. Wir waren richtig müde von diesem ereignisreichen Tag heute und freuten uns auf ein kleines Nickerchen.

Gegen 19.30 Uhr trafen wir uns schließlich wieder und machten uns zu Fuß auf den Weg in die Stadt Batu Feringghi. Das Hotel befindet sich etwas außerhalb davon, jedoch nur etwa 15 bis 20 Gehminuten, also ganz angenehm für einen Abendspaziergang. Auf dem Weg kamen wir an einigen Ständen vorbei, der Nachtmarkt wurde langsam aufgebaut, den würden wir uns aber erst morgen in aller Ruhe ansehen.

Nachdem wir uns ein paar Restaurants genauer angesehen hatten, entschieden wir uns für das Feringghi Garden Restaurant. Tagsüber wirkt es ziemlich unscheinbar, doch abends ist es wunderschön beleuchtet und richtig romantisch. Die Speisekarte ist sehr umfangreich und die Gerichte fantastisch. Hier verbrachten wir einen sehr schönen Abend, bevor es gegen 22 Uhr zurück zum Hotel ging und wir den Abend an der Poolbar bei einem Cocktail gemütlich ausklingen ließen.

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