9. Tag: Abschied von der Serenade of the Seas - Unterwegs in Dubai


Unser Kabinenboy war heute noch fleißiger als sowieso schon - gleich zweimal klopfte er an die Tür, um zu sehen, ob wir noch in der Kabine wären. ;-) Scheinbar wollte er sie ratzfatz geputzt haben. Ans Ausschlafen war daher nicht mehr zu denken. Weil wir gegen 9 Uhr aber ohnehin aus der Kabine mussten, war es halb so schlimm.

In der Schooner Bar trafen wir auf Tonis Eltern und warteten hier auf den Aufruf für die Koffer. Es ging erfreulicherweise alles ein wenig schneller vonstatten als gedacht und schon um 9.30 Uhr konnten wir das Schiff verlassen.

Unsere Koffer fanden wir schnell, und so stellten wir uns in der langen Reihe für das Taxi an. Auch heute war es wieder sehr chaotisch hier. Gestern gab es schon wieder Streitereien unter den Taxifahrern - heute kam es zu Unstimmigkeiten unter den Gästen. Natürlich wollte jeder der erste sein und das Gedränge war groß. Warum hier aber um diese Zeit kaum Taxis standen, war mir schleierhaft.

Die Sonne brannte auf uns herunter, schon um kurz nach halb 10 Uhr hatten wir hier gute 30 Grad. Whow! Das kann ja heute noch was werden. Aber besser so - wir mussten es noch auskosten, denn das Wetter zu Hause zeigte wenig Aussichten auf Frühling.

Bild Nach etwa einer halben Stunde ergatterten dann auch wir endlich unser Taxi und weiter ging es zu unserem gebuchten 4 1/2-Sterne-Hotel "Amwaj Roatana Jumeira Beach Residence" am "The Walk" in der Dubai Marina.

Das Hotel hatten wir uns letztes Jahr während unseres 2-Tages-Stopps in Dubai kurz angesehen und ich fand es auf Anhieb sehr ansprechend. Es liegt fast am Ende von "The Walk", also etwas ruhiger, aber dennoch hat man von hier aus nicht weit zum Strand (wobei das für uns nicht wichtig war).

Die Fahrzeit vom Port Rashid in die Dubai Marina beträgt gute 40 Minuten. Wir mussten ja auch vom einen Ende Dubais zum anderen.

Im Hotel angekommen, checkten wir sogleich ein und wurden zufälligerweise sogar von einem deutschen Angestellten bedient. Dass wir seine Hilfe heute noch in Anspruch nehmen mussten, wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht ...

Weil unsere Zimmer noch nicht bezugsfertig waren, wurden wir auf Kosten des Hauses zu einem Frühstück eingeladen. Toll! Das freute mich sehr, denn natürlich hatten wir das Frühstück heute Morgen auf dem Schiff wieder versäumt. Das Büffet sah auch wirklich einladend aus und wir schlugen kräftig zu. Mmmhhhh ...!!

Gegen 11.30 Uhr durften Toni und ich dann unser Zimmer beziehen, seine Eltern mussten immer noch warten. Wir brachten unsere Taschen hoch und inspzierten alles. Das Zimmer war riesig, wie eigentlich in den meisten Hotels hier in Dubai, und der Ausblick aufs Meer und hinüber auf "The Palm" wunderschön. Weniger schön war die davor liegende Baustelle, die uns aber bekannt war. Hier am "The Walk" wird eben immer noch fleißig gebaut. Die Lärmbelästigung war nur bei offener Balkontür vorhanden; ansonsten bekam man davon nicht viel mit.

Da wir ab heute einen Mietwagen bei Dollar Rent a Car gebucht hatten, machten Toni und ich uns nun langsam auf den Weg, ihn abzuholen. Seine Eltern machten es sich in der Zwischenzeit am Pool bequem.

Gebucht war der Mietwagen auf eine Station in Jebel Ali, nur wenige Kilometer von hier entfernt. Eigentlich doch kein Problem ... oder etwa doch? (Vorsicht: Es folgt eine laaange Geschichte!)

Wir stiegen ins Taxi, gaben dem Fahrer die Adresse. Er nahm den Zettel, grübelte, und bat uns, wieder auszusteigen. Er würde uns nicht fahren, er wisse nicht, wo das liegt, wir sollen doch bitte ein anderes Taxi nehmen. - Wie bitte? Ich glaubte, nicht richtig zu hören. Auf meine Frage hin, ob er denn kein Navi hätte, meinte er nur: GPS??? No ...

Bild Ein Angestellter vom Hotel stieß dazu, wollte helfen und fragte einen anderen Taxifahrer. Doch auch der - wie viele weitere - kannten den Weg nicht.

Wir also wieder rein und mit dem Concierge gesprochen. Er studierte den Zettel, plötzlich standen fünf Kollegen um ihn rum, sie diskutierten, kamen aber zu keinem Ergebnis. Problem: Auf der Buchungsbestätigung stand keine Straße, nur eine Nummer, das Areal in Jebel Ali ist groß, niemand wollte "einfach so" hinfahren und vor Ort schauen oder nachfragen (was ich jedoch sinnvoll gefunden hätte - irgendjemand musste das doch kennen). Und auch google maps half nicht weiter.

Schließlich verloren sie alle das Interesse daran, drückten mir den Zettel wieder in die Hand und meinten nur: Tut mir leid, aber wir können hier nicht helfen. Ich war erst einmal sprachlos. Klar - es ist nicht ihr Problem, wenn wir die Mietwagenstation nicht finden. Aber wie bitte sollten wir sie jemals finden, wenn uns doch niemand fahren wollte?

Weil wir hier partout nicht weiterkamen, bat Toni schließlich den deutschen Angestellten um Hilfe. Der war auch sofort zur Stelle. Wir erklärten ihm den Sachverhalt und nach mehreren Versuchen konnte er die Station endlich telefonisch erreichen. 1. Versuch: Er ließ sich den Weg beschreiben. Das klappte jedoch nicht wirklich. Nach zehn Minuten war niemand schlauer, einen richtigen Straßennamen gab es nicht. Wir waren kein Stück weiter gekommen. 2. Versuch: Die Firma sollte uns den Wagen ins Hotel bringen, allerdings verlangte sie hierfür eine Gebühr und die war ich nicht bereit zu zahlen. Es kann doch nicht so schwer sein, zu dieser Firma zu gelangen?! 3. Versuch: Mitten in den Verhandlungen erfuhren wir schließlich, dass der von uns bestellte Wagen gar nicht in dieser Station verfügbar wäre. Lediglich kleinere Wägen, wir aber benötigten unseren großen Van, mit all dem Gepäck und zu Viert. Also hätte es eh nichts gebracht, dorthin zu fahren. 4. Versuch: Plötzlich konnte man in Erfahrung bringen, dass im Hotel Ramada Plaza hier in der Dubai Marina eine Zweigstelle von Dollar Rent a Car wäre und sie dort auch den gewünschten Wagen hätten. Na perfekt! Dann würde es ja doch noch was werden.

Weil das Hotel lt. Concierge nur wenige Minuten von hier entfernt wäre, wollten wir auch schon in die gezeigte Richtung losmarschieren, als er uns schließlich ein Taxi rief. Ach so, wenige Minuten mit dem Auto ... alles klar. Er erklärte dem Fahrer, wohin er uns bringen sollte und los ging's. Gerade mal drei Meter gefahren, blieb dieser stehen und fragte einen Kollegen, wo denn das Hotel läge - er kennt es nicht! Ich konnte es echt nicht glauben. Die Fahrt ging weiter, immer weiter, an einer Ampel fragte er erneut nach. Wir drehten ein paar Runden, schließlich ließ er uns an einer Ecke raus und meinte: Ziel erreicht. Kaum ausgestiegen, düste er auch schon davon. Gut für ihn, schlecht für uns, denn das Hotel war weit und breit nirgends zu sehen. Tatsächlich hatte er uns hier jetzt einfach rausgelassen, weil er nicht mehr weiter wusste! Unglaublich!!

Ich ging zum nächsten Restaurant und fragte die Kellner, wohin wir müssten. Hotel? Welches Hotel? Nö, das gibt's hier nicht, keine Ahnung. In diesem Moment war ich so sauer, dass ich einfach nur einen lauten Schrei losließ. Egal, was die anderen von mir denken mochten, mir wurde gerade alles zu viel. Ich fühlte mich wie in einem schlechten Film und wartete jede Sekunde auf die verstecke Kamera.

Wütend und mit hochrotem Kopf stiefelte ich ins nächstgelegene Hotel, dem Le Meridien, und fragte dort zuerst die Hotelangestellte (hatte keine Ahnung) und anschließend den Concierge. Und siehe da ...! Er kannte das Ramada Plaza!!! Wir konnten es gar nicht glauben, aber er ging sogar mit uns raus und zeigte/erklärte uns den Weg in allen Einzelheiten. Beim Erklären mussten wir schließlich schmunzeln. Lt. seinen Erklärungen lag das Hotel gerade mal ein paar hundert Meter hinter unserem.

Bild Wir spazierten los, erreichten wieder "The Walk" und standen schließlich genau dort, wohin uns der Concierge "geleitet" hatte; das Hotel fanden wir aber dennoch nicht. Wir liefen wieder einmal kreuz und quer, suchten die Hochhäuser nach ihren Schriftzügen ab - nichts!! So nah am Ziel und doch so fern ... Ich war kurz vorm Verzweifeln. Schließlich fragte Toni einen auf uns zukommenden Bauarbeiter und - man will es kaum glauben - er kannte den Weg! Er war sogar so nett, dass er uns kurzerhand direkt dorthin brachte (vermutlich sahen wir wirklich schon so verzweifelt aus ;-)). Und tatsächlich: Nicht mal 1 km war das Hotel von unserem Amwaj Rotana entfernt; wir jedoch hatten eine ganze Odyssee hinter uns.

Nach kurzer Wartezeit kam dann auch die für uns zuständige Dame und etwa eine Viertelstunde später saßen wir in unserem Leihwagen. Puh, das war ne schwere Geburt. ;-) Mein Tipp an dieser Stelle: Wenn Ihr Euch jemals einen Mietwagen in den Emiraten nehmt - tut dies direkt ab/bis Flughafen - dann kann eigentlich nicht viel schiefgehen.

Fünf Minuten später im Hotel angekommen, wurden wir schon sehnsüchtig erwartet. Wir machten uns kurz frisch und schließlich ging unsere heutige Ausflugstour los. Viel hatten wir heute nicht geplant, aber wir wollten uns gerne das ein oder andere Hotel ansehen und vor allem meinen Schwiegereltern den Jumeirah Strand näher zeigen.

Unser erstes Ziel war das Urlaubsresort Madinat Jumeirah und hier das Hotel Mina A Salam. Das Hotel im Stil einer arabischen Zitadelle ist das für mich schönste Hotel der Welt. Das gesamte Resort umfasst mehrere Hotels und Villen, insgesamt 44 Restaurants, es ist also tatsächlich eine kleine Welt; nach draußen muss man hier nicht mehr.

Bild Wir besuchten den Souk Madinat Jumeirah, der vor vielen Jahren noch ein Geheimtipp war, inzwischen aber fährt sogar der Sightseeingbus hierher. Heute war aber zum Glück kaum was los. Gut, es war auch Mittagszeit und nicht alle Läden hatten geöffnet. Zum Durchbummeln war es aber gerade richtig. Hier findet man von allem etwas: Souvenirs, Kunsthandwerk, aber auch Stoffe und Süßwaren. Der Bazar befindet sich in schönen, hohen, mit Holz verzierten Gängen, natürlich alles klimatisiert.

Weiter ging es in die Anlage hinein, die einfach traumhaft ist. Windtürme wurden nachgebaut, es gibt einen kleinen Flusslauf, auf welchem man mit traditionell nachgebauten Abras einen kleinen Ausflug machen kann. Und nicht zuletzt der fantastische Blick auf das Burj al Arab. Herrlich!

Hier hielten wir uns eine ganze Weile auf, machten zahlreiche Fotos, und fuhren anschließend weiter zum Burj al Arab. Leider kann man hier als Tourist nicht hinein. Man muss schon ein Essen hier gebucht haben oder ein zahlender Gast sein. Selbst ein Fotostopp ist hier nicht möglich. Nun gut, also ging es weiter zum Jumeirah Beach Hotel, welches direkt gegenüber liegt. Auch das wollten wir uns schon lange mal ansehen. Ins Hotel selbst gelangt man ohne Probleme, der Strandabschnitt darf als Nicht-Hotelgast nicht betreten werden. Aber egal. Das Hotel selbst hat uns ausgesprochen gut gefallen.

Nun ging die Fahrt weiter auf "The Palm". Sie ist die erste, im Jahr 2001, begonnene und inzwischen fast vollständig bebaute Insel der insgesamt drei geplanten Palmeninseln (die anderen beiden sind jedoch noch nicht besiedelt). Sie liegt zwischen dem Hafen Jebel Ali und dem Zentrum von Dubai, ist ca. 560 Hektar groß und besteht aus dem 4 km langen und 600 m breiten Stamm, den Palmenwedeln sowie dem sie umgebenden Sichelmond. Alles ist miteinander verbunden, eine ca. 300 m lange Brücke verbindet die Insel mit dem Festland.

Auf "The Palm" gelangt man sowohl mit dem Auto als auch mit der Dubai Monorail, die wir jedoch eher unpraktisch finden. Auf dieser Palme befinden sich einige luxuriöse Hotels, aber auch private Villen (alles streng gesichert). Fährt man den "Stamm" entlang, wirkt die Insel zwar extrem sauber, aber auch sehr verlassen. Zahlreiche der privaten Villen und Wohnungen sind verwaist.

Bild Unser Ziel heute war das bekannte Hotel "Atlantis - The Palm". Toni und ich waren schon letztes Jahr hier und haben dort u. a. "The Lost Chambers", das Aquarium, angesehen. Dieses Mal wollten wir das Hotel meinen Schwiegereltern zeigen. Hinein sind wir allerdings nicht. Wir stellen nur das Auto ab und machten ein paar Fotos, anschließend fuhren wir wieder zurück zum Hotel.

Während es sich Tonis Eltern erneut am Pool bequem machten, spazierten Toni und am "The Walk" entlang und sahen uns um, was sich im vergangenen Jahr hier so alles getan hatte. In einem mexikanischen Restaurant stillten wir unseren Hunger und beobachteten dabei die vielen tollen Autos, die hier entlang fuhren. Es ist also immer noch die "Schaustraße" für Porsche, Ferrari & Co.

Ein wenig am Strand entlang spaziert und den herrlichen Sonnenuntergang genossen, ruhten wir uns anschließend ein wenig im Hotel aus und machten uns auf 19 Uhr wieder fertig. Zu dieser Zeit trafen wir uns mit Tonis Eltern und spazierten noch ein wenig hier entlang, anschließend ging es zum Abendessen in eines der Restaurants.

Im Garten des Hotels ließen wir den Abend bei einem leckeren Cocktail ausklingen. Es gab Live-Musik, die Palmen waren teilweise mit Lichterketten bestückt worden - einfach schön!

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Fotoalbum Dubai


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