4. Tag: Ein Tag auf See


Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Ruhe und Erholung. Nach dem Ausschlafen machten wir uns gegen 9 Uhr fertig und verspeisten in aller Gemütlichkeit unser Frühstück mit Blick aufs Meer.

Danach packten wir unsere Bücher und Zeitschriften ein und machten uns auf die Suche nach einem freien Liegestuhl. Wenn ich da so an frühere Kreuzfahrten und an die Seetage zurück dachte, war ich mir eigentlich sicher, keinen freien Platz zu finden. Vor allem auf so einem Schiff wie der Oasis of the Seas mit so vielen Passagieren musste es ja noch schwieriger werden, etwas zu bekommen. Aber gut, versuchen wir eben mal unser Glück.

Bild Wir spazierten zuerst einmal über das große Pooldeck, waren uns aber schnell einig, dass es uns hier viel zu laut war und wir uns lieber in eine ruhigere Ecke verziehen wollten. Und so erreichten wir kurze Zeit später das Solarium; der Erholungsbereich für Erwachsene ab 16 Jahren. Der Bereich ist sehr ansprechend gestaltet mit etwas hochwertigeren Liegestühlen und Korbsesseln, stellenweise gibt es Glasüberdachungen, so dass man es auch bei Regen hier aushalten kann, trotzdem aber immer eine frische Brise hindurch weht.

Hier waren noch zahlreiche freie Liegeplätze zur Verfügung. Whow! Damit hatte ich jetzt wirklich nicht gerechnet. Selbst die Jacuzzis hier waren stellenweise komplett leer! An der Bar waren auch kaum Leute. Wo sind denn alle hin?

Wir ließen es uns ein paar Stunden gut gehen, trödelten so in den Tag hinein und als es gegen die Mittagszeit dann doch langsam voller wurde und der Lärmpegel stieg, zogen wir uns wieder zurück und spazierten zur Royal Promenade.

Um 12.30 Uhr fand hier heute die Rock'n Rhythm Nation Parade statt, ein Umzug, mit dem sich ein Teil der Crew dem Publikum näher vorstellte. Wir suchten uns einen Platz mit guter Sicht und schon begann die Show. Die Angestellten der Oasis of the Seas verkleideten sich wie zu Karneval und liefen tanzend, singend und lachend über die Promenade. Aus den Bereichen Küche, Service, Restaurant und vieles mehr stellten sie sich näher vor, schön in eine Parade ganz nach brasilianischem Vorbild verpackt.

Bild Kurz einen Abstecher auf unsere Kabine gemacht, ging es auch schon wieder direkt zum Boardwalk, denn dort fand um 13.30 Uhr ein sog. "Bauchklatscher-Wettbewerb" für Männer im Aqua-Theater statt, den Toni sich gerne ansehen wollte. Um die Ecke noch schnell einen Schoko-Donut geholt, suchten wir uns einen Platz und kurze Zeit später ging es auch schon los. Heute Vormittag hatten sich ein paar der Gäste für den Wettbewerb angemeldet und wie es nun mal so ist: Es waren nicht unbedingt die durchtrainiertesten Herren … ;-)

Toni und ich waren umgeben von rund 700 Amerikanern, die sich auf diesen Wettbewerb freuten wie die Irren. Es wurde gejubelt und geklatscht und ich kam mir vor wie bei einem Finalspiel bei der Fußball-Weltmeisterschaft. So etwas hatte ich ja noch nie gesehen!

Aber auch wir fanden die Veranstaltung recht witzig. Der Cruise-Director Richard Spacey führte mit viel Witz und Humor durch diese kleine "Show" und letzten Endes gewann natürlich der Teilnehmer mit dem dicksten Bauch. Amerika jubelte .. es war unvorstellbar, mit welcher Freude sie hier mit dabei waren. :-)

Den weiteren Nachmittag verbrachten wir wieder sehr gemütlich und erholsam, teils auf dem Balkon, teils unterwegs auf dem Schiff. Wir sahen uns die Oasis noch genauer an, denn es gab tatsächlich immer noch Bereiche, die wir noch nicht entdeckt hatten. In der Bar Sorrento's holten wir uns kleine Pizza-Ecken und auch das English Pub testeten wir und waren erstaunt über die Vielzahl der Biere, die hier angeboten wurden.

Zum Abendessen ging es schließlich wieder ins Restaurant Opus, wo unsere Kellner bereits auf uns warteten. Für den weiteren Verlauf der Reise sollten wir immer wieder zwischen zwei Kellner-Teams hin und her wechseln, die sich uns gegenüber immer ein wenig übertrumpfen wollten. ;-) Klar, das wirkte sich ja auch auf ihr Trinkgeld aus, aber sie waren auch beide wirklich nett und witzig. Und während die Nachbartische oftmals ziemlich langweilig waren und auch mit den Kellnern kein Wort wechselten, waren häufig wir diejenigen, die ihnen ein Lachen entlockten und einfach Spaß mit ihnen hatten.

Für nach dem Essen hatte ich ursprünglich Plätze für die Show "Oasis of Dreams" im Aquatheater reserviert. Doch aufgrund eines zu starken Seegangs war die Durchführung der Show nicht möglich und wurde auf den letzten Reisetag verschoben. Wir merkten zwar nicht viel davon, aber klar: Bei der Show ist Präzision gefragt und die Darsteller springen aus mehreren Metern Höhe in ein relativ kleines Becken. Das war einfach viel zu gefährlich, wenn das Schiff zu wackeln beginnt.

Bild Also schlenderten wir stattdessen über den Boardwalk, trafen auf King Julien aus dem Film Madagaskar (und machten natürlich ein Foto) und genossen die abendliche Jahrmarktstimmung.

In der "Schwebenden Bar" tranken wir einen Cocktail und fuhren mehrmals zwischen Royal Promenade und dem Central Park hin und her, als wir schließlich im Central Park ausstiegen und ein wenig spazieren gingen. Hier hatte man wirklich den Eindruck, inmitten eines Parks zu sein, hinter dem sich eine Großstadt entfaltet.

Fast allein schlenderten wir anschließend noch über weitere Teile des Schiffes und erreichten den Minigolfplatz sowie die Surfanlage des Schiffes. Auch hier waren wir heute zum ersten Mal. Und von hier oben hatten wir auch einen schönen Blick hinunter auf den Boardwalk.

Doch langsam wurden wir müde. Trotz Seetag hatten wir heute wieder viel erlebt und gesehen. Wir begaben uns langsam auf die Kabine und freuten uns auf den morgigen Tag.

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