4. Tag: Katakolon & Olympia
Besichtigung des Ursprungs der Olympiade & Spaziergang durch Katakolon


Heute mussten wir schon sehr frühzeitig aufstehen, da wir bereits um 7.30 Uhr in den Hafen von Katakolon einliefen und gleich im Anschluss unser Ausflug begann. Unser Frühstück bekamen wir wie erwartet eine Viertelstunde früher als bestellt, doch mit gemütlich Hinsetzen war heute nichts. Wir verdrückten es zwischen dem fertig machen und dem Zusammenpacken unserer Sachen für den heutigen Tag und machten uns auf 7 Uhr auf den Weg zum Treffpunkt. Zum einen aus reisebüro-technischer Sicht und zum anderen wegen der Entfernung Olympias von Katakolon und auch wegen der geringen Zeit entschieden wir uns für diesen geführten Ausflug und waren gespannt, wie er uns gefallen würde.
Bild
Nachdem sich alle Teilnehmer eingefunden hatten, konnten wir das Schiff verlassen. Mit dem Bus ging es in das ca. 40 Minuten entfernte Dorf von Olympia. Während der Fahrt kamen wir oftmals an sehr trostlosten und ausgebrannten Gegenden vorbei, manche davon fielen sichtlich dem großen Brand von August 2007 zum Opfer. Hier hatte das Feuer wohl tatsächlich am stärksten gewütet.

Olympia ist eine sog. "Ein-Straßen-Stadt" und besteht zum größten Teil aus Tavernen und Hotels für den Tourismus. Doch die Stadt selbst schauten wir uns gar nicht an, sondern fuhren gleich zur archäologischen Stätte von Olympia; nur ca. 5 Minuten vom Ortskern entfernt.

Wir folgten unserer Reiseleiterin und nachdem wir die Eintrittskarten erhalten hatten, strömten wir mit mehreren Hundert Leuten in die Stätte. Als Individualist wären wir hier vermutlich nicht so schnell reingekommen.

Knapp 3 Stunden hielten wir uns in Olympia auf und unsere Reiseleiterin erklärte uns alles Wissenswerte dazu. Ich war darüber sehr froh, weil man sich somit wenigstens etwas darunter vorstellen konnte. Viel ist nämlich nicht mehr erhalten geblieben. Hier und da stehen noch ein paar Säulen und vereinzelt ein Gebäude – oder zumindest die Grundrisse – aber ein richtiges olympisches Dorf ist auf Anhieb nicht mehr zu erkennen. Anhand von Zeichnungen, die unsere Führerin bei sich hatte, konnten wir alles besser zusammenfügen und das damalige Leben sogar ein ganz klein wenig spüren.

Bild Olympia war die Stadt der alten Olympischen Spiele, welche alle vier Jahre von den Griechen gefeiert wurden. Es war keine richtige Stadt, sondern mehr ein Heiligtum mit Gebäuden, in welcher die Spiele zu Ehren der Götter durchgeführt wurden. Olympia enthielt viele Schätze griechischer Kunst, wie Tempel, Monumente, Theater, Statuen und Spenden von Marmor. Der heilige Bezirk war eine ebene Fläche von ca. 200 m Länge und 177 m Breite.

Der bedeutendste Tempel war der Tempel des Zeus, der dem Vater der Götter gewidmet war. In diesem Tempel befand sich eine Statue des Zeus aus Elfenbein und Gold. Daneben befand sich das Heraeum, ein Tempel welcher der Frau des Zeus gewidmet war und in welchem die Girlanden für die Sieger ausgelegt waren. Richtung Osten waren das Stadion und die Rennbahn zu finden, wo die Kämpfe stattfanden. Richtung Westen war die Turnhalle, in der alle Mitbewerber verpflichtet waren, wenigstens für einen Monat zu trainieren.

Um 350 v. Chr. wurde das Stadion errichtet, von dem nur noch die Erdwälle erhalten sind. 40.000 Zuschauer fasste die Wettkampfstätte. Südlich des Stadions lag das Hippodrom, der Austragungsort für die Pferdesportdisziplinen. Badegebäude, Gymnasium, Schatzhäuser und Verwaltungsgebäude ergänzten das Gebäudeensemble.

Die alten Olympischen Spiele erreichten die Spitze ihrer Popularität im 4. und 5. Jahrhundert v. Chr. und 393 n. Chr. übernahm der römische Kaiser Theodosius die Macht und verbot die Spiele. Erst im 18. Jahrhundert wurde der Gedanke an diese Spiele wieder aufgenommen und die ersten modernen Olympischen Spiele begannen 1896 wieder in Athen.

Bild Nachdem uns unsere Reiseleiterin alles erklärt hatte, hatten wir noch selbst ein wenig Zeit, uns in der Stätte umzusehen und so schlenderten wir zum Stadion vor. Hier fanden bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen sogar wieder Wettkämpfe statt; allerdings nur unter der Bedingung, dass keinerlei Werbung gemacht wurde, nur eine einzige Kamera filmen durfte und der Eintritt für alle kostenlos war.

Zum Glück blieb die Stätte vom großen Brand 2007 größtenteils verschont. Nur die Wälder rund herum hat es erwischt; die Reste davon konnten wir bei unserem Besuch noch gut erkennen und wurden gerade entfernt.

Einmal quer über die Anlage marschiert, machten wir uns schließlich wieder auf den Weg zum Bus und zurück ging's nach Katakolon, wo wir noch ein wenig Zeit für uns hatten. Wir spazierten durch das kleine Fischerdörfchen, das sehr touristisch angehaucht ist und wo überall Tavernen und Souvenirläden zu finden sind. Wir schrieben ein paar Postkarten an die Lieben zu Hause und gingen wieder zurück zum Schiff; vorbei an der Costa Romantica und der MS Voyager Delphin – zwei weitere Kreuzfahrtschiffe im Hafen von Katakolon.

Uns hat der Ausflug gut gefallen. Selbst, wenn wir uns unter alten Gesteinen nicht immer etwas vorstellen können, war es doch interessant, den Ursprung der Olympischen Spiele mal gesehen zu haben.

Das Auslaufen wollten wir uns heute ganz gemütlich von unserem Balkon aus ansehen, da wir sowieso in die richtige Richtung standen und nach diesem Ausflug mit einer Gruppe auch wieder ein wenig Ruhe benötigten. ;-)

Nach einer kleinen Stärkung im Restaurant Prometeo schlenderten wir ein wenig übers Schiff und machten es uns im Anschluss daran erneut auf dem Balkon bequem. Gegen späten Nachmittag fuhr ein Segelschiff des Club Meds an uns vorbei. Ein traumhaftes Bild.

Für den heutigen Abend war das erste Gala-Diner angesagt! Wir waren gespannt, wie das ablaufen würde, und positiv überrascht, dass es nicht stocksteif zuging. Zwar wurde elegante Kleidung empfohlen, es war aber auch kein Problem, dass manche Leute in schöner Jeans und Hemd erschienen. Also alles ganz entspannt!

Vom heutigen Theater nach dem wieder sehr leckeren Abendessen waren wir ein wenig enttäuscht. Es wurde eine Big-Band-Show gezeigt, die aber nur im entferntesten Sinne etwas damit zu tun hatte. So richtig mochte der Funke nicht überspringen; es fehlte einfach das gewisse Etwas und den Sängern vor allem die nötige Stimme dazu.

In nette Gespräche vertieft, ließen wir den Abend schließlich mit Martina und Michael ganz gemütlich in der Luna Bar ausklingen.

Bild
Bild