Eigentlich war heute auf dem Weg nach Linz eine kleine Fotosession bei der Schleuse Persenbeug geplant. ;-) Ein Freund von mir wollte dorthin kommen und uns an der Schleuse "besuchen". Doch auf meine gestrige Nachfrage bei der Rezeption, wann wir dort ankommen würden, bekam ich zwei unterschiedliche Aussagen: Laut eines Crew-Mitglieds sollte es gegen 2 Uhr nachts sein; laut dem Kapitän 6 Uhr morgens. Beides war uns zu früh und so ließen wir es sein.
Um kurz vor 8 Uhr morgens wachte ich plötzlich auf und stellte fest, dass wir uns gerade in einer Schleuse befanden. Ich stand auf, warf einen Blick nach rechts .... und was sehe ich? Das Schloss Persenbeug! Na um diese Zeit wäre es ja doch gegangen. Ich ärgerte mich ein wenig über die Falschaussgen, aber was soll's. Es schüttete ohnehin gerade wie aus Kübeln; da würden auch die Fotos nichts werden und Max wäre danach völlig durchnässt.
Vom Bett aus betrachteten wir die an uns vorüber ziehende Landschaft, doch irgendwann übermannte mich dann nochmal die Müdigkeit und so stand ich schließlich erst um 9.30 Uhr auf. Jetzt aber nichts wie los, sonst gibt's kein Frühstück mehr!
Nach dem Frühstück verzogen wir uns mit unseren Büchern wieder in der Lounge Bar. Da wir heute erst gegen die Mittagszeit Linz erreichen sollten, konnten wir den Vormittag über noch ein wenig faulenzen. Dieser wurde durch Glühwein und Maroni aufgelockert, welche die Crew am späten Vormittag für uns bereit stellte.
Hunger hatten wir aufgrund des späten Frühstücks heute Mittag nicht mehr, so dass wir es sausen ließen und kurz nach Anlegen um 14 Uhr auch schon das Schiff verließen. Gott sei Dank hatte es zu Regnen aufgehört. Es war zwar ziemlich bewölkt, aber Hauptsache kein Nass von oben!
Während ein Großteil der Passagiere schnurstracks in Richtung Christkindlmarkt und Glühwein spazierte, schauten meine Freundin und ich uns erst einmal die Stadt an. Dafür ernteten wir zwar zum Teil komische Blicke, aber das war uns egal; wir waren ja nicht nur wegen der Märkte hier.
Angelegt hatten wir an der Oberen Donaulände, so dass es nur wenige Meter in die Stadt waren. Über die Hofburggasse und die Altstadtstraße ging es enge Straßen und Gassen in Richtung des Mozarthauses und der Minoritenkirche, auch Landhauskirche genannt, deren schwarzes Turmdach mich total begeistert hat. Das hat was!
Gleich anschließend bzw. übergehend befindet sich das Linzer Landhaus. Dieses Renaissance-Bauwerk wurde 1564 anstelle des früheren Minoritenklosters errichtet und ist heute Sitz der Landesregierung. Seit 2009 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
Wir betraten das Landhaus vom Nordportal aus und gingen durch einen tollen Gewölbegang. Wenig später entdeckten wir den herrlichen Innhof, in dessen Mitte ein Brunnen zu sehen ist. Was für ein schönes Motiv! Innenhöfe begeistern uns beide und so waren wir hier erst einmal eine ganze Weile mit Fotografieren beschäftigt.
Über das Südportal verließen wir das Landhaus wieder und waren immer noch ganz begeistert davon. Linz gefiel uns, eine wirklich schöne Stadt. Wir überquerten die Promenade, blickten auf die zahlreichen schönen Häuserfassaden und spazierten zum Neuen Dom, auch Mariendom genannt.
Schon von außen wirkt er wahnsinnig imposant. Einfach toll. Der Dom ist 130 m lang und 60 m breit. Der Turm ist knappe 135 m hoch. Mit einem Fassungsraum von rund 20.000 Personen ist der Dom die größte Kirche Österreichs.
Im Inneren des Doms näher umgesehen, ging es nun langsam über die Landstraße direkt zum Hauptplatz. In dessen Mitte befindet sich die Dreifaltigkeitssäule, zudem ist das Rathaus hier angesiedelt. Und in der Mitte des Platzes war um diese Zeit der Christkindlmarkt aufgebaut.
Im Gegensatz zu den sehr romantischen oder auch prunkvollen Weihnachtsmärkten in Wien wirkte dieser hier ein wenig einfach. Er war zwar nicht schlecht, aber für die drittgrößte Stadt Österreichs doch ein wenig klein, wie ich fand. Dennoch liefen wir mehrmals hin und her, schauten uns an dem ein oder anderen Stand um, hier und da kaufte ich eine Kleinigkeit und kurze Zeit später holten auch wir uns einen Glühwein bzw. Jagatee und eine Kleinigkeit zu essen.
Die Mischungen der Getränke waren während dieser Reise nicht nur auf dem Schiff besonders gut; auch auf den Weihnachtsmärkten sparten sie nicht am Alkohol. ;-) Auch da reichte uns eine Tasse vollkommen, meine Freundin war danach richtig aufgedreht, so dass es ein sehr lustiger, weiterer Spaziergang durch Linz wurde. ;-)
Gegen Abend ging es dann auch schon wieder zurück zum Schiff. Ein wenig auf der Kabine ausgeruht, genossen wir ein letztes Abendessen auf der A-Rosa Bella und ließen den Abend und auch die Reise schließlich in der Lounge Bar ausklingen.
