8. Tag: Zu Gast im Sultanat Brunei.


Heute erreichten wir eines der (für mich) exotischsten Ziele der Welt: Das Sultanat Brunei. Es befindet sich auf der Insel Borneo im Südchinesischen Meer und grenzt direkt an Malaysia. Das knapp 5.800 km² große Sultanat ist jedoch komplett eigenständig und gehört nicht (wie fälschlicherweise oftmals angenommen) zu Malaysia!

Auf dieses Ziel freute ich mich bei unserer Kreuzfahrt am meisten, denn wann sonst kommt man schon mal nach Brunei? Eine direkte Reise dorthin hatte ich noch nie in Erwägung gezogen, dafür war mir das Land bisher zu unbekannt. Doch im Zuge der Kreuzfahrt konnten wir es uns in Ruhe ansehen und ich war schon sehr gespannt, ob der Reichtum dieses Landes auch wirklich an jeder Ecke zu sehen sein würde.

Eher zufällig stieß ich weit vor unserer Abreise beim Schmökern in einem Kreuzfahrtforum auf die Umfrage, wer denn Interesse an einem selbst organisierten Kleingruppenausflug in Brunei hätte. In diesem Forum treffen sich interessierte Mitfahrer der jeweiligen Reise; zum Gedankenaustausch und gemeinsamer Urlaubsplanung. Das vorgestellte Programm gefiel mir auf Anhieb und so zögerte ich nicht lange und sagte zu. Im Gegensatz zu den AIDA-Ausflügen, die immer nur in großen Gruppen stattfinden und halbe Verkaufsveranstaltungen sind, stand uns nun ein gemütlicher Kleingruppenausflug bevor. Und das Beste: Unser Ausflug umfasste gleich drei AIDA-Ausflüge zum Preis von einem. ;-)

Bild Schon um 7.00 Uhr morgens klingelte der Wecker; wir liefen langsam im Hafen von Muara ein. Ich begab mich auf unseren Balkon und sah unheimlich viel Grün rund um mich herum. Das Sultanat ist wohl ein reines Naturparadies.

Das Frühstück ließen wir sausen und begaben uns um kurz nach 8 Uhr nach draußen. Hier am Hafenterminal trafen wir uns mit dem Rest unserer Gruppe und unser Guide wartete bereits auf uns. Insgesamt waren wir 17 Leute, eine schöne überschaubare Gruppe in einem Kleinbus.

Und schon ging die Fahrt los. Quer durch Muara hindurch steuerten wir das erste Ziel des heutigen Tages an: Das Wasserdorf Kampong Ayer. Während der Fahrt genossen wir herrliche Ausblicke auf das sattgrüne Land sowie auf die traumhaften Villen am Straßenrand und lauschten den Erzählungen unseres Guides. Hier scheint der Begriff "1001 Nacht" noch Programm zu sein. Jedenfalls für mich hörte sich das Leben hier ziemlich märchenhaft an.

Weil es noch nicht ganz so heiß war und die Chance zur Sichtung von Nasenaffen somit größer, entschied der Guide, die Mangrovenfahrt, die ursprünglicher erst für viel später geplant war, gleich jetzt zu machen.

Am Wasserdorf angekommen, stiegen wir um in ein kleines und äußerst wackeliges Boot. Wir bekamen Schwimmwesten, die nicht besonders vertrauenswürdig aussahen … aber egal. Ein bisschen Abenteuer muss sein. Das Boot geriet ganz schön ins Wanken. Hui, viel Spielraum zwischen Bootskante und Wasser war hier ja nicht mehr …

Bild Entlang des Dorfes fuhren wir mit relativ hoher Geschwindigkeit über den Brunei River in die Mangrovenwälder, die peu a peu immer dichter wurden. Die Landschaft dort ist einfach traumhaft! Wir wurden langsamer, machten zahlreiche Fotos und fuhren dichter in den Wald hinein; auf der Suche nach Nasenaffen. Es dauerte eine Weile, bis wir fündig wurden, doch schließlich machte unser Guide eine Entdeckung und nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte auch ich sie erkennen.

Der Nasenaffe ist eine kleine Besonderheit, denn er kommt ausschließlich auf der Insel Borneo vor und vergräbt sich bei zu hohen Temperaturen gerne in den Tiefen des Waldes. So gesehen war es wirklich ein Glücksfall, dass wir gleich fünf Stück davon in der freien Natur entdecken durften. Nicht weit entfernt davon sahen wir dann auch noch zwei Leguane. Ein größeres Exemplar und einen Baby-Leguan. Wie süß! Oder waren es doch Warane? Wir wissen es nicht so genau ...

Knapp 1 ½ Stunden hielten wir uns hier auf und ich habe die Zeit dort sehr genossen. So viel tolle Natur, so viel üppige Vegetation. Einfach herrlich. Nur hin und wieder hatte ich leichte Panik, ins Wasser zu fallen. Sobald sich ein Gast bewegte, geriet das Boot nämlich ganz schön ins Wanken und ich sah mich schon ins Wasser plumpsen. Die Ankündung unseres Guides mit "Please look there … you can see the monkey …" war demnach immer mit Vorsicht zu genießen.

Wieder im Wasserdorf Kampong Ayer angekommen, konnten wir uns endlich unseren Schwimmwesten entledigen und sahen uns ein wenig dort um.

Bild Obwohl das Pfahlbautendorf auf den ersten Blick etwas herunter gekommen wirkt und den Armensiedlungen anderer asiatischer Länder ziemlich ähnelt, sind die Menschen hier in Wirklichkeit alles andere als arm. Hier wohnt nämlich nicht die sog. Unterschicht, hier wohnen diejenigen, die noch sehr traditionsverbunden sind und das Leben in der Gemeinschaft eines Kampongs schlicht bevorzugen.

Früher lebte die gesamte Bevölkerung Bruneis in solchen Dörfern. Heute sind es meist nur noch Fischer und Handwerker, aber auch Büroangestellte, die tagtäglich mit dem Boot zur Arbeit in die Stadt fahren und wieder zurück.

Insgesamt sind es rund 30.000 Menschen, die in Kampong Ayer untergebracht sind. Sie widersetzten sich den Bestrebungen der Regierung, sie aufs Festland umzusiedeln. Alle Häuser haben Strom- und Wasseranschluss und sind innen größtenteils modern eingerichtet. Zudem besitzt das Dorf ein eigenes Krankenhaus, eine Schule und natürlich eine Moschee - alles auf Stelzen erbaut.

Wir spazierten entlang der Bretterstege und vorbei an den Häusern, besuchten ein kleines Museum und bestiegen einen Turm, von welchem aus man einen schönen Rundumblick über das Dorf hat.

Bild Etwa eine dreiviertel Stunde später wurden wir mit einem anderen, etwas schnelleren und größeren, Boot wieder abgeholt und unser Guide zeigte uns Kampong Ayer vom Wasser aus. Er erklärte uns die Moscheen und legte kurze Zeit später an einem Steg an. Vorbei an zahlreichen Wohnhäusern, die teilweise Katzen in Käfigen hielten und Garnelen in der Sonne trocken ließen, betraten wir schließlich eines der Häuser; hier waren wir auf einen "Snack" bei Einheimischen eingeladen. Wie es sich in diesem Land gehört, stellten wir unsere Schuhe vor der Haustüre ab und nahmen am Boden Platz. In den arabischen Ländern setzt man sich zum Essen ja meist auf den Boden; natürlich mit zahlreichen Kissen und Teppichen ausgelegt.

Auf den Tischen standen einheimische Speisen bereit und Tee wurde uns gebracht. Ich zögerte nicht lange und griff zu. Manche der Speisen sahen zwar etwas eigenartig aus, aber ich war neugierig und probierte von allem ein bisschen. Geschadet hat es mir nicht - so richtig gut geschmeckt hat mir allerdings auch nichts. ;-)

Wir wurden eingeladen, uns das Haus etwas näher anzusehen und da sagte ich natürlich nicht nein. Wir gingen durch einen kleinen Flur in Richtung Küche, ich blieb kurz stehen, um mir den Raum näher anzusehen, als ich plötzlich von zwei Jungs angestarrt wurde. Ups - hatte ich mich doch glatt vor ihre Fernseher gestellt und verdeckte das Bild! Der "Gang" war als zweites Wohnzimmer eingerichtet, zwei Fernseher nebeneinander, jeder schaute ein anderes Programm …

Peinlich berührt, ging ich sofort weiter und stand schließlich in der Küche. Wie gut, dass ich bereits gegessen habe - denn nach diesem Bild hätte ich keinen Bissen mehr hinunter bekommen! So viel Dreck habe ich noch nie gesehen. Gute fünf, total verrostete!, Mikrowellen standen herum, dreckiges Geschirr, dazwischen Lebensmittel und nur wenige Meter weiter ein Klo … das allerdings nur anhand eines Loches am Boden als solches zu erkennen war. Uns wurde angeboten, hier ruhig auf die Toilette gehen zu können … Ähm, nein danke!

Bild Der Balkon, der an das Haus angrenzt, wäre eigentlich richtig schön und gemütlich, hätte man nicht die letzten zehn Jahre jedmöglichen Müll hier hingeworfen. Wahnsinn, wie verdreckt das hier alles war. Man mag es kaum glauben, dass das hier kein Armenviertel ist. Denn eigentlich sieht alles ganz danach aus …

Nach dieser doch sehr interessanten Entdeckung nahmen wir langsam Abschied von der Familie und stiegen wieder ins Boot. Unser Guide fuhr noch eine ganze Weile durchs Dorf, zeigte uns weitere Moscheen, aber auch die Schule. Faszinierend, dass hier ein ganz eigenes Leben stattfindet. Und dass wir uns gerade in einem der reichsten Länder der Welt befanden. Bei diesem Anblick kaum vorstellbar.

Mit diesen Eindrücken erreichten wir schließlich wieder die gegenüberliegende Seite des Wasserdorfes. Dort befindet sich das Restaurant Fratinis, das wohl beste Restaurant am Platz. Hier war für uns ein ausgiebiges Mittagessen vorbereitet und wir verteilten uns auf zwei Tische. Eigentlich bin ich bei solchen organisierten Mittagessen immer skeptisch, doch heute wurde ich wirklich positiv überrascht. Als Vorspeise gab es eine traditionelle Suppe. Ein eigenartiger Geschmack, aber nicht wirklich schlecht. Als Hauptspeise gab es verschiedene Platten asiatischen Essens. Gebratene Nudeln, gegrillte Garnelen, Hühnchenfleisch und vieles mehr. Auf einer drehbaren Rundplatte konnten wir es von Gast zu Gast "schubsen", so bekam jeder von allem etwas. Die Nachspeise war geleeartig, geschmacklich Richtung Waldmeister, jedoch mit kleinen Bubbles … viel habe ich davon nicht gegessen. ;-) Unterm Strich war es jedoch ein tolles Mittagessen und erfreulicherweise landestypisch - und keine Schnitzel oder Spaghetti … ;-)

Bild Gut gestärkt und mit guter Laune stiegen wir schließlich wieder in unseren Bus und fuhren unserem nächsten Ziel entgegen: Der Omar-Ali-Saifuddin-Moschee. Diese Moschee hatte ich schon während meiner Malaysia-Reiseplanung 2008 im Auge gehabt. Eine traumhaft schöne Moschee, die ich unbedingt sehen wollte. Damals musste ich jedoch schnell feststellen, dass sie weit ab unserer Rundreisestrecke war und unerreichbar. Doch wie das Leben so spielt, sollte ich nicht gänzlich drauf verzichten müssen. Heute, nur drei Jahre später, hatte ich dann doch die Gelegenheit, sie mir anzusehen. Juhuuu!

Diese Moschee ist das Wahrzeichen von Bandar Seri Begawan ("Die Stadt der Glorreichen", ehemals Brunei Town), der Hauptstadt Bruneis. Sie wurde nach dem Vater des aktuellen Sultans und dem Begründer des "modernen Brunei" benannt und gehört zu den schönsten Moscheen Südostasiens. 1958 wurde die Moschee erbaut. Der Marmor stammt aus Italien, die Teppiche aus Belgien und Saudi-Arabien.

Wir spazierten zur Moschee und einmal drum herum. Das Innere sahen wir uns nicht an, da sie gerade geschlossen hatte. Mich persönlich hat die Moschee begeistert, dennoch ist die Sheikh Zayed Moschee in Abu Dhabi die für mich nach wie vor schönste und konnte auch von dieser goldenen Kuppel nicht übertrumpft werden. Ich machte mal wieder zahlreiche Fotos. Mit dem blauen Himmel in Hintergrund war das natürlich ein traumhaft schönes Motiv.

Vor der Moschee befindet sich eine künstlich angelegte Lagune mit einem steinernen Nachbau einer königlichen Barke aus dem 16. Jahrhundert. Auch dieses Motiv war einfach nur grandios. Außer uns waren hier auch keine anderen Touristen unterwegs, was mir wieder ganz besonders gut gefiel. Der Tourismus hat hier eben einfach noch nicht über Hand genommen.

Bild Auch hier hatten wir wieder sehr viel Zeit zur Verfügung, bis es schließlich weiter ging zum ehemaligen Palast des Sultans(vaters). Dieser "Palast" hat so rein gar nichts mit dem ganzen Prunk zu tun, den man mit diesem Land verbindet. Es ist ein relativ unscheinbares Häuschen, sogar relativ klein für die Größe der Sultansfamilie. Unvorstellbar, dass dies einmal eines der prunkvollsten Gebäude des Landes war …

Doch zu seinem Reichtum ist Brunei erst vor etwas über 60 Jahren gekommen. Vorher war es ein sehr unscheinbares Land, doch plötzlich wurde Öl und Ergas entdeckt und seitdem schwimmt das Land sozusagen im Geld. Auf Tourismus ist es noch längst nicht angewiesen, weshalb das Land bzw. der Sultan auch noch nicht darin investiert. Vielleicht ein Fehler, wenn man bedenkt, dass alle Vorräte einmal zur Neige gehen … Da sind die Emirate schon ein Stückchen weiter.

Unsere Fahrt ging anschließend weiter und zwar zum aktuellen Sultanspalast Istana Nurul Iman. Ihn hatten wir bereits bei unserer Mangrovenrundfahrt vom Wasser aus gesehen, zumindest eine lange Seite des Palastes. Mit rund 200.000 m² ist dieser Palast das größte Wohnhaus der Welt und umfasst rund 1.800 Zimmer. Er liegt direkt am Brunei River und ist vom Wasserdorf Kampong Ayer gut erkennbar. Angeblich hat der Bau rund 300 Millionen Euro gekostet … Seit 1984 dient es dem Sultan als Wohn- und Regierungssitz. Familienangehörige des Sultans wohnen allerdings nicht hier; sie verfügen über eigene Paläste am Rande der Stadt.

Der aktuell amtierende Sultan Hassanal Bolkiah wurde im Juli 1946 geboren und im Alter von 21 Jahren zum Sultan ernannt. Er ist zwar der reichste Staatschef der Welt, wurde in privater Hinsicht jedoch von Bill Gates überholt. Insgesamt hat der Sultan 12 Kinder von drei verschiedenen Frauen. Von zweien hat er sich bereits wieder scheiden lassen und ist seit 2010 nur noch mit seiner ersten Frau verheiratet. Den beiden anderen wurden alle Titel wieder aberkannt. Der Sultan hat einen ganz besonderen Spleen: Er sammelt Autos. Aktuell sollen sich in seiner Sammlung rund 2.500 Autos befinden …

Besichtigt werden kann der Palast des Sultans nicht, allerdings steht er der Öffentlichkeit drei Tage im Jahr zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan offen. An diesen Tagen wird den Besuchern ein kostenloses Festmahl geboten, der Sultan begrüßt jeden männlichen Gast persönlich per Handschlag, Frauen werden von der Königin empfangen. Außerdem soll wohl jeder Gast 5 Brunei-Dollar vom Sultan erhalten; dies hat uns zumindest unser Guide erzählt.

Wir machten ein paar Fotos vom imposanten Tor sowie von der riesigen Einfahrt und fuhren anschließend wieder weiter. Schade, dass sich der Palast hinter den Bäumen versteckte, ich hätte ihn mir gerne näher angesehen.

Bild Anschließend fuhren wir wieder weiter und besuchten die Jame'Asr Hassanil Bolkiah Moschee. Mit ihren glänzenden Kuppeln und den feinen Ornamenten ist sie die größte Moschee des Landes und nicht minder schön als die zuerst besuchte Omar-Ali-Saifuddin-Moschee. Auch diese Moschee sahen wir uns nur von außen an, da gerade ein Gebet stattfand. Doch allein das Äußere hat mich schon begeistert. Selbst im Eingangsbereich hängt ein riesiger Kronleuchter. Fantastisch! Hier gibt es auch einen eigenen Aufgang bzw. eine Rolltreppe, die dem Sultan und seiner Familie vorbehalten ist. Irre!

Nach diesem Besuch steuerten wir schließlich das letzte Ziel des heutigen Tages an: Das Royal Regalia Museum. Auf dem Weg dorthin kam uns ein Mitglied der Sultansfamilie im Aston Martin entgegen. Leider war der Wagen zu schnell; ich habe letztlich nur den Fahrer fotografiert. ;-) Bekannte vom Schiff hatten etwas mehr Glück. Als sie vor dem Tor zum Sultanspalast standen, kam doch tatsächlich der Sultan selbst heraus und winkte ihnen zu. Man sieht: Die Sultansfamilie ist wohl sehr volksnah!

Am Museum angekommen, mussten wir unsere Schuhe ausziehen, außerdem unsere Kameras abgeben. Hmpf. Das passt mir ja so gar nicht. ;-)

Das Museum ist ein Rundbau, in dem anschaulich der Lebenslauf des Sultans Hassanal Bolkiah sowie die Entstehung des Staates Brunei gezeigt wird. Zu sehen sind hier wertvolle Schwerter, Gewänder und Geschirr des Sultans und natürlich noch zahlreiche weitere Gebrauchsgegenstände; alles bewacht von bewaffneten Uniformierten. Ebenfalls zu sehen sind all die Geschenke der Länder an das Sultanat Brunei. Bilder, Statuen oder auch Fotografien … äußerst interessant!

Hier schlenderten wir durch die Räumlichkeiten, sahen uns alles genauer an und kauften zum Abschluss noch ein paar Postkarten ein. Gegen 16.30 Uhr traten wir schließlich die Rückfahrt an, unser Rundfahrt in Brunei neigte sich leider schon wieder dem Ende zu.

Am Hafen angekommen, verabschiedeten wir uns von unserem Guide, dem wir sehr dankbar waren für diesen herrlichen Ausflug. Mit ihm haben wir unheimlich viel von Brunei gesehen, was wir auf eigene Faust niemals geschafft hätten. Der Ausflug war sehr angenehm und persönlich gestaltet. Es war zu keiner Zeit eine Hektik zu spüren, alles lief in Ruhe ab, jeder einzelne Gast hatte Spaß dabei, niemand hat gemeckert. Ein rundum gelungener Ausflug.

Brunei selbst hat mich total beeindruckt. Im Vorfeld wusste ich nicht viel über das Land und ich habe mich auch bewusst nicht großartig darüber informiert, denn ich wollte mich überraschen lassen. Obwohl Brunei eines der reichsten Länder der Welt ist und man durchaus an vielen Stellen den Reichtum sieht, gibt es dennoch Ecken, die sehr naturbelassen sind und wo man auch eine gewisse Normalität spürt. Hier wird nicht wahllos etwas hingebaut, nur, weil das Geld vorhanden ist. Ein schöner Staat, der absolut einen Besuch lohnt. Allein nur nach Brunei reisen würde ich zwar nicht, doch kann man es sehr gut mit einer Malaysia- und/oder Singapur-Reise verbinden. Wer die Möglichkeit hat, sollte es nutzen, bevor der Tourismus auch hier Einzug hält.

Wieder am Schiff, suchten wir zuerst unsere Kabine auf, legten unsere Sachen ab und marschierten dann auch schon wieder aufs Pooldeck. Zum Auslaufen hin verfinsterte sich langsam der Himmel und pünktlich beim Ablegen fing es zu Regnen an. Na, da hatten wir aber noch mal Glück gehabt.

Eine kurze Pause auf der Kabine eingelegt, machten wir uns auf 19 Uhr auch schon wieder fertig, denn vor dem Abendessen wollte ich mir unbedingt das Soloprogramm des Sängers Mark van Beelen ansehen. Ihn kannten wir noch von unserer AIDAdiva-Reise in den Emiraten im März 2011. Damals hat er uns total begeistert und ich wurde ein kleiner Fan von ihm. ;-) Von daher musste der Besuch heute unbedingt sein.

Um 19.30 Uhr begann seine Show, doch vom Hocker gerissen hat sie uns letztlich nicht. Hatte er im Laufe des letzten Jahres mit seiner Leistung abgenommen? Seine Show war meiner Meinung nach eine verzweifelter Versuch, den Leuten klar zu machen, dass er nicht auf Frauen steht. Unterlegt mit einer einfachen Geschichte und größtenteils mit den Lieder aus Udo Jürgens Musical "Ich war noch niemals in New York". Da wir das Original-Musical erst wenige Wochen zuvor gesehen hatten, war die heutige Darstellung der Lieder nicht wirklich das Wahre. Wir sahen uns die Show zwar zuende an, waren aber ehrlich etwas enttäuscht. Auch auf den weiteren Shows dieser Reise konnte er uns nicht mehr überzeugen.

Auf 20 Uhr gingen wir zum Abendessen ins Marktrestaurant und ließen den Abend anschließend ganz gemütlich in einer der vielen Bars auf der AIDA ausklingen. Was für ein langer, aber schöner Tag …!


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