8. Tag: Erholung auf See


Der zweite Seetag war angebrochen. Da heute keine Seenotrettungsübung angemeldet war und auch sonst keine Terminsachen anstanden, schliefen wir ausnahmsweise mal etwas länger. Nach den letzten doch sehr anstrengenden Tagen tat das mal richtig gut.

Gegen 10 Uhr begaben wir uns gemütlich in den Frühstückssaal und waren hoch erfreut, dass wir noch Plätze am Außendeck ergattern konnten. Die Sonne lachte uns entgegen, der Himmel war wolkenlos. Traumhaft! Gemeinsam mit Patrick und Daniela nahmen wir das Frühstück ein und ließen es uns unter den warmen Sonnenstrahlen so richtig gut gehen.

Etwas später holten wir unsere Bade-Sachen aus der Kabine und wollten uns eigentlich aufs Pooldeck legen, doch die Idee hatten natürlich alle anderen Mitreisenden auch; es war kein Platz mehr frei. Schade. So schlenderten wir ein wenig durchs Schiff und hörten der Band zu, die eine tolle Stimmung verbreitete.
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Zur Mittagszeit traf sich unsere kleine Gruppe an der Rezeption. Für heute war ein Gruppenfoto für die Aida-Fans-Seite geplant, der Banner dafür wurde vom Kids-Club gestaltet. Auch das nahm einige Zeit in Anspruch; danach gingen wir gleich mal zum Mittagessen, welches wir ebenfalls erfreulicherweise wieder am Außendeck einnehmen konnten. :-)

Am Nachmittag ergatterten wir Gott sei Dank zwei Plätze am Pooldeck – wenn auch nur für kurze Zeit. Denn schon eine halbe Stunde später mussten wir wieder den Platz räumen; die Animateure hatten für eine kleine Olympiade aufgerufen. Wir sahen dem lustigen Treiben ein wenig zu, bevor Toni zu seiner Einzelstunde Golf-Unterricht musste. Ich kam mit und machte ein paar Fotos. So etwas muss ja schließlich festgehalten werden. ;-)

Gleich danach gings weiter zum Tischtennis, aber ich klinkte mich aus und machte es mir auf dem Pooldeck mit Reisefrührer und MP3-Player bequem. Langsam verließ uns die Sonne, der Himmel sah irgendwie merkwürdig aus und wenige Zeit später fing es leicht an zu regnen. Aber egal. Es war inzwischen eh schon Abend geworden und wir mussten uns sowieso fürs Essen fertig machen.

Bild Heute speisten wir mit Daniela und Patrick im Rossini-Restaurant 4 Sterne. Dieses Restaurant unterscheidet sich von den beiden anderen dahingehend, dass man sich hier nicht am Büffet bedient, sondern ein mehrgängiges Menü serviert bekommt. Schon von zu Hause aus hatten wir die Plätze reserviert, denn das Restaurant ist klein und der Ansturm darauf enorm. Wir hatten Glück – heute kochte einer der besten 50 deutschen Köche für uns und es erwartete uns ein sehr leckeres 7-Gänge-Menü. Immer wieder mussten wir in die Speisekarte gucken, um nachzulesen, um welches Gericht es sich eigentlich handelt. Die Portionen waren klein, aber ausreichend und sehr, sehr lecker. So ein Essen gönnt man sich viel zu selten. Wir bekamen Lammkottelet, Rinderfilet, Shrimps, Orangen-Sorbet, und viele weitere tolle Sachen serviert und ließen es uns schmecken. Gut zwei Stunden verbrachten wir hier. Zum Schluss wurden uns noch hausgemachte Pralinen serviert, die ich dann aber beim besten Willen nicht mehr geschafft hatte.

Vom Lokal aus begaben wir uns direkt ins Theater. Heute wurde das hauseigene Musical Atlantis aufgeführt, welches ich keinesfalls verpassen wollte. Die Aufführung war interessant, aber weitaus nicht so professionell wie die richtigen Musicals. Einmal gesehen reicht eigentlich auch.

Während der Vorstellung wurde die Schifffahrt immer unruhiger und nach und nach wackelte es immer mehr. Die Schauspieler auf der Bühne ließen sich nichts anmerken, aber der Zuschauerraum wurde doch sehr durcheinander geschüttelt. Immer wieder verließen Leute den Raum, das Schaukeln wurde immer schlimmer. Auch mir wurde langsam flau im Magen und pünktlich zum Ende des Musicals rauschte auch ich raus aus dem Saal. Wir begaben uns aufs Pooldeck und sahen, wie hart die Wellen an den Bug schlugen. Ein heftiger Sturm fegte über das Mittelmeer hinweg – und wir mittendrin. Na klasse! Wir verabschiedeten uns alle innerhalb kürzester Zeit voneinander und begaben uns auf die Kabinen.

Da der Kapitän keine Durchsage machte, nahmen wir eigentlich an, dass es gleich wieder vorbei sein musste. Von wegen. Von 22 Uhr abends bis 8 Uhr in der Früh begleitete uns dieser heftige Sturm und wurde nicht besser. Im Gegenteil – es wurde immer schlimmer und schlimmer. Wir versuchten, ein wenig zu schlafen, was aber gar nicht so einfach war, denn das Schiff wurde trotz ausgefahrener Stabilisatoren hin und her gerissen und manchmal hatte man echt den Eindruck, es würde bald kippen. Merkwürdig. Wenige Minuten Schlaf gefunden, machte es auf einmal einen ziemlich harten Rums und einen einzige Welle schaffte es, unseren gesamten Schreibtisch inkl. Flasche, Gläser und Kameras abzuräumen. Auch im Bad fielen Parfüm-Flaschen auf den Boden. Erstaunlicherweise zerschlug es nur ein einziges Glas, alles andere blieb heil. Ein Glück, denn in anderen Kabinen sah es wohl um einiges schlimmer aus: Hier zerbrachen Glastische in tausend Scherben und flogen Fernseher durch die Kabinen. Ausnahmezustand!!

Es war eine heftige Nacht, die man wirklich keinem wünscht. Wir zählten die Stunden, bis wir endlich im Hafen von Barcelona liegen würden, verfolgten die Windstärke auf dem Bildschirm und erkannten, dass das Schiff viel langsamer geworden war und sich die Ankunft wohl um mindestens eine Stunde verzögern würde. Na klasse ...

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