2. Tag: Einschiffung auf der AIDAbella, Besuch des Freilichtmuseums Poble Espanyol


Durch die ratternde Klimaanlage mehrmals nachts aufgewacht, war ich heute Morgen nur schwer aus dem Bett zu bekommen, doch die Vorfreude auf den bevorstehenden Tag lockte dann doch und so machte ich mich gegen 8 Uhr langsam fertig.

Frühstück hatten wir keines mit dazu gebucht, weshalb wir nach dem Koffer packen auch gleich auscheckten, noch schnell das kostenlose W-Lan in der Hotellobby nutzten und uns anschließend gegen 9.30 Uhr mit den Koffern auf den Weg in Richtung der Plaza de España machten; auf der Suche nach einem Taxi, das uns schließlich zum Hafen brachte.

Da stand sie schon: Die AIDAbella. Im Gegensatz zur MSC Splendida, die gestern hier im Hafen stand und äußerst imposant und riesig wirkte, war die AIDA heute schon wieder um einiges kleiner. ;-) Aber natürlich nicht minder schön und wir freuten uns sehr auf die nächsten paar Tage an Bord des Schiffes.

Bild Unsere Koffer abgegeben, machten wir uns gleich auf den Weg zum Check-In und nach etwa einer Viertelstunde hielten wir unsere Bordkarten in der Hand. Auch aufs Schiff durften wir bereits; nur die Kabine nicht beziehen, die war erst ab etwa 15 Uhr fertig.

Das Schiff kannten wir an sich ja bereits. Es ist genauso aufgebaut wie die AIDAdiva, lediglich die Farben und vereinzelte Bars sind unterschiedlich. Wir liefen einmal quer durchs Schiff und hinauf aufs Pooldeck, tranken an der Ocean Bar etwas Kleines und planten den weiteren Tag.

Noch eine Kleinigkeit gegessen, fuhren wir schließlich gegen die Mittagszeit mit dem Taxi zum Freilichtmuseum Poble Espanyol im Stadtteil Son Españolet (Nähe Paseo Marítimo). Hierhin wollte ich schon längst mal wieder, denn unser letzter Besuch lag acht Jahre zurück, damals war ich ganz begeistert davon, und dieser Ort ist die perfekte Location für schöne Fotos.

1967 wurde auf einer Fläche von insgesamt 26.000 qm vom spanischen Architekten Chueca Goitia ein spanisches Dorf errichtet, in welchem er zahlreiche bedeutende Gebäude aus ganz Spanien in verkleinerter Form errichtete. Meist im Maßstab 1:3, wobei die begehbaren Räumlichkeiten in aller Regel 1:1 dargestellt wurden. Umgeben von einer großen Festungsmauer findet man sich hier tatsächlich in einer eigenen kleinen Welt wieder.

Bild Den Eintritt von 9,- € pro Person (Stand: September 2011) bezahlt, traten wir ein und mit der uns ausgehändigten Broschüre starteten wir schließlich unseren Rundgang. Im Plan sind die Gebäude näher beschrieben, auch, wo sie sich in Wirklichkeit befinden. Für uns war das sehr interessant, denn einen Teil der Kirchen, Rathäuser oder auch Plätze haben wir schon im Original gesehen und so wurden unsere Erinnerungen ein wenig aufgefrischt.

Wir stellten schnell fest, dass die Maßstäbe tatsächlich nicht so ganz passen konnten, doch das war uns egal. Es war trotzdem schön anzusehen und meine Kamera glühte. Dank des herrlich sonnigen Tages wurde alles besonders schön angestrahlt, außerdem waren kaum Leute unterwegs. Das musste man einfach nutzen.

So sprangen wir also von Sevilla nach Madrid, weiter nach Barcelona und wieder zurück in Richtung Granada, zur Alhambra. Spanien an einem Tag - wo sonst gelingt einem das schon? ;-)

Knapp zwei Stunden hielten wir uns hier auf, als wir schließlich den Rundgang beendeten und uns auf der Plaza Mayor etwas zu Trinken holten. Über die wenigen Menschen war ich echt erstaunt. So ein schönes Freilichtmuseum und dann so wenig Leute?! Wir lauschten einem Gespräch am Nachbartisch und erfuhren, dass die meisten hier wohl eher zufällig vorbei kommen, weil es nirgendwo beworben wird. Und es stimmt: Selbst in Reiseführern werden diesem Museum oft nur wenige Sätze gewidmet. Einerseits schade, denn für mich gehört es definitiv zu den Highlights der Stadt. Andererseits natürlich auch wieder ganz gut, dass man sich hier nicht auf die Füße tritt.

Nach der kleinen Erfrischung machten wir uns schließlich wieder auf den Weg. Weil ein Taxi hier schlecht zu bekommen war (das Freilichtmuseum befindet sich mitten in einem ruhigen Wohnviertel), spazierten wir in Richtung des Hafens und entschieden uns, gleich komplett zurück zum Schiff zu gehen. Der Weg war zwar weit, doch das war uns bewusst. Schon 2005 waren wir hier entlang gestiefelt, damals allerdings hatten wir den Eindruck, der Hafen läge gleich um die Ecke. Doch heute hatten wir genügend Zeit und außerdem konnten wir immer wieder schöne Ausblicke auf die AIDAbella genießen.

Der erste Weg nach Ankunft am Schiff war natürlich der in unsere Kabine und erfreulicherweise standen bereits unsere Koffer vor der Tür. Die Balkonkabine war wie immer traumhaft schön. Wenn man einmal eine hat, will man eigentlich nichts anderes mehr.

Unseren Koffer ausgepackt und selbst für die wenigen Tagen alles im Schrank verstaut, machten wir uns kurze Zeit später auf den Weg zu Kaffee und Kuchen. Darauf hatten wir jetzt richtig Appetit.

Bild Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit einem Bummel über Bord, setzten uns an eine der Bars und blickten gedankenverloren hinaus aufs Meer. Wir trafen (natürlich nicht zufällig) Freunde und Bekannte, die schon ein paar Tage länger hier auf dem Schiff waren (die Kurztouren können gut miteinander kombiniert werden), jedoch ein ganz anderes Urlaubsziel verfolgten als wir: Party, Party, Party. ;-) Demzufolge trafen wir uns eher immer zufällig und für kurze Zeit, denn Toni und mir war es dann doch eher nach "gemütlich" und "erholsam". :-)

Doch das ist ja auch das Schöne hier an Bord der AIDA: Das Schiff bietet für jeden Geschmack etwas. Hier kommt wirklich jeder auf seine Kosten, ohne dass andere in ihrem Tun eingeschränkt werden.

Fertig gemacht für den Abend, genossen wir vor dem Abendessen noch den herrlichen Sonnenuntergang über Mallorca, anschließend ging es ins Bella Vista Restaurant und wir freuten uns beide sehr auf das wie immer sehr leckere Essen.

Um 22 Uhr war es dann soweit: Wir liefen aus dem Hafen von Mallorca aus. Inzwischen war es schon dunkel geworden, man konnte nicht mehr viel erkennen, doch der Abschied war wie immer sehr emotional. Mit der entsprechenden Musik, die AIDA dabei auflegt, schießen einem doch recht schnell Tränchen in die Augen.

Es folgte die Welcome-Lasershow sowie die Welcome-Pool-Party, die wir zwar auch mal aufsuchten, uns dann aber doch lieber wieder auf einen Cocktail an die Bar setzten und bereits jetzt wieder über unsere weiteren Urlaubspläne philosophierten.

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