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16. Tag: Fahrt nach Kuala Lumpur und Heimreise


Die Koffer fertig gepackt und alles bereit gestellt, marschierten wir gegen 9 Uhr zum Frühstücken. Heute war es erfreulicherweise wieder sonnig mit blauem Himmel; gestern hatte es den ganzen Tag über geregnet, unser erster und einziger komplett verregneter Tag in Malaysia.

Bild Gegen 11.30 Uhr holten wir unsere Koffer aus den Zimmern und checkten aus. Nun ging es über die E8 mit Pausen knapp vier Stunden Richtung Kuala Lumpur. Auf der Fahrt war nicht sonderlich viel zu sehen, außer den uns bereits bekannten Ständen der Orang Asli und die meilenweiten Palmenwälder.

Gegen 16 Uhr erreichten wir schließlich den Kuala Lumpur International Airport. Den Mietwagen wieder abgegeben, liefen wir in Richtung der Terminals. Rüdiger und Annette konnten bereits jetzt bei Malaysia Airlines einchecken, Toni und ich mussten leider noch eine Stunde bis Öffnung der Schalter von Qatar Airways warten. Doch die Zeit verging recht schnell und gegen 17 Uhr wurden auch wir endlich unsere Koffer los.

Weil Annettes und Rüdigers Flug erst gegen 23 Uhr ging, entschieden sie sich für die Buchung eines 5-Stunden-Packages in der Plaza Premium Lounge. Dort ließen sie es sich vor dem Abflug noch mal so richtig gut gehen, lehnten sich gemütlich zurück und gönnten sich erholsame Massagen. Für uns lohnte sich die Lounge nicht, denn schon in eineinhalb Stunden war Zeit zum Boarden. Von daher verabschiedeten wir uns hier schließlich von den beiden. Es war schon ein komisches Gefühl. Da war man zwei Wochen lang jeden Tag von Früh bis Spät zusammen und plötzlich geht man wieder getrennte Wege. Ein bisschen traurig war ich schon, aber wir würden uns ja hoffentlich bald wieder in der Heimat sehen.

Bild Noch ein wenig durch die Duty-Free-Läden geschlendert, war es gegen 19 Uhr Zeit zum Boarden und um 20.35 Uhr hob die Maschine der Qatar Airways ab in Richtung Heimat. Den Flug bis nach Doha verbrachten wir wieder mit viel Kino, zum Glück gab es jetzt völlig neue Filme zu sehen, ein Vorteil, wenn man in verschiedenen Monaten an- und wieder abreist. :-)

In Doha mussten wir schließlich drei Stunden auf unseren Anschlussflug warten. Eine lange Zeit, die wir uns mit Internet und Dösen vertrieben. Doch nach weiteren knapp fünf Stunden Flug landeten wir schließlich gegen 7 Uhr morgens wieder wohlbehalten auf dem Münchner Flughafen. Die Heimat hatte uns wieder!

Unser Fazit zu dieser Reise


Es ist schwierig, unsere Eindrücke und Erfahrungen dieser Reise in Worte zu fassen. Mit Malaysia haben wir aber wohl eines der kontrastreichsten und interessantesten Länder der Welt kennen gelernt, ein Land, das uns auf der einen Seite richtig begeisterte, auf der anderen Seite aber auch an manchen Stellen ziemlich schockierte.

Ich hätte nie gedacht, dass innerhalb eines Landes so extreme Gegensätze vorzufinden sind. Während unserer ersten Woche waren wir absolut begeistert von diesem Land. Sowohl in Kuala Lumpur, als auch in den Cameron Highlands und vor allem auf Penang waren wir von fröhlichen und freundlichen Menschen umgeben, es wurde gelacht, die Orte waren voller Leben und auch bzgl. des Tourismus spürte man, dass die Malaien alles dafür tun, um möglichst viele Besucher in ihr Land zu ziehen. Wir wurden auch regelmäßig von den Einheimischen gefragt, woher wir kämen und sie konnten es manchmal gar nicht glauben, dass wir uns wirklich und wahrhaftig für ihr Land interessierten. Es gab viel zu sehen und vor allem die vielen unterschiedlichen Kulturen faszinierten uns. Wo sonst stehen in einer Straße sowohl eine Moschee, ein hinduistischer und ein thailändischer Tempel? Alle Religionen sind hier auf engstem Raume vorzufinden und alle Kulturen verstehen und akzeptieren sich. Was kann es schöneres geben? Ein beispielloses Vorbild für so manch andere Länder dieser Welt.

Doch dann kam der Cut. Einmal quer durchs Land gefahren, hatte man den Eindruck, das Land gewechselt zu haben. Die Landschaft wurde trister, das Wetter grauer und alles wirkte irgendwie befremdlich auf uns. Wir waren im muslimischen Teil des Landes angelangt, in einer Gegend, in welcher man wohl selten Europäer zu Gesicht bekommt. Zumindest wurden wir hier angestarrt wie die Affen im Zoo. Ich interessiere mich schon seit Jahren für die muslimische Welt, lese viele Bücher darüber, doch was uns hier erwartete, war so ganz anders als wir bisher erlebt haben. Die bisher bekannte Freundlichkeit war plötzlich verschwunden. Entweder wurden wir gar nicht beachtet oder aber gleich unfreundlich behandelt. Hier schien niemand mehr Lust auf Touristen zu haben. Festzustellen war auch, dass die Arbeitsmoral hier rapide nach unten ging. Während im westlichen Teil viel für den Erhalt der Gebäude und Sehenswürdigkeiten getan wird, überlässt man im östlichen Teil alles seinem Schicksal. Verfault das Hotel, dann ist das halt so. Wen interessiert das schon? Genau so wenig wie der Müll, der sich im Laufe der Zeit im Regenwald sammelt. Hier wird wohl noch auf die Mainzelmännchen gehofft.

Wenn ich mich mit anderen Malaysia-Reisenden unterhalte, können viele von ihnen unsere Erfahrungen nicht teilen. Der Grund: Die meisten von ihnen waren lediglich im Westen unterwegs, die klassische Tour von Kuala Lumpur nach Penang und dann weiter nach Langkawi. Den Osten kennt fast niemand.

Doch obwohl die Tage im Osten nicht unbedingt das Highlight unserer Reise waren, bin ich dennoch froh, dass wir auch diesen Teil gesehen und erlebt haben. Denn nur so haben wir das Land mit all seinen Facetten richtig kennen gelernt. Würden wir nur den Westen kennen, hätten wir ein völlig falsches Bild von dem Land.

Unterm Strich war es aber eine sehr interessante Reise, mit sehr vielen schönen und faszinierenden Erlebnissen. Wir haben Dinge kennen gelernt, von denen wir vorher noch nie gehört haben und die uns gezeigt haben, wie unterschiedlich die Welt sein kann. Und vor allem die vielen kleinen Zwischenerlebnisse haben uns immer wieder zum Lachen gebracht, wir erlebten Sachen, worüber wir noch in 30 Jahren lachen werden.

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