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- Insel-Rundfahrt und Erholung vom 20. bis 27. Mai 2006 -

Obwohl unser Urlaub im Mai schon seit Monaten eingetragen war, waren wir uns über das Reiseziel lange nicht schlüssig. Einerseits reizte uns natürlich wieder eine Kreuzfahrt, andererseits aber wollten wir auch gerne mal wieder festen Boden unter den Füßen spüren und unser nächstes Reiseziel auch gerne mal wieder etwas intensiver erleben.

Nach ausgiebigen Recherchen im Internet und nach Durchsicht verschiedener Angebote stießen wir schließlich auf Korfu. Die Insel war noch nie ganz unbeachtet von mir. Schon allein wegen Kaiserin Elisabeth, die hier regelmäßig ihre Urlaube verbracht hatte und von der doch das ein oder andere auf der Insel zu finden ist, wollte ich Korfu einmal einen Besuch abstatten. War ich doch zu neugierig, herauszufinden, was die Kaiserin damals so fasziniert hat an dieser kleinen Insel im Mittelmeer.

So fackelten wir schließlich auch nicht mehr lange herum und waren uns einig: Korfu soll es sein! Nun noch schnell ein schönes Hotel im Norden der Insel herausgesucht und die Buchung konnte durchgeschickt werden. Endlich! Wie sehr freute ich mich auf etwas Erholung und einfach mal wieder Neues sehen und erleben!!

1. Tag: Anreise und Aufenthalt im Hotel


Was für ein Start in den Urlaub! Nach einem ausgedehnten Treffen mit Freunden und schließlich nur knapp drei Stunden Schlaf machten wir uns gegen 3 Uhr Früh ein wenig übermüdet auf den Weg nach Salzburg. Da wir unsere Reise dieses Mal über den österreichischen Reiseveranstalter GULET gebucht hatten, sollte es ausnahmsweise mal von hier aus losgehen. Ich hatte nichts dagegen, denn von Salzburg aus waren wir sowieso noch nie geflogen und dementsprechend gespannt darauf.

Pünktlich auf 4 Uhr erreichten wir schließlich den Flughafen und staunten über den enormen Unterschied zwischen diesem Flughafen und dem in München. Was für eine Gemütlichkeit hier doch herrschte. Neben unserem Flug ging für die nächsten drei Stunden nur noch einer nach Mallorca; dementsprechend wenig Leute waren unterwegs. Das Einchecken war in zehn Minuten erledigt, die Kontrolle noch schneller – perfekt. Wenn es doch in München nur auch mal so schnell ginge.

Doch diese Gemütlichkeit hat auch so seine Nachteile: Es gab nur ca. drei Geschäfte, die noch nicht einmal geöffnet hatten! ;-) So entschieden wir uns für einen Aufwach-Kaffee in einer kleinen Bar und bereits eine Stunde später war Zeit zum Boarden.

Schon kurz nach dem Einstieg in die LaudaAir mussten wir lachen: Die Crew hielt es mit dem roten Markenzeichen wohl sehr genau. Von Kopf bis Fuß rot gekleidet, selbst die Fingernägel rot lackiert und die Bäckchen rot geschminkt – wie nett! ;-)

Aber Mensch – was war ich müde! Doch aus dem Nickerchen wurde nichts. Da die Flugzeit nur knappe zwei Stunden von Österreich aus beträgt, herrschte schon innerhalb weniger Minuten Hektik mit dem Frühstück. Doch das war richtig gut!! Frisch aufgebackene Semmeln mit Käse, Wurst und leckerem Kuchen und sogar echtem Metallbesteck. Klasse! So macht Essen im Flugzeug Spaß.

Kaum damit fertig, setzten wir auch schon wieder zur Landung an und erreichten gegen 9 Uhr Ortszeit (8 Uhr Deutschland) den Corfu International Airport. Die Landung war gigantisch. Der Pilot steuerte das Flugzeug geschickt durch die kleinen Berge der Insel und setzte auf der nicht allzu langen Landebahn, die übrigens mitten im Meer beginnt, sicher auf. Hier ist Nervenstärke gefragt!

Nachdem wir unser Gepäck erhalten hatten, machten wir uns auf den Weg zum Ausgang und erblickten auch schon unseren Reiseveranstalter. Dieses Mal nahmen wir ausnahmsweise mal den Transfer in Anspruch. Ein Mietwagen ab Flughafen hätte sich nicht gelohnt; außerdem hatten wir ja auch Zeit.

Unser Hotel war das letzte in der Reihe und so kamen wir in den Genuss, eine ganze Stunde lang im Bus mitfahren zu dürfen. ;-) Dafür konnten wir uns aber auch schon mal einen kleinen Überblick über die Insel verschaffen und ich war begeistert: Dies versprach eine sehr schöne und interessante Woche zu werden.

Gegen 10 Uhr erreichten wir schließlich unser Hotel Magic Life Club Corfu Classic. Nachdem uns schon einige Bekannte und auch Kollegen über die Magic Life Clubs vorgeschwärmt hatten, entschieden wir uns dieses Mal eben auch für einen. Wir wollten auf jeden Fall ein Hotel mit Abendunterhaltung, da es auf dieser Insel ja nicht so einfach ist, abends "schnell mal so" in den nächstgelegenen Ort zu fahren und wegzugehen. Und dieser Club bot einfach alles: All Inklusive, Abendunterhaltung, Wellness, verschiedene Gourmet-Restaurants, etc. pp.

Schon mit dem Aussteigen aus dem Bus wurden wir mit griechischer Live-Musik empfangen. Dem folgten ein griechisches Getränk sowie griechische Süßwaren-Spezialitäten. Schon von Anfang an wurde man hier verwöhnt – wenngleich es auch ein wenig arg touristisch war. ;-)

Aber: Ich war begeistert. Von der Lobby aus hatte man einen traumhaften Ausblick auf das tiefblaue Meer sowie hinüber auf die Hauptstadt der Insel. Wir wurden herzlich empfangen ... was will man mehr?

Wir checkten ein, holten uns die Schlüssel, und machten uns auf die Suche nach unserem Zimmer; die Koffer sollten uns nachgebracht werden. Unser Zimmer hatten wir im 8. Stock. Doch in diesem Hotel ging es nicht nach oben, sondern nach unten, da es sich um ein Hotel am Hang handelt. Das verwirrt zunächst ein bisschen. ;-)

Die Lage des Zimmers war jedenfalls perfekt. Dieses Mal hatten wir statt einem Balkon einen schönen Garten mit Skulpturen und wunderschönen Blumen, außerdem hatten wir von dort aus nur wenige Schritte zum Pool – klasse. Am schönsten aber war ohne Zweifel die Aussicht auf’s tiefblaue Meer.

Erst einmal aber hieß es: Auspacken! Wir wollten uns so schnell wie möglich hier "heimisch" fühlen und räumten unsere Klamotten in die Schränke. Das Zimmer war zwar sehr geräumig, aber leider nicht ganz so sauber, wie wir es gerne gehabt hätten. In den untersten Schubladen sammelte sich bereits der Staub, die Fliesen waren verschmiert. Und auch im Bad sah man, dass die Kacheln wohl schon lange Zeit nicht mehr entkalkt wurden. Aber das ist eben Griechenland.

Nach einer kurzen Rückmeldung zu Hause (um sich zu vergewissern, dass es daheim auch wirklich nass-kalt ist. ;-)) und raschem Umziehen ging’s dann aber endlich raus. Zunächst einmal mussten wir ja das Hotel erkunden. Die Anlage hat uns beiden gleich ziemlich gut gefallen. Dadurch, dass alles auf einem Hang angelegt ist, verteilt sich auch alles sehr schön. Wir machten einen kleinen Spaziergang durch alle Etappen des Hotels und gelangten schließlich zum hoteleigenen Strand, der allerdings künstlich angelegt wurde und auch nicht besonders breit ist. Allerdings tummelten sich hier die ganze Woche über nur sehr wenige Leute; die meisten nahmen dann doch die Pools in Anspruch.

Nun aber meldete sich der Hunger zu Wort und wir testeten sogleich das Mittagsbüffet. Gott sei Dank war hier der Run nicht so groß wie in manch anderen Hotels und auch in den nächsten Tagen sollten wir immer ohne Probleme einen Tisch bekommen.

Nach ausgiebiger Stärkung zog sich Toni schließlich ein wenig zurück und ich schnappte mir die Kamera. Während unseres Streifzugs durch die Hotelanlage hatte ich so viele wunderschöne Fotomotive entdeckt – die mussten einfach festgehalten werden! :-) Und so verschoss ich gleich in den ersten vier Stunden unseres Urlaubs knappe 50 Fotos ... ;-)

Den restlichen Tag ließen wir dann noch ganz gemütlich ausklingen. Wir machten es uns auf der Panorama-Terrasse bequem und genossen den Ausblick, gingen ein wenig spazieren, speisten gut zu Abend und nahmen schließlich einen leckeren Cocktail in der "Wunderbar" ein. Der Blick abends hinaus auf’s weite Meer, im Vordergrund die weißen, griechisch angehauchten Balkone und im Hintergrund die hell beleuchtete Hauptstadt – ein Traum.

Wie sehr freute ich mich auf die bevorstehende Woche!!

2. Tag: Rundfahrt auf der Insel: Der Norden


Korfu – wir kommen!

Noch vor dem Frühstück begaben wir uns in die Lobby, um unseren Mietwagen in Empfang zu nehmen. Dieser wurde von einer Dame von AVIS gebracht, die auch schon wenige Minuten später erschien. Nach ein paar anfänglichen Verständigungsschwierigkeiten (die Dame sprach fast ausschließlich griechisch und der Mietwagen-Voucher war nur in Deutsch gedruckt) konnten wir unseren fast niegelnagelneuen Ford Focus mit nur knapp 1000 km übernehmen. Dafür, dass wir ursprünglich einen Fiat Seicento gebucht hatten, haben wir da ein richtig großes Auto bekommen. ;-)

Erst aber ging es noch kurz zum Frühstücken. Bei der doch großen Auswahl konnte man sich gar nicht so recht entscheiden. Also habe ich eben mal wieder von fast jedem Tellerchen etwas probiert. ;-)

Gegen 10 Uhr aber holten wir schließlich unsere Rucksäcke aus dem Zimmer, die Tour konnte losgehen.

Schon zu Hause hatte ich meinen Reiseführer gewälzt, in Internet-Foren recherchiert und alle Sehenswürdigkeiten herausgesucht, die wir uns ansehen wollten. Da die Insel nur rund 579 km² groß ist, hatten wir also gute Chancen, die komplette Insel während unseres Aufenthalts ganz gemütlich zu erkunden.

Letztendlich haben wir innerhalb von fünf Tagen über 700 km mit dem Mietwagen zurückgelegt. Eine doch recht beachtliche Strecke bei der Größe dieser Insel. Und AVIS wird vermutlich ganz schön gestaunt haben, wo wir überall waren ... ;-)

Wir fuhren die Küstenstraße entlang von Nissaki nach Barbati und bogen dann in eine betörend wilde Passstraße nach Spartilas ein, welche sich voll engster Kehren durch silbergrüne Olivenhaine in das Bergdorf Sgourades windet. Anfangs waren wir uns da nicht so sicher, ob das denn wirklich die richtige Straße ist, da sie nicht viel breiter war als ein Auto. Aber egal – die Fahrt war jedenfalls sehr interessant und holprig und wir hatten immer wieder tolle Ausblicke: In einem winzigen Dorf besichtigten wir eine orthodoxe Kirche und waren von der anmutenden Stille dieser Gegend beeindruckt.

Unser eigentliches Ziel allerdings war Nimfès, welches wir schließlich über Zygos, Klimatia und Episkopi, erreichten. Eigentlich sollte lt. Veranstaltungskalender hier heute ein Kirchweihfest stattfinden – doch als wir ankamen, war nichts von alledem zu sehen. Schade. Aber das Dörfchen strahlte das gewisse Etwas aus und so entschlossen wir uns zu einem Kaffee in der nächsten Taverne. Und wo zunächst das Dörfchen noch ziemlich ausgestorben wirkte, strömten Punkt 12 Uhr Mittags schließlich die Leute von allen Seiten daher. ;-) Doch die Hauptattraktion an diesem Tag waren wohl wir – denn außer uns befanden sich keine einzigen Touristen in dem Ort, was mir persönlich sehr gut gefiel, was aber auch kein Wunder ist. Schließlich liegt es doch ein klein wenig versteckt.

Nach diesem netten Aufenthalt spazierten wir wieder zu unserem Auto zurück und traten die Weiterfahrt an. Nun ging es über Agi Douli und Xanthates sowie Sfakera nach Roda. So schnell konnte man gar nicht schauen, fuhren wir schon mitten durch die sog. Fußgängerzone. ;-) Da die winzigen Läden recht nett aussahen, stellten wir das Auto ab und schlenderten ein wenig hindurch. Uns fiel sofort auf, dass hier unheimlich viel an nachgemachter Ware verkauft wird. Von Dolce & Gabbana-T-Shirts über Adidas-Schuhe bis hin zu Marken-Parfüms und –Uhren war hier alles dabei. Eigentlich merkwürdig, dass man das auf Korfu so ganz ohne Probleme verkaufen kann. Auch ich schlug zu und legte mir eine neue Armbanduhr zu. Wenn man schon mal da ist ... ;-)

Weiter ging’s entlang der Küstenstraße nach Acharavi, einem mal wieder etwas größeren Ort auf der Insel. Dort spazierten wir an der Hafenpromenade entlang, besuchten die kleine Stadt etwas oberhalb und dort u. a. eine richtig schöne orthodoxe Kirche mit ebenso schönem Friedhof.

Nach einer kurzen Fahrt an der Küstenstraße erreichten wir schließlich Kassiopi. Lt. Reiseführer soll dies ein sehr reizvoller Ort mit wunderschönen Kieselstränden sein; die Strände haben wir nicht gesehen und auch den Reiz der Stadt nicht ausfindig machen können. Wir schlenderten aber die Einkaufsstraße entlang, ich hab’ endlich meine langersehnte weiße Tasche gefunden und so ging es nur kurze Zeit später wieder weiter über Eleourgia und Plagia Richtung Kalami.

Dort lebte von 1937 bis 1939 der angloindische Erfolgsautor Lawrence Durell; heute kann man immer noch das würfelförmige White House besichtigen – allerdings nur von außen. Ich habe mir seinen Erfolgsroman "Schwarze Oliven" (der auf Korfu spielt) extra noch für diese Reise gekauft. Zwar wird hier die Landschaft Korfus wunderbar wieder gegeben und wenn man vor Ort ist, wirkt das alles natürlich noch viel besser. Aber der Schreibstil ist doch sehr gewöhnungsbedürftig.

Über der Bucht von Kouloura (siehe Foto weiter oben) legten wir einen kleinen Fotostopp ein, denn diese wunderschöne Bucht mit dem kleinen Fischerhafen wirkt wirklich nur von einem Aussichtspunkt aus so eindrucksvoll.

Nun waren wir fast schon wieder in Nissaki angelangt. Inzwischen war es Nachmittag geworden und wir entschieden uns für einen kleinen Snack im Hotel. An der Poolbar gab es leckere Salate, etwas Hühnchen und auch Eis – für den kleinen Hunger zwischendurch genau das Richtige.

Um für den Abend fit zu sein, zog sich Toni ein wenig zurück und ich machte es mir auf der Terrasse bequem. Tat das gut, einfach mal die Seele baumeln zu lassen und nebenbei ein wenig die Erlebnisse des Tages zu notieren.

Gegen 17 Uhr zog es uns dann aber doch noch mal raus und wir fuhren die Küstenstraße entlang durch Barbati nach Agios Markos. Lt. Reiseführer sollte sich dort ein sehr sehenswertes Kloster befinden und das wollten wir ausfindig machen. Wir parkten am Wegesrand und stiegen die paar Stufen hinauf zum Kloster. Irgendwie wurde der Weg immer enger und die Büsche immer dicker. Wir wanderten durch den Wald und standen auf einmal vor verschlossenen Türen eines alten Klosters. Wir hatten wohl ausgerechnet den Tag erwischt, an dem das Kloster geschlossen war. Etwas später lasen wir in einem anderen Reiseführer, dass das Kloster nur sporadisch für die Touristen geöffnet wird. Eigentlich schade, denn den Fotos nach zu schließen ist es wirklich einzigartig.

Jedenfalls hat sich der kleine Aufstieg (wenn man es überhaupt Aufstieg nennen kann) trotzdem gelohnt, denn die Aussicht von hier aus war richtig toll.

So stiegen wir bereits wieder ne gute halbe Stunde später erneut ins Auto ein und fuhren über Pirgi, Ipsos, Katomeri und Dassia nach Gouvia. Dieser Ort sollte im Laufe dieser Woche unser Knotenpunkt werden. Denn von hier aus führten komischerweise so gut wie alle Wege zu unseren ausgesuchten Zielen.

Heute aber besichtigten wir zunächst die alte venezianische Werft von 1716 direkt am Meer und den Hafen; anschließend fuhren wir in die Stadt und machten einen kleinen Spaziergang. Doch wie in fast allen Städten auf Korfu gab es auch hier nicht viel Kulturelles zu sehen und so ging es wieder zurück Richtung Hotel. Natürlich nicht, ohne uns vorher noch einmal kräftig verfahren zu haben. ;-) Einmal die falsche Abzweigung genommen, landeten wir kurze Zeit später in Gardelades. Ohne Zweifel ein hübscher Ort, aber leider in der komplett anderen Richtung, als wir eigentlich hin wollten. ;-)

Doch nicht so schlimm. So drehten wir halt wieder um und kamen bereits eine Stunde später wieder im Hotel an. Nach raschem Umziehen ging's zum Essen, später an die Poolbar und gegen 21.30 Uhr fand die "Westernshow" des Animations-Teams statt. Nett gemacht, aber teilweise auch etwas kitschig.

So ließen wir den Tag schließlich noch gemütlich an der "Wunderbar" ausklingen, genossen die frische Brise über dem Meer und verabschiedeten uns gegen Mitternacht ins Zimmer.

3. Tag: Rundfahrt auf der Insel: Der Westen


Nach einem guten und ausgiebigen Frühstück machten wir uns gegen 10 Uhr erneut auf den Weg über die Insel und fuhren zunächst über Barbati wieder nach Agios Markos, wo wir am Vortag bereits das leider verschlossene Kloster besucht hatten.

Im reichen Olivenbauerndorf Ana Korakiana legten wir schließlich einen kleinen Fotostopp ein und genossen die wunderbare Stille. Anschließend ging es enge Serpentinen entlang nach Sokraki, wo zuckersüßer hellenischer Kaffee angebaut wird (der einzige auf der Insel). Der weitere Weg führte uns über Klimatia, Ago Douli, Chorepiskopi, Troumpeta und Agia Anna nach Makrades. Hier angekommen, war es schließlich vorbei mit der Ruhe und den unberührten Landschaftsbildern. Ich traute meinen Augen nicht, als auf einmal zig Busse entgegen kamen. Ganz so, als hätte man die Straße von vorhin mit einer unsichtbaren Mauer durchtrennt und gerade eben die Tür in eine andere Welt geöffnet. Hier wurde gequakt und gehupt, hier war alles nur noch laut!

Doch schon kurze Zeit später sah ich, warum hier so viele Busse standen: Die wunderschöne Aussicht!! Auch wir suchten uns einen Parkplatz und begaben uns vor zum Geländer. Traumhaft!! Wir konnten von hier aus bereits unser nächstes Ziel erblicken: Paleokastritsa. Die tollen Buchten, das Kloster und die vorgelagerten Inselchen. Der Weg hierher hat sich wirklich gelohnt!!

Um aber noch vor den vielen Bussen am Ziel anzukommen, beeilten wir uns ein wenig mit Fotos machen und brausten in Richtung Paleokastritsa. Aber auch dort war (für Korfu) die Hölle los. Wir parkten unser Auto und schlenderten die Bucht entlang. Recht viel mehr als diese gibt es hier unten nicht zu sehen, doch die ist wirklich schön. Fast schon wie in Thailand. - Ich sagte: Fast! ;-)

Von hier aus wurden einige Grottenfahrten mit kleinen Booten angeboten, auch konnte man an einer Fahrt mit einem Glasbodenboot teilnehmen, um die Unterwasserwelt zu bestaunen. Doch wir hatten andere Pläne – wir wollten zum Kloster Paleokastritsa. :-)

So fuhren wir die etwas enge und steile Serpentinenstraße hinauf, parkten das Auto am Wegesrand und gingen die letzten Meter zu Fuß hoch. Ich war begeistert. Die Aussicht von hier war noch viel schöner als die von Makrades aus!! Ich konnte meine Kamera gar nicht mehr weglegen – so viele Motive gab es.

Wir spazierten ein wenig durch das Kloster, welches mich an jeder Ecke immer wieder erneut begeisterte. Die weiß gekalkten Mauern umschließen paradiesische Gärten mit Weinpergola, die Klosterkirche, die still gelegte Ölmühle und die heute als Museum genutzten Klostertrakte. Auch das Kircheninnere ist sehr interessant, birgt es doch viele schöne Ikonen aus dem 18. Jahrhundert. Besonders schön empfand ich es, als zwei orthodoxe Pfarrer durch die Gärten schlenderten. Das vermittelte genau das richtige Flair!!

Nach einer guten Stunde hatten wir schließlich alles besichtigt und wir entschieden uns für die Rückfahrt zum Hotel. Zum einen hatten wir Hunger, zum anderen schloss das Kloster sowieso gerade und zum Dritten hatten wir hier im Westen somit so gut wie alles gesehen.

Über Gardelades (irgendwoher kenne ich doch diesen Ort? ;-)), Gouvia und Dassia waren wir innerhalb einer guten Stunde wieder am Hotel und plünderten auch sogleich die Poolbar. HUNGER!! :-)

Nun blieb aber nicht mehr viel Zeit zum Ausruhen, denn für heute war noch Golfen angesagt und da der Platz doch etwas weiter vom Hotel entfernt lag, mussten wir uns etwas beeilen. Eine Angestellte des Hotels hatte uns den Ort auf der Karte eingezeichnet, was von großem Vorteil war. Denn alleine hätten wir dorthin sicherlich niemals gefunden (warum müssen Golfplätze immer so versteckt liegen?).

Über Gouvia, Danilia, Tembloni und Ermones ging es gegen 15 Uhr dann also nach Ropas. Dort zweigte eine winzige Straße nach Ropa Valley ein, an dessen Ende sich die Golfanlage befindet. Und schon strahlten uns die Golfautos entgegen – wie niedlich!

Da wir zu dem Zeitpunkt leider noch keinen Golf-Schein hatten, mussten wir uns vorerst mit der Nutzung der Driving Range begnügen. Wir liehen uns Schläger aus und übten unseren Abschlag. Aber Mensch – war das heiß!! Da wir uns die Bälle selbst zusammen klauben mussten (die Ballmaschine war kaputt) und wir grundsätzlich nicht genug bekommen können, füllten wir unsere Körbe bis oben hin. So weit so gut – wir waren schließlich über zwei Stunden damit beschäftigt, alle Bälle wieder "raus zu hauen". Aber egal – wir hatten Zeit, wir hatten Urlaub und es hat auch richtig viel Spaß gemacht!!

Bevor es wieder zum Hotel ging, machten wir noch einen Abstecher nach Ermones. Die steil abfallende Bucht ist leider ziemlich von Hotelbunkern zugebaut, so dass es landschaftlich nicht wirklich reizvoll ist. Interessant ist aber die Zanradbahn, die die Gäste des Hotels zum Strand bringt.

Über Pelekas, Ag. Triada, vorbei am Aqualand und durch Vasilika ging es wieder über Tembloni, Danilia und Gouvia zurück nach Nissaki.

Nach einem leckeren Abendessen spazierten wir noch ein wenig durch die Hotelanlage und sahen uns anschließend am Amphitheater die Sketche-Show des Animations-Teams an. Die war auch richtig lustig. Anfangs sahen noch wenige Gäste zu, doch nachdem dann doch das ganze Publikum lauthals zu Lachen anfing, füllten sich innerhalb kürzester Zeit die Reihen.

Wie schon die letzten Abende, ließen wir auch den heutigen Tag wieder an der "Wunderbar" ausklingen. Leider aber hatte diese Idee auch die Reisegruppe aus Innsbruck, die jeden Tag das Hotel mit ihrer Tiroler Live-Musik "erfreute" oder besser gesagt verärgerte! Wir können bis heute nicht vestehen, was so toll daran war, auf Korfu in einem Hotel zu sitzen und die Lieder aus Österreich auf und ab zu spielen. Wenn ich ins Ausland fahre, möchte ich auch gerne mal die Musik aus diesem Land hören – oder zumindest Allerwelts-Musik. Aber doch bitte keine Kastelruther Spatzen! Doch die Gruppe wurde trotz der Beschwerden der Gäste nicht schlauer – die gesamte Woche über wurden jeden Abend die gleichen Lieder gespielt, ob am Strand oder in der Hotelbar! Verrückt und einfach nur egoistisch!!

4. Tag: Rundfahrt auf der Insel:

Sissi's Achilleion / Lefkimi / Mäuseinsel


Juhuu! Für den heutigen Tag stand mein ganz persönliches Highlight dieser Reise auf dem Programm: Die Besichtigung von Kaiserin Elisabeth's Achilleion! :-)

Nach einem leckeren Frühstück starteten wir in Richtung Süden der Insel und nahmen den Weg über Gouvia, Kerkyra und Kanali und wählten dann die Strecke entlang der Küste über Perama, um auch an der Kaizers Bridge vorbei zu kommen. Diese war im Reiseführer mal wieder als "große Sehenswürdigkeit" beschrieben. In Wirklichkeit aber handelt es sich hier um einen alten, nur noch von der Uferstraße zu betretenden Privatkai. Die eigentliche Brücke wurde 1944 von deutschen Truppen gesprengt, da sie den Transport eines schweren Geschützes behinderte.

So bogen wir kurz danach auch gleich in die Bergstraße nach Gastouri ein und erreichten nach wenigen Minuten Sissi's Achilleion.

Korfus meistbesuchteste Attraktion liegt schön eingebettet von einem skulpturengeschmückten Garten auf einem kleinen Hügel oberhalb Gastouris. 1889 hat Kaiserin Elisabeth von Österreich das Grundstück mit der damaligen Villa Braila erworben. Zwei Jahre lang wurde es nach ihren Wünschen durch den Architekten Raffaele Caritto zu einer pompösen Residenz im altgriechisch-pompejanischen Stil umgebaut. So entstand das bis heute größtenteils im Originalzustand erhaltene Achilleion, das seinen Namen Sisis Leidenschaft für die Mythologie Griechenlands und speziell für den Helden Achill verdankt.

Neun Jahre nach dem Tod von Kaiserin Elisabeth – also 1907 – kaufte schließlich Kaiser Wilhelm II. das Anwesen, im ersten und zweiten Weltkrieg diente es als Militärhospitz sowie als Hauptquartier der deutschen und italienischen Besatzer. Später wurde es noch als Wohn- und Kinderheim, Schule sowie Casino genutzt.

Wir bezahlten die 7 Euro für den Besuch dieses Palastes (der teuerste Eintritt auf der Insel) und schlenderten die Gartenanlage zum Schloss entlang. Am Eingang sieht der Besucher bereits eine große Büste der Kaiserin.

Im Inneren gelangt man zunächst einmal in ein großes Treppenhaus, welches prunkvoller nicht sein könnte. Leider kann nur das Erdgeschoß besichtigt werden; in den oberen Räumen scheint sich nichts mehr zu befinden bzw. vielleicht sogar nur noch die Überreste des alten Casinos zu sein.

Wir spazierten den linken Flügel des Schlosses ab und kamen durch verschiedene Zimmer von Sissi hindurch. Jedes einzelne Ausstellungsstück wurde näher erklärt, wem es gehört hatte, wie es genutzt wurde und aus welchen Materialen es besteht. Teilweise waren Original-Gemäde der Kaiserin, aber auch von ihrer Familie, und natürlich von Kaiser Wilhelm II zu sehen.

Für mich war dieser Besuch einfach unbeschreiblich schön! Mit diesem Schloss lernte ich wieder einen Teil dieser bemerkenswerten Frau kennen. Da ich auch gerade ein Buch über sie las, in dem u. a. ausführlich über das Schloss berichtet wurde, war für mich das alles natürlich gleich noch viel interessanter.

Bevor wir uns den rechten Flügel vornahmen, spazierten wir in den Garten und ich staunte ganz schön, als ich die riesige Bronzestatute "Der siegreiche Achill" auf der Aussichtsterrasse erblickte. Von dieser Terrasse aus hatten wir auch einen tollen und weitreichenden Blick über einen Teil Korfus und speziell auch über Kerkyra. Selbst den Flughafen konnten wir von hier aus sehen!!

Der Garten ist nicht sonderlich groß, aber sehr schön und bunt angelegt. Wir spazierten zur Rückseite des Schlosses und erblickten Sissi's Lieblingsstaute: Der sterbende Achill. Gleich dahinter beginnt eine große und mit Marmor ausgestattete Terrasse. Alle hier zu sehenden lebensgroßen Figuren wurden von der Kaiserin persönlich ausgesucht.

Wir gingen wieder zurück zum Seiteneingang und schlenderten durch den zweiten Teil des Erdgeschosses. Hier gab es noch viele schöne und zum Teil auch private Ausstellungsstücke von Kaiserin Elisabeth und Kaiser Wilhelm II zu sehen.

Nach gut zwei Stunden haben wir hier alles gesehen und ich grinste über's ganze Gesicht! Das war und blieb mit Abstand einer der schönsten Ausflüge auf dieser Insel und kann ich jedem nur empfehlen.

Inzwischen war es früher Nachmittag geworden und wir entschieden uns, die zweitgrößte Stadt der Insel zu besuchen: Lefkimi. Wir nahmen die Küstenstraße über Benitses nach Messongi und bogen dann wohl falsch ab. Die Straße wurde immer enger und enger, das Meer kam immer näher zur Straße und schließlich standen wir in einer Sackgasse. Wir waren in Boukaris gelandet, einem netten kleinen Fischerdorf mit einer niedlichen Taverne!

Also wieder zurück nach Messongi und die richtige Straße nach Ano Messongi genommen. ;-) Nun konnten wir uns nicht mehr verfahren, denn hier gab's nicht mehr ganz so viele Straßen.

Wir fuhren durch Linia hindurch und Argirades (was für ein niedlicher Ort) und erreichten schließlich Lefkimi. Schon im Reiseführer habe ich gelesen, dass es hier noch Ortsteile gibt, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Und genau so war es auch. Hier trafen wir auf viele Esel, die ihre Frauchchen, und natürlich auch eine Menge an Waren, auf dem Buckel trugen.

Wie schon erwähnt, ist Lefkimi der zweitgrößte Ort der Insel – mit gerade Mal 5.000 Einwohnern! Seltsamerweise verirren sich hierher nur selten Touristen, was man auch schon auf Anhieb sieht. Hier gibt’s keine touristischen Tavernen oder Souvenirgeschäfte – zum Glück!

Wir parkten am Rande der Stadt und spazierten ein wenig hindurch – allerdings war hier wirklich rein gar nichts los. Da die Einheimischen schon bisserl komisch schauten, sprangen wir wieder ins Auto und begaben uns ins Stadtzentrum.

Die größte Sehenswürdigkeit Lefkimis ist sowieso der zum Kanal ausgeschachtete Fluss Lefkimi, der wie eine beschauliche Gracht voller ankernder Boote das Stadtzentrum kreuzt.

Wir machten ein paar Fotos und fuhren dann auch gleich wieder weiter. In diesem Ort gab es sonst nicht mehr viel zu sehen, zudem war er an manchen Stellen doch schon ziemlich herunter gekommen und einfach merkwürdig.

Da wir beide ja sehr kreuzfahrtbegeistert sind, fuhren wir extra noch einmal zum Hafen hinaus. Aber der war ein absoluter Witz. Ein riesiges Gelände, aber kein einziges Schiff – nicht einmal ein Boot – waren zu sehen.

Wir nahmen die Straße, die wir gekommen sind, wieder zurück und bummelten in Moraitika ein wenig durch die Straßen.

Auf dem Weg zurück zum Hotel erblickten wir bei der Fahrt durch Kerkyra per Zufall bereits die vielgerühmte Mäuseinsel mit dem vorgelagerten Kloster Vlacherna und entschieden uns, gleich heute einen Abstecher dorthin zu unternehmen. Eigentlich stand die Besichtigung der Hauptstadt am nächsten Tag auf dem Programm. Aber warum nicht schon heute einen Teil davon vorziehen?

Allerdings war es gar nicht so einfach, in den Stadtteil Kanoni zu gelangen. Wir mussten erst einmal die komplette Stadt umfahren, bis wir endlich die Abzweigung Richtigung Flughafen und somit zur Mäuseinsel nehmen konnten!

Kurz vor dem Ziel stellten wir unser Auto ab und schlenderten zu Fuß weiter. Lt. meiner Landkarte war diese Straße unbefahrbar. In Wirklichkeit allerdings fuhr jeder mit dem Auto und sogar mit Kleinbussen hierher. Naja – sind wir wieder schlauer. ;-)

Ich hatte schon so viele Fotos im Internet von der Mäuseinsel und vor allem vom Kloster Vlacherna gesehen – aber in Wirklichkeit sah es noch viel hübscher aus! Wie schön es hier doch war!

Da sich der Hunger langsam zu Wort meldetete, entschlossen wir uns zu einem kleinen Snack in dem angrenzenden Restaurant. Heute hatte es die 35-Grad-Marke erreicht und wir waren fix und fertig von der Sonne – eine kleine Pause tat daher richtig gut.

Nach einer Stunde schlenderten wir schließlich vor zum Kloster und Toni erblickte eine kleine Katzenfamilie. Ich war ganz aus dem Häuschen! Eine Katzenmutter mit vier kleinen Babys. Wie niedlich!!! Hier hielten wir uns lange auf – es war einfach zu schön, diesen Vierbeinern bei ihrer Unbeholfenheit zuzusehen!!

Wir schauten auch direkt ins Kloster hinein, was allerdings nicht viel zu bieten hat. Hinter der Tür befindet sich gleich ein kleiner Souvenirladen. Das Innere des Klosters ist eher eine kleine Kapelle.

Fast schon eine eigene Sehenswürdigkeit ist die grandiose Start- und Landebahn des Corfu International Airport, die nur wenige Meter vom Kloster Vlacherna entfernt beginnt und wo man die Flugzeuge sozusagen hautnah erleben kann. Wir spazierten über die kleine Brücke, die den Stadtteil Kanoni mit dem Stadtteil Krissiida verbindet. Gerade mal einen Meter breit, fahren hier trotzdem ständig Mofa- und Motorradfahrer drüber, so dass die Fußgänger ganz schön aufpassen müssen, nicht auf einmal einen Schubs ins Wasser zu bekommen.

Nach einigen Minuten standen wir direkt in der Mitte der Brücke und sahen auch schon die ins Meer gebauten Start- und Landelichter. Im Korfu-Forum wurde uns damals einiges über dieses Lande-Spektal erzählt und so warteten wir gespannt auf ein ankommendes Flugzeug, um ebenfall in den Genuss dieser Sensation zu kommen. Da wir allerdings einen nicht allzu flugintensiven Tag erwischt hatten, warteten wir eine gute halbe Stunde darauf. Aber nicht so schlimm – wir genossen die Stille, die gute Meeresluft und den Ausblick auf die Mäuseinsel.
Und da sahen wir sie schon: Die Maschine der Air Berlin zog seine Kreise, steuerte die Landebahn an und flog somit direkt auf uns zu. Es war gigantisch, dieses riesige Flugzeug so nah vor sich zu haben!! Die Air Berlin sank und sank und sank – und flog schließlich nur noch knapp 50 Meter über unsere Köpfe hinweg! Es war ein unbeschreiblich tolles Gefühl! Besonders beeindruckend waren die Schallwellen, die noch fünf Minuten später – nachdem das Flugzeug schon lange aufgesetzt hatte – nachhallten. Wahnsinn!!! DAS war wirklich mal ein Erlebnis.

Leider kam so schnell kein zweites Flugzeug mehr und so entschieden wir uns für die Rückfahrt zum Hotel. Doch als wir am Hafen von Kerkyra vorbei kamen, sahen wir ein ziemlich imposantes Kreuzfahrtschiff dort stehen und die Neugierde stieg: Welches Schiff ist es, wann legt es ab? Also nichts wie rein ins Hafengelände und nachgefragt. Hier stand die Seven Seas Voyager, ein 5-Sterne-Deluxe-Kreuzfahrtschiff mit allem Drum und Dran. Die Ablegezeit war auf 18.30 Uhr festgesetzt. Allerdings war das noch eine gute halbe Stunde – und das hier abwarten? Neee – dann doch lieber wieder zurück.

Doch wieder kamen wir nicht weit. ;-) Ein paar Kilometer gefahren, entdeckten wir das Iberostar Hotel Kerkyra Golf, welches wir schon an unserem ersten Tag mit dem Bus kurz angefahren waren. Da dieses Hotel bei der Buchung in der engeren Auswahl stand, waren wir etwas neugierig und bogen kurzerhand in die Einfahrt ein. Außerdem wollten wir wissen, ob es hier vielleicht auch noch einen Golfplatz gibt?? Schließlich kann es den Namen doch nicht ohne Grund haben ...

Das Auto geparkt, begaben wir uns gleich mal in die Innenräume und sahen uns um. Schönes Hotel. Vielleicht schon etwas älter, aber dennoch sehr schön eingerichtet. Wir spazierten auf die Terrasse hinaus und waren begeistert. Dem Hotel angehörig ist eine riesige Wiese mit meterlangem Strand und tollem Blick auf's Meer. Toll. Und da entdeckten wir sie: Die Bank mit Blick auf das Hafengenlände und direkt auf's Kreuzfahrtschiff. Wir sahen uns an und waren uns einig: Nun können wir das Ablegen der Seven Seas doch noch miterleben – ganz bequem und mit guter Sicht! ;-)

Kurz nach halb 19 Uhr war es dann aber doch mal an der Zeit, endlich zurück ins Hotel zu kommen. Für heute Abend war ein Tisch im Gourmet-Restaurant Milanese reserviert und an die Zeit wollten wir uns natürlich halten.

Das Restaurant befindet sich etwas außerhalb der eigentlichen Hotelanlage, auf einem kleinen Hügel und mit tollem Blick auf's Meer. Da es für nur rund 20 Gäste geöffnet war, war es ein sehr ruhiger und netter Abend. Geboten wurde uns ein leckeres 3-Gänge-Menü mit Antipasti vom Feinsten (Tomaten mit Mozzarella, eingelegte Champignons und und und). Mit dem zweiten Gang gab es leckeren Lachs mit Kartoffeln und den Abschluss machte ein richtig leckeres und fast zu großes Nachspeisenbüffet in Form von Schokoladen-Kuchen und Früchtesalat etc. pp. Was für ein Abendessen!! Danach waren wir wirklich pappsatt.

Etwas verspätet kamen wir schließlich zur Greek-Show am Amphitheater des Magic Life Clubs. Heute war traditioneller Abend geboten mit griechischen Tänzen zu griechischer Musik. Es war sehr interessant, die verschiedenen Musikstile aus verschiedenen Regionen Griechenlands kennen zu lernen sowie die dazugehörigen Trachten.

Und auch diesen Abend ließen wir gemütlich an der "Wunderbar" ausklingen, bevor es dann gegen Mitternacht ins Zimmer ging.

5. Tag: Besichtigung von Kerkyra (Korfu-Stadt)


Für den heutigen Tag stand die Besichtigung von Korfu's Hauptstadt auf dem Plan: Kerkyra! Nun waren wir schon unseren fünften Tag hier auf der Insel und hatten die Stadt doch immer nur beim Vorbeifahren gestreift. Heute wollten wir uns das Zentrum der Insel endlich mal genauer ansehen.

Ganz gemütlich gegen 10 Uhr machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Obwohl es von unserem Hotel aus so weit aussieht, hat man den Weg doch in gut 30 Minuten zurück gelegt. Hier ist eben nichts wirklich weit weg.

Das Auto am Großparkplatz direkt neben der Neuen Festung abgestellt, schlenderten wir auch gleich zu dieser vor. Schon um halb 11 Uhr war hier die Hölle los. Die Leute wuselten nur so herum und auch der Parkplatz füllte sich von Sekunde zu Sekunde. Ist heute irgendein besonderer Tag? Oder doch nur die ganz normale Hektik einer Großstadt?

Wir schlenderten an der Festung vorbei und wollten auch schon durch ein Tor hindurch, als uns schließlich ein Soldat aufhält und bestimmt zurückweist. Huch – der schaut aber böse! Da hatte ich mich wohl etwas vertan und wollte schnurstracks ins Militärgebäude rein. Aber woher soll man das auch wissen, wenn sie nichts hinschreiben?

Also doch wieder weiter und schließlich den richtigen Weg gewählt. Der Aufstieg zur Festung kostete pro Person 2 Euro. Ist ja richtig günstig.

Viel hat die Neue Festung allerdings nicht zu bieten, besteht sie eigentlich nur aus restaurierten, klotzigen Mauern. Beeindruckend allerdings ist der Weitblick von den Zinnen der Festung hinunter auf Korfu-Stadt und zum Hafen. Von hier aus kann man die Aufteilung der Stadt richtig gut erkennen.

Nachdem wir ein paar Fotos gemacht hatten und bisserl durch die Festung geschlendert waren (im Inneren sind ein paar Ausstellungsstücke zu sehen, wie zum Beispiel alte Tontöpfe), machten wir uns schließlich wieder auf den Weg nach unten.

Nun ging es durch teilweise enge Gassen, teilweise aber auch durch ganz normale Einkaufsstraßen in Richtung Innenstadt. Immer wieder kamen wir an Kirchen oder alten Türmen vorbei, an wunderschönen alten Gemäuern, und erreichten schließlich das Dimarchion – das Rathaus der Stadt. Früher war dies mal ein Adels-Casino und Theater; mit großen Maskenköpfen über den bis zum Boden reichenden Fensterbögen. An der Fassade ist unter anderem auch das Flügelross Pegasus zu sehen.

Immer wieder guckten wir in den ein oder anderen Laden rein. Denn die Klamotten-Läden sind hier doch sehr interessant. Auch hier werden viele nachgemachte Waren verkauft – allerdings zu ziemlich horrenden Preisen; als wäre es Echt-Ware. Doch die Leute kaufen trotzdem kräftig ein ...

Gegenüber des Rathauses erblickten wir die Kathedrale St. Jakob und Christophorus, bevor es weiterging zur Esplanade Spianada. Hier trifft sich die ganze Stadt, Alt und Jung, Groß und Klein.

Beeindruckend ist der Liston mit seinen eleganten und von altmodischen Laternen geschmückten Frontarkaden. Unter diesen Arkaden findet man die wohl längste Kaffeehausmeile Europas vor. Hier reihen sich niedliche kleine Lokale aneinander; eines interessanter und einladender als das andere. Doch schon um 12 Uhr war hier alles voll. Die Jugendlichen treffen sich hier wohl nach der Schule stets auf eine Tasse Kaffee und zum Austausch von Klatsch & Tratsch. Auch viele Mütter mit Kindern sind zu sehen. Hier handelt es sich wohl um den Treffpunkt Kerkyras.

Auf der gegenüberliegenden Spianada befinden sich ebenfalls noch viele Tische und Bänke, auch wird der Rasen teilweise von den Cricketspielern von Korfu als Übungs- bzw. Trainingsplatz genutzt. Der Musikpavillon dient als Bühne für Jazzsessions und Osterkonzerte.

An den Arkaden und der Spianada vorbei, erreichten wir nach wenigen Minuten das imposante Gebäude des Museums für Asiatische Kunst. Die Ausstellung hat uns nicht interessiert, dafür aber die Architektur dieses Museums. Einfach toll.

Nun bekamen wir aber langsam Durst. Die Sonne meinte es heute besonders gut mit uns und brannte mit knapp 38 Grad auf uns herunter!! In einer Großstadt wirkt das ganze natürlich umso mehr.

Wir spazierten an der Reading Society, einer 1836 gegründeten Bibliothek mit einer beachtlichen Sammlung von historischen Büchern, vorbei und kamen schließlich durch ein Tor hindurch zur alten Mole von Faliraki.

Schon von oben hatten wir einen herrlichen Ausblick, von der Uferbar En Plo allerdings bot sich uns ein noch viel besserer Blick auf die Alte Festung mit dem riesigen Kreuz auf dessen höchsten Punkt.

Wir entschieden uns, hier etwas zu Trinken und etwas auszuruhen. Ein schmaler Sund, den die Kreuzfahrt- und Fährschiffe passieren müssen, trennt Faliraki vom bewaldeteten Inselchen Vidos. Wir wählten einen Platz direkt an besagter Stelle und hatten somit einen traumhaften Blick auf den Hafen und hinaus auf's Meer sowie hinüber zu Vidos.

Hier saßen wir ne Weile, guckten den Kindern beim Baden und Herumalbern zu und machten uns schließlich nach gut einer Stunde wieder auf den Weg in die Stadt. Mir blieb allerdings erst einmal der Mund offen stehen, als ich die Rechnung für zwei kleine (0,25 l) Flaschen Orangensaft bekam: 8 EUR. Tja – eine teure Bar hatten wir uns da mal wieder ausgesucht. Beim nächsten Mal schaue ich doch lieber erst einmal in die Karte!! ;-)

Wir spazierten die Straße von Arseniou weiter, kamen immer höher und höher und hatten einen tollen Blick hinaus auf's Meer sowie hinüber zu unserem Hotel. Ja! Wir haben von hier aus sogar unser Hotel erkennen können. Wie gut, dass es ganz in weiß gehalten ist. ;-)

Vorbei am Byzantinischen Museum und dem Solomos-Museum erreichten wir schließlich den alten Stadtteil Kambielo. Den Stadtteil, in dem das morbide Flair der alten Korfu-Stadt glücklicherweise bis heute erhalten geblieben ist.

Enge Treppenwege und Gassen passiert, durch tiefhängende Wäscheleinen hindurchgeschlüpft, welche von Fenster zu Fenster gespannt sind, vorbei an bröckelnden Fassaden und frisch lackierten Holzjalousien boten sich mir hier wunderbare Fotomotive. Teilweise konnten wir den Duft von frischem Weichspüler riechen, hörten leise Musik aus den Häusern erklingen, manche Frauen sangen leise vor sich hin und hie und da hüpfte eine kleine Katze über die Straße in das nächste Treppenloch. Wir entdeckten Bars, die man – würde man sie suchen – wohl niemals finden würde, und waren auf einmal inmitten des 19. Jahrhunderts. Denn genau in dieser Zeit fand ich mich hier wieder. Hier war alles noch so ursprünglich, so schön – und einfach einzigartig!! Ich war begeistert!

Nun aber hatten wir den Großteil der Stadt gesehen und waren aufgrund der Hitze auch völlig erschöpft. Außerdem stellte sich langsam der Hunger ein.

Wir beschlossen, an unseren Lieblingsplatz der Stadt zu fahren: Nach Kanoni zum Kloster Vlacherna und zur Start- und Landebahn Korfus.

In dem Lokal wurden wir heute schon mit einem Lächeln und freundlichen Worten begrüßt. Der Kellner kannte uns noch vom Vortag und brachte uns auch sogleich die Karte. Wir bestellten Salat und Burger und genossen die Auszeit im Schatten und mit Blick auf die Mäuseinsel.

Glücklicherweise fanden nicht so viele Touristen den Weg hierher, weshalb wir uns im Lokal unter lauter Einheimischen befanden. Das war mal wieder richtig schön – Griechenland pur!

Nach dem Essen aber machten wir uns wieder auf den Weg in Richtung Hotel. Vorher allerdings wollte ich dem Schloss Mon Repos, welches sich hier direkt in der Nähe befindet, einen Besuch abstatten.

Mit den zahlreichen Lorbeerbäumen, Zedern, und verschlungen durch dichtes Grün führenden Pfaden ist der ausgedehnte Park von Mon Repos vor allem für Spaziergänger ein romantisches Stelldichein. Das Schlösschen im Zentrum des Areals wurde 1828 – 1832 im Regency-Stil für den britischen Gouverneur errichtet. Hier wurde im Übrigen 1921 auch Prinz Phillip – der spätere Gatte der Queen – auf einem Küchentisch entbunden. Heute befinden sich in diesem Gebäude Wechselausstellungen.

Wir schlenderten gemütlich durch den schattenspendenden Park, sprachen über Gott und die Welt und schmiedeten bereits neue Urlaubspläne. Was für ein perfekter Ort dafür! ;-)

Gegen 16.30 Uhr allerdings machten wir uns dann endgültig auf den Nachhauseweg und erholten uns auf unserer Terrasse ein wenig von den Strapazen der Hitze. Heute war es wirklich extrem.

Frisch gemacht und ausgeruht, begaben wir uns gegen 19.30 Uhr schließlich in die Taverne. Für heute hatten wir einen Tisch im zweiten Gourmet-Restaurant des Hotels reservert. Die Taverne ist die eigentliche Poolbar und wird eben abends entsprechend umfunktioniert. Sie befindet sich inmitten der Hotelanlage mit Blick auf den Pool und darüber hinaus auf's Meer.

Der Tisch war schon schön gedeckt und kaum als wir saßen, wurden auch schon die Vorspeisen serviert. Ich staunte nicht schlecht, als der Kellner mit zig Tellern auf uns zu kam. Wie gut, dass wir einen Tisch für eigentlich vier Leute hatten – denn die vielen Tellerchen mit den zahlreichen Vorspeisen hätten sonst wohl keinen Platz gehabt.

Wir probierten von überall etwas: Feta-Käse, eingelegte Oliven, gebratene Scampis, gegrillte Tomaten, verschieden Brotsorten und natürlich Fladenbrot und und und ... Da wurde man ja schon allein von der Vorspeise satt!

Als Hauptgang gab es schließlich Fisch. Dieser war zwar nicht ganz so gut wie der vom Vortag im Lokal Milanese. Aber er hatte einen ganz besonderen und einzigartigen Geschmack.

Eigentlich hätte es ja noch eine Nachspeise in Form von griechischem Kuchen und Eis gegeben. Aber dieser hatte definitiv keinen Platz mehr – wir waren mal wieder mehr als satt!

Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang zum Strand hinunter erreichten wir schließlich wieder das Amphitheater, in dem heute eine "Mister-Wahl" gezeigt wurde. Obwohl ich anfangs etwas skeptisch war, haben sie es wirklich richtig witzig und nett rübergebracht und der Besuch hat sich gelohnt.

6. Tag: Küstenrundfahrt in Richtung Norden


Nach erholsamen Schlaf und ausreichender Stärkung am Frühstücksbüffet machten wir uns gegen 10 Uhr erneut auf den Weg über die Insel. Eigentlich hatten wir inzwischen (fast) alles von Korfu gesehen und dennoch wollten wir den letzten Tag mit dem Mietwagen noch ausgiebig nutzen.

So fuhren wir zunächst über die herrliche Küstenstraße von Nissaki nach Kassiopi und bogen dann zur Antinioti-Lagune bei Agyos Spiridon ein. Hierbei handelt es sich um ein Vogelschutzgebiet, welches mittels kleiner Hängebrücken zu erreichen ist. In diesem Gebiet sind zahlreiche Watt- und Zugvögel beheimatet, die vor allem durch die Fischfarmen aus der Gegend angelockt werden.

Nach einem kleinen Fotostopp stiegen wir wieder ins Auto ein und fuhren weiter in Richtung Acharavi und Sidari.

Eigentlich wollte ich mir in Sidari den Cap d'Amour (Liebeskanal) näher ansehen, aber da die Stadt höchst englisch angehaucht ist, hunderte von Engländern herumströmten und es außerdem keinen einzigen Parkplatz gab, fuhren wir einfach so schnell wie möglich durch und waren froh, als wir nach fünf Minuten wieder draußen waren aus diesem Ort. ;-)

Nun ging es mit dem Auto weiter über abenteuerliche Straßen und interessante Gebiete in Richtung Peroulades, Avliotes, Kavadades, Arillas, Rachtades, Dafni nach Manatades. Diese Fahrt war wirklich ein Abenteuer, da die Straßen teilweise nur für eine Autobreite ausgerichtet waren, es teilweise auch über Stock und Stein ging und wir uns natürlich mal wieder heillos verfuhren. Aber: Lustig war's. ;-)

Wir entschieden uns, nochmals den Golfplatz in Ropa Valley zu besuchen und fuhren somit weiter über – dieses Mal wieder die Landstraße – Troumbetas, Skripero nach Gardelades, weiter nach Gouvia und Temploni, als wir schließlich rund eine Stunde später am Golfplatz ankamen.

Dieses Mal mussten wir die Bälle glücklicherweise nicht selbst aufklauben und konnten den Ballautomaten bedienen. Rund eine Stunde schlugen wir die Bälle raus und waren dieses Mal sehr zufrieden. Heute ging's wieder um einiges besser als beim letzten Mal.

Im Anschluss daran mussten wir natürlich auch noch das anhängende Restaurant testen und setzten uns zu einer kühlen Cola auf die Terrasse. Wir philosophierten über unsere Golfkünste, unsere Golf-Zukunft und hatten richtig Spaß daran. ;-)

Da heute aber noch ein ganz besonderer Ausflug anstand, machten wir uns schließlich gegen 15 Uhr wieder auf den Weg zurück zum Hotel. Rasch umziehen, frisch machen, und schon ging's wieder weiter. Wir fuhren erneut nach Kerkyra.

Schon am Morgen hatten wir vom Hotel aus die riesige Golden Princess am Hafen von Kerkyra stehen sehen. Der Grund, weshalb wir heute unbedingt noch einmal in die Hauptstadt mussten. ;-) Noch zu Hause hatten wir gelesen, dass das Schiff Korfu anfährt – und so wollten wir uns den Anblick dieses Giganten nicht entgehen lassen.

Als erstes fuhren wir das Hafengelände an und sahen, dass neben der Princess gleich noch zwei weitere Kreuzfahrtschiffe hier angelegt hatten. Zum einen die Blue Dream von Pullmantur Cruises und zum anderen die Oceania Nautica. Zwei Schiffe, von denen wir zuvor noch nie etwas gehört hatten.

Da aber auch das Hafengelände höchsten Sicherheitsstufen unterliegt, kamen wir nicht sonderlich nah dran und fuhren deshalb wieder in die Stadt. Wir stellten das Auto am Parkplatz an der Neuen Festung ab. Da es bis zum Auslaufen der Schiffe noch eine Weile dauerte, entschieden wir uns zu einem gemütlichen Stadtspaziergang und kauften auf den Märkten ein wenig ein. Im Gegensatz zu letztem Mal war jetzt kaum noch was los. Hier und da sah man noch die Touristen der Kreuzfahrtschiffe herumlaufen, aber der Tagestourismus war wohl schon wieder vorbei so konnten wir die Stadt in ihrer ruhigen Phase kennen lernen.

Ich legte mir zwei tolle Fotoalben aus Olivenbaumholz zu mit tollen Verzierungen anhand getrockenter Blätter zu. Die perfekte Aufbewahrung für meine kostbaren Fotos.

Kurz vor 18 Uhr allerdings machten wir uns schließlich auf den Weg nach Faliraki. Wir suchten erneut das Lokal En Plo auf und sicherten uns einen tollen Platz direkt an besagter Engstelle, wo die Kreuzfahrtschiffe hindurch mussten. Hier in Kerkyra gibt es unheimlich viele Plätze, um den Schiffen beim Auslaufen zuzusehen. Aber der hier ist eindeutig der Beste!!

Dieses Mal wagte ich zuerst einen Blick in die Karte, bevor ich etwas bestellte. Aber so teuer ist das hier gar nicht – ich hatte mir damals nur einfach gleich mal das Teuerste bestellt. ;-)

Wir genossen die kühle Brise, die vom Meer her wehte, und warteten sehnsüchtig auf das Auslaufen der Schiffe. Was für eine tolle Atmosphäre hier herrschte!! Und da kamen sie auch schon. Als erstes fuhr die Blue Dream an uns vorbei, gefolgt von der Oceania Nautica. Das Schlusslicht bildete die imposante Golden Princess. Was für ein Schiff! Wir waren beide hin und weg, als es so nah an uns vorbei fuhr und man die vielen Leute drauf stehen sah. Tja – wie gerne wären wir hier jetzt auch mit dabei ...

Bis das letzte Schiff aus den Augenwinkeln verschwunden war, blieben wir im En Plo sitzen, erst dann machten wir uns auf den Weg zurück in die Innenstadt. Wir hatten Hunger und suchten uns eine nette, kleine Taverne. Schon kurze Zeit später wurden wir in einer etwas abseits gelegenen Gasse fündig. Im Restaurant Bellissimo bestellten wir Souflaki und Gyros und bekamen super leckeres Essen von richtig freundlichen Griechen serviert. :-)

Da wir irgendwie ja doch neugierig waren und wir irgendwie doch noch gerne ein zweites Mal das Erlebnis eines landenden Flugzeugs auf Korfu erlebt hätten, entschieden wir uns, ein drittes Mal in dieser Woche hinaus zur Mäuseinsel zu fahren. Inzwischen ging langsam die Sonne unter und durch das Moor, welches unmittelbar vor der Start- und Landebahn liegt, boten sich traumhafte Motive. Wie romantisch ...

Wir setzten uns wieder in die Mitte der Brücke und warteten auf ein Flugzeug. Aber leider leider hatten wir wohl eine ungünstige Zeit erwischt. Gut eine Stunde warteten wir – es tat sich nichts. Langsam wurde es dann auch frisch und dunkel und so entschieden wir uns schweren Herzens, doch wieder zurück zum Hotel zu fahren. Schade, dass es nicht mehr geklappt hat, aber was will man machen?

Wie gewöhnlich, nahmen wir an der "Wunderbar" noch einen Drink zu uns, bevor wir schließlich ins Bett gingen.

7. Tag: Aufenthalt im Hotel: Erholung!


Unser vorletzter Urlaubstag war angebrochen.

Der Mietwagen wurde bereits um 10 Uhr wieder von AVIS abgeholt – nun waren wir autolos und uns standen erholsame Stunden im Hotel bevor. Für mich mal wieder etwas neues, denn eigentlich bin ich nicht so der Typ für faules Herumliegen, nichts tun und die Zeit totschlagen. Aber auf der Insel hatten wir sowieso schon alles gesehen und außerdem tat auch mir eine Auszeit mal ganz gut. Ständig nur herumlaufen und dieses und jenes ansehen – auch das kann auf Dauer anstrengend werden. Das letzte Mal war es unsere Hochzeitsreise, auf der wir uns drei Tage reinen Hotelaufenthalt und Erholung gönnten.

Nach einem ausgedehnten Frühstück suchten wir uns einen Liegestuhl und machten es uns gemütlich. Ich hatte ein richtig gutes Buch über Sisi dabei und versank gleich wieder in Gedanken, als über Sisi's Achilleion geschrieben wurde. Da war ich doch grad erst ...?!

So verbrachten wir einen sehr ruhigen Tag bei massig Sonnenschein, knappen 40 Grad, lasen, gingen zwischendurch was essen, ob an der Poolbar auf einen Snack oder zum Mittagessen, und abends suchten wir wieder einmal das Amphitheater auf.

Den letzten Tag an der "Wunderbar" mit Blick auf das beleuchtete Kerkyra genossen wir in vollen Zügen und ließen die vergangene Woche Revue passieren.

8. Tag: Aufenthalt im Hotel und Heimreise


Da unser Flug heute erst gegen 18 Uhr ging, hatten wir also noch fast den ganzen Tag im Hotel zur Verfügung. Dummerweise aber mussten wir das Zimmer bis 10 Uhr geräumt haben, weshalb Baden gehen also schon mal flach fiel – wo sollte man sich nachher duschen?

So gingen wir also erst einmal gemütlich frühstücken. Am Vortag hatten wir uns trotz ausreichender Sonnencreme einen ganz schönen Sonnenbrand zugezogen, weshalb wir heute dann doch lieber im Schatten blieben.

Wir verbrachten den Tag ähnlich wie gestern. Lasen in unseren Büchern, gingen ein wenig spazieren, auch das Mittagessen nahmen wir natürlich noch mit. Heute gab es das erste Mal in dieser Woche – abgesehen von den Gourmet-Restaurants – Fisch und südländische Speisen. Endlich!! Bisher mussten wir uns meistens mit österreichischen Spezialitäten zufrieden geben, was auf Dauer dann doch langweilig wurde bzw. halt einfach nicht nach Griechenland gepasst hat.

Also genossen wir unser letztes Mittagessen im Magic Life Club Corfu Classic noch in vollen Zügen. Gegen Nachmittag schlenderte ich dann noch einmal ganz gemütlich durch die Hotelanlage. Seit unseren AIDA-Kreuzfahrten hatte ich mir dies zur Gewohnheit gemacht. Sozusagen noch einmal eine "Abschieds-Tour" durch das Hotel und noch einmal in Gedanken schwelgen.

Gegen 16 Uhr zogen wir uns rasch um. Von 30 Grad in 18 Grad zurückfliegen – igitt! Aber zu Hause hatte es die ganze Woche über nur geregnet und war ziemlich kalt; auch in der nächsten Zeit sollte sich das nicht ändern.

Am Corfu International Airport angekommen, traf uns fast der Schlag: An diesem winzig kleinen Flughafen wuselten mehrere Tausend Urlauber umher, die alle nach Hause wollten, teilweise aber noch nicht einmal einchecken konnten bzw. auf ihren Aufruf warteten. Die Leute standen meterweit Schlange bis außerhalb des Flughafengebäudes!!

Auch wir mussten eine Weile warten, ständig wurde man angerempelt, und immer wieder fuhren Busse heran und ließen weitere Touristen aussteigen. Chaos pur!!

Zu allem Überfluss musste ich dann auch noch vor dem Einchecken meinen Koffer vor allen Leuten öffnen. Was auch immer die gesucht haben; sie wurden nicht fündig. ;-)

Nachdem unser Rückflug immer weiter nach hinten verschoben wurde, zunächst schon einmal unter der Woche und dann hier noch einmal vor Ort, kamen wir schließlich mit einer Gesamtverspätung von 2 ½ Stunden vom Corfu International Airport los.

Beim Aufsteigen hatten wir noch einmal einen traumhaften Blick auf's Kloster Vlacherna und ich musste lachen, als ich die vielen Leute auf der besagten Brücke stehen sah. Da standen wir doch auch ...?! Später konnten wir noch viele schöne Buchten und überhaupt die ganze Insel von oben betrachten, als wir schließlich in den Wolken verschwanden.

Zwei Stunden später landeteten wir sicher auf dem Flughafen Salzburg. Wir holten unsere Koffer ab und nach einer weiteren Stunde waren wir wieder im heimischen Rosenheim angelangt.

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