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oder: Warum wir "Die Fischerin am Bodensee" nicht mehr hören können ...

- Kurztrip vom 27. bis 29. Juli 2007 -

In den letzten Jahren sind unsere Geburtstagsausflüge gemeinsam mit unseren Freunden Rüdiger und Annette aus Mannheim schon irgendwie zur schönen Selbstverständlichkeit geworden, weshalb schnell fest stand, dass wir auch in diesem Jahr wieder einen gemeinsamen Kurztrip unternehmen wollten.

Zwar fiel unser Geburtstag dieses Mal auf einen Wochentag und der Ausflug musste nach hinten verschoben werden … aber das war ja kein Problem für uns. ;-) Nach mehreren angedachten Zielen entschieden wir uns bereits im April für die Bodenseeregion und buchten auch sogleich unser Hotel. Toni und ich kannten den Bodensee mit Ausnahme weniger Städte und Events fast gar nicht und auch unsere Freunde waren schon längere Zeit nicht mehr dort gewesen. Perfekt also für einen abwechslungsreichen Kurztrip.

So machten wir uns schließlich das letzte Juli-Wochenende 2007 auf den Weg ins Dreiländereck. Um das Wochenende voll auskosten zu können, reisten wir bereits Freitag-Abend an. Natürlich kamen wir voll in den Ferienstau hinein und konnten somit einige nette Freundschaften auf den Autobahnen schließen … ;-)

Gegen 20 Uhr erreichten wir dann aber doch endlich den bekannten Ferienort sowie unser Hotel, in welchem Annette und Rüdiger bereits auf uns warteten.

Nach schnellem Einchecken ließen wir den restlichen Abend bei schönem Sonnenuntergang und Barbecue mit Live-Musik ausklingen. Das Yachthotel Schattmaier liegt wunderschön, direkt am größten Yachthafen der Bodenseeregion, was natürlich herrliche Ausblicke ermöglicht. Sowohl von der großen Terrasse des Hotels als auch vom eigenen Zimmerbalkon aus.

Das Barbecue für 15,- € pro Person war lecker und umfangreich. Man konnte sich hier wirklich satt essen. Die Live-Musik war etwas gewöhnungsbedürftig. Heute war ein Alleinunterhalter engagiert, der nicht gerade mit den neuesten Hits und bester Stimme aufwartete. Natürlich durfte dabei auch nicht der regionale Hit "Die Fischerin am Bodensee" fehlen … ;-) Das "Drama" nahm somit seinen Lauf … ;-)

Durch den langen Arbeitstag und die nicht weniger anstrengende Anreise wurden wir alle ziemlich schnell müde und verabschiedeten uns gegen Mitternacht auf unsere Zimmer.

SAMSTAG:


Um 7.30 Uhr läutete mich der Wecker aus dem Bett, um 8.30 Uhr trafen wir uns alle zum Frühstücken im hoteleigenen Ahoi-Bistro. Dadurch, dass das Hotel nur 22 Zimmer umfasst, ist alles etwas kleiner und wirkt sehr familiär, was uns allen auf Anhieb gefallen hat. Das Frühstücksbüffet war zwar nicht groß, bot aber alles, was man sich nur denken kann. Von Obst über Müsli bis hin zu Eiern, Schinken und Käse sowie verschiedenen Brot- und Semmelsorten wurde auch alles immer wieder rasch aufgefüllt.

Nach dieser kleinen Stärkung ging es gegen 9.30 Uhr auch schon wieder weiter und wir fuhren unserem ersten Ziel am Bodensee entgegen: Die Insel Mainau. Das Auto am Pfahlbautenmuseum in Uhldingen abgestellt, fuhren wir mit einer Privat-Reederei zur Insel hinüber. Happig sind die Preise hier schon. 12,90 € Eintritt für die Insel plus rund 5,- € für die Schifffahrt ist schon ein stolzer Preis. Mal sehen, ob es sich auch wirklich lohnt …

Nur 20 Minuten dauerte die Überfahrt von Uhldingen zur Insel Mainau. Dort angekommen, spazierten wir schließlich mehrere Stunden umher und legten dabei doch einige Kilometer zurück. Die Blumenpracht hat mich wirklich begeistert. So viele schöne bunte Rosen, dann der herrliche Duft und die Figuren, die aus den Blumen gemacht wurden … Ein wunderschönes Stück Natur hier am Bodensee!!

Schon am Anfang des Rundgangs gelangt man zur italienischen Blumen-Wassertreppe, die uns in allen erdenklichen Farben entgegen leuchtete. Weiter säum(t)en viele Skulpturen von Szczesny den Weg und die Parkanlagen, die trotz ihrer Moderne ziemlich gut in das Gesamtbild hinein pass(t)en.

Meine Augen leuchteten natürlich, als ich den Streichelzoo und darunter einige Esel entdeckte. :-) Weiter ging es über Kräuter- und Rosengärten zum Palmengarten und zum Schloss. Dort sahen wir uns die Kirche genauer an, außerdem die Kunstausstellung von Szczesny und eine Hüte-Ausstellung. ;-)

Nachdem wir dann doch schon ne Weile unterwegs waren, gönnten wir uns eine kleine Pause in einem Biergarten und wanderten anschließend zum Schmetterlingshaus vor; zwischendurch gab’s noch ne Hochzeit zu bestaunen. Im Schmetterlingshaus hat es mir zwar sehr gut gefallen und die einzelnen – oft riesigen – Schmetterlinge zu beobachten ist traumhaft. Allerdings ging es hier so dermaßen zu, dass man stellenweise nur noch durchgeschoben wurde und plötzlich gar nichts mehr sah. Eigentlich sollten sie dort immer nur eine Maximalanzahl von Besuchern hinein lassen, damit man das Ambiente auch wirklich genießen und die Schmetterlinge in aller Ruhe beobachten kann.

Hier auf der Insel hat es uns jedenfalls sehr gut gefallen und nachdem wir alles gesehen hatten, machten wir uns wieder auf den Rückweg mit unserem kleinen wackeligen Schiffchen; der MS Konstanz. ;-)

In Uhldingen angekommen, steuerten wir gleich das Pfahlbautenmuseum an. 6,50 € Eintritt werden hier verlangt. Auch wieder ein recht stolzer Preis. Aber schon zu Hause hatten wir beschlossen, es uns anzusehen und von außen sah es ja auch ganz interessant aus.

Wir bekamen zunächst eine kleine Einführung in dieses Gelände, da richtige Führungen heute nicht angeboten wurden. Uns war es sowieso lieber, selber hier durch zu laufen.

Die Pfahlbauten stammen aus den Jahren 4000 bis 850 v. Chr. Leider standen nicht alle Bauten wirklich genau dort, wo sie jetzt stehen, sondern wurden von verschiedenen Gegenden zusammen gesammelt und hier als Siedlung wieder aufgebaut.

Wir spazierten die einzelnen Stege entlang und schauten natürlich auch mal in jedes offene Gebäude hinein. So kamen wir ins Töpfereigebäude, außerdem zum Fischerhaus und weitere. Im Inneren waren die Gebäude natürlich wie in der damaligen Zeit eingerichtet, teilweise erweckten Figuren die Bauten zum Leben und mit etwas Phantasie konnte man sich hier die ein oder andere Geschichte ganz gut vorstellen.

Da seit 1. Juli (bis 31.12.2007) das ARD/SWR-Filmdort aus der Sendung "Steinzeit – das Experiment" aufgebaut ist, finden seitdem auch regelmäßige Vorträge statt, weshalb leider einige Gebäude geschlossen und nur für die Diavorträge geöffnet werden. Eigentlich schade, denn so konnten wir uns nur die Hälfte der Anlage richtig ansehen.

Von der Serie hatte ich damals relativ wenig mitbekommen und so konnten wir auch mit den Darstellern nicht wirklich viel anfangen. Erst im Museumsgebäude informierten wir uns etwas genauer über das große Experiment, das damals wohl auch aufgegangen zu sein scheint. Nähere Infos dazu hier.

Entgegen der Vermutungen des Museumsleiters, nach welchem wir mit Sicherheit drei oder mehr Stunden hier in der Anlage verbringen würden, hatten wir schon nach über einer Stunde alles gesehen und machten uns etwas enttäuscht auf den Rückweg. 6,50 € sind hierfür eindeutig zu teuer, denn so viel mehr als man vom Ufer aus sieht, kann man hier auch nicht wirklich erkennen!

Nun war es schon später Nachmittag geworden und wir entschlossen uns zur Rückfahrt zum Hotel, die eh eine gute Stunde dauern würde. Nach einer kurzen Rast und frisch machen ging es schließlich gegen 18 Uhr in den Nachbarort Langenargen und wir suchten uns nach einem gemütlichen Spaziergang durch den Ort das Restaurant "Fischerstüble" aus, da uns heute allen nach etwas "fischigem" war. ;-)

Das Essen war ganz gut, die Bedienung jedoch nicht sonderlich freundlich; aber das muss sie wohl auch nicht in dieser Lage mit direktem Blick auf den See … Und als wir da so saßen und uns unterhielten, spielte auch hier wieder Live-Musik und siehe da: "Die Fischerin am Bodensee" wurde auch in Langenargen mit Eifer zum Besten gebracht … ;-)

Nach einem weiteren Spaziergang ging’s schließlich noch direkt nach Kressbronn hinein, wo wir uns nach einem weiteren Spaziergang ein leckeres Eis in einer italienischen Gelateria gönnten … in der Hoffnung, den traditionellen Live-Musik-Abenden auszukommen! Aber zu früh gefreut … das Nachbarlokal hatte just an diesem Abend ein kleines Fest und kaum saßen wir eine halbe Stunde, wurde natürlich … ja was wohl … "Die Fischerin am Bodensee" gespielt. Juheee! Nun kannten wir den Text aber wirklich in- und auswendig und hätten eigentlich schon längst mitsingen können! ;-)

Doch wir ließen uns unseren Appetit auf das Eis nicht verderben. Ich glaube, das Lied wird hier tagtäglich mehrmals rund um den Bodensee gespielt – so richtig touristisch eben! ;-) Gegen späten Abend ging es wieder zum Hotel zurück. Heute war eine italienische Band zu Gast, die auch wirklich gut spielte und sang und wir ließen den Abend noch bei einem Cocktail fröhlich ausklingen.

SONNTAG:


Auch heute trafen wir uns bereits um 8.30 Uhr wieder zum Frühstücken, ließen den Tag aber gemütlich angehen und dehnten das Frühstück ziemlich lange aus. Erst um 10.30 Uhr nach dem Auschecken machten wir uns auf den Weg nach Bregenz – unser heutiger Anlaufpunkt.

In Bregenz suchten wir uns einen Parkplatz ganz in der Nähe des Festspielhauses und bummelten durch die Stadt. Viel war noch nicht los. Dadurch, dass alle Geschäfte geschlossen hatten, wirkte die Stadt ziemlich leer und weniger interessant. Auch an Sehenswürdigkeiten hat sie nicht so viel zu bieten. Erst gegen die Mittagszeit wurde es lebendiger; im Festspielhaus wurde eine Vorstellung gegeben und in den Eisdielen und Restaurants sammelten sich die Familien. Das Wetter hatte zwischenzeitlich etwas aufgerissen. Noch am Morgen war es ziemlich bewölkt; jetzt schien zumindest hin und wieder die Sonne.

Erfreulicherweise kann man in Bregenz direkt zur Seebühne vor laufen und sie sich genauer ansehen, was für uns sehr interessant war. Schon oft hatte ich Fotos davon gesehen und auch Berichte darüber gelesen. Aber das ganze mal live vor sich zu haben und zu sehen, wie aufwändig diese Bühne gestaltet wurde, hatte schon was. In diesem Jahr wird Tosca aufgeführt. Ein Stück, welches mir allerdings eindeutig zu schwer wäre …

Wir spazierten am Casino und dem Fußball-Stadion vorbei, außerdem am Strandbad, schlenderten durch kleinere Gassen und bewunderten die vielen antiquarischen Kitschläden. Eine Weile setzten wir uns auch an die Uferpromenade mit Blick auf die Bregenzer Seebühne und beobachteten die Leute … wir genossen den Tag in vollen Zügen.

Nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen beim Griechen Poseidon mitten in Bregenz machten wir uns gegen Nachmittag schließlich langsam wieder auf den Nachhauseweg. Wie immer, war auch dieser Kurztrip leider wieder viel zu schnell vorbei und ein wenig traurig war ich schon, als wir uns wieder voneinander verabschieden mussten. Aber es war ein tolles Wochenende mit vielen schönen Eindrücken und Erkundungen, auch, wenn der Bodensee meiner Meinung nach ein sehr teures Pflaster ist …

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