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- Reise vom 1. bis 16. März 2007 -

Es ist endlich soweit: Unsere lang ersehnte Reise nach Thailand steht kurz bevor. In wenigen Stunden werden wir zum ersten Mal in Richtung Südostasien starten und in weiteren knapp 12 Stunden schließlich in einer für uns völlig anderen Welt landen … in einer Welt voller Faszination und Überraschungen … in einem wahren Paradies!

Doch zurück zu den Vorbereitungen. Monatelang hatte ich mich ausgiebig über das Land informiert: Verschiedene Reiseführer gewälzt, Bücher über den Buddhismus gelesen, meine thailändische Mailfreundin sowie einige Bekannte mit Fragen gelöchert; ja, sogar das Verhaltensbuch Kulturschock Thailand habe ich von vorne bis hinten durchgearbeitet, um bloß nicht in ein Fettnäpfchen zu treten. Ich persönlich finde es wichtig, das Land schon vor dem Bereisen verstehen zu lernen, die Kultur zu achten und sich entsprechend zu verhalten. Im Nachhinein haben sich zwar einige Dinge als unwahr bzw. nicht mehr aktuell herausgestellt … doch Vorsicht ist besser als Nachsicht und den ein oder anderen Hinweis konnten wir auch sehr gut nutzen.

Doch auf noch keine Reise war ich aufgeregter als auf diese. Obwohl ich mich so intensiv damit beschäftigt hatte, blieb dennoch eine Frage offen: Wie würde das Land denn wirklich auf uns wirken? Gibt es so ein Paradies denn überhaupt? Jeder, aber wirklich jeder, mit dem wir über Thailand gesprochen hatten, war absolut davon überzeugt, dass wir völlig begeistert wieder zurück kommen und uns unsterblich in das Land verlieben würden. Und genau diese Gewissheit unserer Freunde und Bekannten irritierte mich ein wenig … würden unsere Erwartungen erfüllt werden? Denn je mehr darüber geschwärmt wird, desto höher steckt man diese ja auch …

Wie immer herrschte die Woche vor der Abreise noch ziemliches Chaos. Die Familien und Freunde wollten besucht werden (denn: man kommt ja nicht wieder ;-)), die Arbeit musste erledigt werden und dann war da noch das Koffer packen, was wie immer auf den letzten Drücker erledigt wurde. Und genau dabei kamen schließlich auch meine Bauchschmerzen. Warum auch immer, aber urplötzlich hatte ich diese Bedenken: wird denn alles klappen, werden wir das Essen vertragen, wie werden die Leute sein … und und und. Mich erwartete schließlich eine sehr unruhige Nacht und ich war mir plötzlich so gar nicht mehr sicher mit der Wahl unseres Reiseziels. Etwas, was ich bisher noch von keiner unserer Reisen kannte!!

1. Tag: Anreise


Nach einem letzten Drücken unserer Katzen machten wir uns schließlich auf halb 7 Uhr auf den Weg nach München. Der Abschied fiel schwer … aber sie würden ja gut versorgt werden. Gegen 8 Uhr erreichten wir unseren Parkservice Nähe Erding, stellten unser Auto ab und wurden auch prompt zum Flughafen gebracht, wo wir nach wenigen Minuten bereits einchecken konnten.

Als Fluggesellschaft hatten wir dieses Mal Etihad Airways gewählt. Die arabische Airline und Konkurrenz zu Emirates wurde uns von allen Seiten empfohlen und da wir sowieso mit Zwischenstopp fliegen wollten, bot es sich natürlich an. Trotz dass wir schon relativ früh am Münchner Airport waren, waren die besten Plätze leider schon weg und wir mussten uns mit Plätzen im Mittelgang zufrieden geben. Aber egal … so viel gibt es über den Wolken ja sowieso nicht zu sehen.

Der erste Flug von knapp 5 ½ Stunden bis Abu Dhabi mit einem Airbus A 330-200 verlief ruhig, das Essen war lecker und das Bordprogramm mehr als ausreichend. Mit einem interessanten Film (juhuu – wir hatten wieder einen Monitor im Vordersitz und konnten aus rund 40 Filmen wählen) sowie meinem MP3-Player überbrückte ich die Zeit zwischen den einzelnen Essen, bis wir schließlich gegen 20 Uhr Ortszeit Abu Dhabi erreichten und hier bereits kurz nach dem Aussteigen den ersten Kulturschock erlebten! Überall wohin man sah: Araber und vermummte Frauen, Handyläuten hier, Geplapper dort … wir fühlten uns wie mitten auf dem Bazar!! Da der Flughafen von Abu Dhabi ziemlich klein ist, sammelt sich hier alles auf einem Fleck und ich war froh, als wir schließlich nach einem kurzen Bummel durch die Shops wieder durch die Sicherheitskontrollen hindurch konnten. Endlich wieder etwas Ruhe!! Auf Dauer kann einen diese Geschäftigkeit doch stressen.

Nach einer guten Stunde ging’s auch schon wieder weiter und wir steuerten mit einer Boeing 777-300 Bangkok an. Wie schon in der vorherigen Maschine, war die Crew sehr aufmerksam, das Essen lecker und das Bordprogramm umfangreich. Im Gegensatz zu vorhin gab es hier jedoch leider keine deutschen Filme mehr; alles nur noch auf Englisch. Und da mir das um diese Uhrzeit eindeutig zu anstrengend war, schnappte ich mir meinen dicken Reiseführer und las die letzten Seiten über unsere anstehenden Ziele in Thailand durch; vielleicht hatte ich ja irgend etwas vergessen … ;-)

2. Tag: Ankunft in Bangkok - Bangkok


Mit nur wenig Schlaf, aber dennoch nicht wirklich müde, erreichten wir gegen 24 Uhr deutscher Zeit und 6 Uhr Früh Ortszeit den Suvarnabhumi International Airport Bangkok. Draußen war es noch dunkel, doch in Asien geht die Sonne schneller auf als in Deutschland und als wir schließlich am Kofferband standen, konnten wir durch die Fensterscheiben schon die ersten Sonnenstrahlen genießen.

Nun hieß es aber erst einmal beten: Sind die Koffer dabei? Beim Einchecken in München hatten sie gerade noch festgestellt, dass wir ja nach Bangkok durchfliegen und in letzter Minute wurden die Koffer noch durchgecheckt … aber ob das auch wirklich geklappt hat? Da … ich sehe meinen … und dann kommt auch schon Toni’s Koffer. Was für ein Stein fiel uns vom Herzen.

Noch schnell die Familie über die Ankunft informiert, machten wir uns auf den Weg nach draußen und wurden auch schon von einem Angestellten des Hotels in Bangkok abgeholt. Obwohl es noch so früh am Morgen war, hatte das Thermometer schon eine beachtliche Temperatur erreicht … aber es tat gut … unheimlich gut … nach den vielen kalten Tagen in Deutschland.

Mit dem Shuttle-Bus wurden wir in das ca. 25 km entfernte 5-Sterne-Hotel Millennium Hilton Bangkok gebracht und bereits auf der Fahrt kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Hätte uns jemand beobachtet – er hätte wohl nur den Kopf geschüttelt, denn alle paar Meter hieß es: Hast du das gesehen … hey guck mal … das ist ja lustig … whow, schau dir mal das Gebäude an … Der Fahrer hatte schon geschmunzelt – jedoch nichts dazu gesagt. Er war der einzige Thailänder auf unserer ganzen Reise, der sich nicht gleich mit uns unterhalten hat. Ich glaube, er wollte die Stadt erst einmal auf uns wirken lassen.

Am Hotel an- und kaum zum Stehen gekommen, wurde auch schon die Tür des Kleinbusses geöffnet und fünf Thailänder(innen) standen ums uns herum! Der erste hatte bereits die Koffer in der Hand, der zweite nahm mir meine Tasche ab, der dritte begrüßte uns und fragte nach dem Befinden, die vierte nahm uns unsere Reiseunterlagen ab und die fünfte begleitete uns zur Rezeption! Nicht zu vergessen die zwei Herrschaften, die an der Tür standen und die Türe öffneten (was sie übrigens immerzu machten). Whow! Ich muss zugeben: Wir waren anfangs echt überfordert mit so viel Aufmerksamkeit und Freundlichkeit und wussten zunächst nicht so recht damit umzugehen.

Wie schon vermutet, war unser Zimmer noch nicht bezugsfertig, weshalb wir erst einmal zum Frühstücken geschickt wurden. Auch hier wurden wir auf alle möglichen Umstände aufmerksam gemacht: Vorsicht, hier eine Stufe, Vorsicht, hier eine Tür … ich musste lachen.Wir wählten einen Platz auf der Terasse mit Blick auf den Chao Phraya und genossen die herrlichen Sonnenstrahlen. Erst einmal alles setzen lassen, die ersten Eindrücke verdauen und dann ganz ruhig mal ans Frühstücksbüffet gehen. Wir hatten ja Zeit, denn das Zimmer konnten wir sowieso erst in zwei Stunden beziehen und eigentlich hatten wir nach den zahlreichen Essen im Flieger eh keinen soo großen Hunger mehr. Doch nichts da mit ruhig sitzen bleiben! Sofort kam ein Kellner mit frisch gepresstem Orangensaft in einer halben Müslischüssel und bot uns an, das Essen zu bringen … ;-) Neeee – also mein Essen kann ich mir schon noch selber holen. Also gut … dann geht’s halt doch gleich mal ans Büffet, damit der Thailänder zufrieden ist und keine Gewissensbisse bekommt. ;-)

Wir genossen die gute Luft (ja – auch in Bangkok gibt’s die!!), die Wärme und die wundervolle Aussicht auf den Fluss und entdeckten plötzlich lauter gelb angezogene Thailänder. Was war denn da heute los?? Wieso hat fast jeder zweite Thailänder ein gelbes – und noch dazu das gleiche – T-Shirt an? Gut eine Woche später sollten wir es erfahren: König Bhumibol wird von vielen seiner Landsleute aufrichtig verehrt. Da Gelb die Farbe der Monarchie ist und König Bhumibol an einem Montag geboren wurde, zeigen Millionen von Thailändern ihre Verehrung durch das Tragen der gelben T-Shirts. Doch wie wir gesehen haben, scheint dies nicht nur montags der Fall zu sein, sondern immer (heute hatten wir nämlich Freitag). Unsere ganze Reise über haben wir immer wieder hunderte von gleich gekleideten Thailändern gesehen …

Nachdem wir schon nach wenigen Bissen satt waren, entschieden wir uns, einen kleinen Verdauungsspaziergang um das Hotel herum zu machen. Wir schlenderten am Chao Phraya entlang, gelangten in eine kleine Seitenstraße, in der gerade ein Markt stattfand und landeten schließlich wieder in der Lobby des Hotels. Auf ein kurzes Nachfragen hin erhielt ich dann auch schon die Schlüssel und wir konnten in unser Zimmer im 17. Stock. 32 Stockwerke hat das Hotel insgesamt – wir also in der Mitte. Und: Wir hatten ein superschönes Zimmer: Groß, richtig schön und edel ausgestattet und mit einem herrlichen Panoramafenster mit Blick auf die Skyline von Bangkok. Schöner könnte es gar nicht sein!

Nachdem wir uns nur kurz frisch gemacht und ein paar Dinge ausgepackt hatten, machten wir uns aber auch schon wieder auf den Weg in die Stadt. In meinem Reiseführer hatte ich gelesen, dass der Königspalast Samstag und Sonntag geschlossen hätte und da heute Freitag war, mussten wir das eben schon heute in Angriff nehmen. Dass diese Info allerdings nicht stimmt, habe ich erst Tage später erfahren ...

Wir machten uns also auf den Weg zum Steg und zum Shuttle-Boot des Hotels (kostenlos fast rund um die Uhr nutzbar) und kurze Zeit später ging's auch schon auf die andere Uferseite. Erst jetzt konnten wir die Atmosphäre des Chao Phraya richtig genießen und u. a. die umliegenden Hotels betrachten. Unser Nachbarhotel war das berühmte Peninsula-Hotel – eines der teuersten Hotels der Welt. An der Anlegestellte Ta Sathon stiegen wir aus und holten uns die Tickets bis zur Anlegestellte Ta Chang kurz vor dem Königspalast. Hier kann man wirklich noch günstig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Für zwei Personen haben wir nicht mal umgerechnet 80 Cent bezahlt! Wobei ich – Manuela – wohl sogar als Kind durchgegangen bin. Was wir aber erst Zuhause anhand der Ticket-Farbe bemerkt hatten.

Wie schon vermutet waren wir nicht die einzigen, die hier ausstiegen – fast das halbe Boot war voll von Touristen aus aller Welt, die wohl alle den berühmten Wat Phra Kaeo sehen wollten!! ;-) Auf dem kurzen Spazierweg dorthin kamen wir an einem kleinen Flohmarkt direkt an der Straße vorbei und ich traute meinen Augen nicht. Das gibt’s doch nicht ... hier wurden doch nicht tatsächlich alte Gebisse in allen erdenklichen Variationen verkauft! Na das war vielleicht appetitlich ...

Am Königspalast angelangt und endlich den richtigen Eingang gefunden (Na Phra Lan Road), zahlten wir den Eintritt von pro Person 250 Baht (umgerechnet ca. 5,60 €) und standen plötzlich inmitten dieses imposanten Palastes! Ich hatte ja schon einiges darüber gehört und gelesen und auch schon zahlreiche Fotos betrachtet – aber dass er soo schön und soo riesig ist – das hätte ich niemals gedacht! Auf den ersten Blick begeisterten mich auch sogleich die bunten Tempelwächter (Yaksas). Herrlich! Diese Grimassen, diese Farben ... am liebsten hätte ich einen von ihnen mitgenommen. ;-)

Obwohl doch einige Touristen unterwegs waren, verlief sich hier alles ziemlich rasch, denn die Anlage ist riesig und wir würden mit Sicherheit ein Weilchen brauchen, um sie uns anzusehen.

1782 bis 1784 wurde dieses Wat erbaut und somit dem königlichen Tempel im kurz zuvor zerstörten Ayutthaya (der alten Hauptstadt Thailands ca. 75 km nördlich von Bangkok) nachempfunden. Der Tempel ist über und über verziert mit Figuren aus Gold und Bronze, farbenprächtigen Mosaiken, Wandmalereien, Perlmutt und Marmor, und vieles vieles mehr, so dass man sich manchmal wirklich die Augen reiben muss, um zu sehen, ob man nicht vielleicht doch alles nur träumt? Diese Pompösität dieser Anlage erschlägt den Besucher schon fast ein wenig. Alles scheint ins kleinste Detail geplant gewesen zu sein! Die Tempel zieren Figuren über Figuren ... von wenigen Zentimetern bis zu mehreren Metern hoch ... an jeder Ecke sitzt eine und obwohl sie von weitem doch alle gleich aussehen – sie sind es nicht! Jede Figur ist einzigartig; ob von der Mimik, der Sitzhaltung, der Kleidung ... unvorstellbar!! Teilweise erkannte ich erst durch meine Makro-Aufnamen, was die einzelnen Fassaden wirklich boten. Hier ein buntes Steinchen, dort auch ... dann das viele Gold, was von überall her glänzte ... faszinierend!

Wir starteten unseren Rundgang vorbei an den Tempelwächtern und kamen direkt im Innenhof der überdachten Galerie an. In einem quadratischen Wendelgang kann der Besucher siamesische Wandmalereien betrachten, auf denen Szenen der Abenteuer von König Rama, Prinzessin Sita und dem General Hamunan zu sehen sind. Gleich dahinter ragt der über und über mit Gold verzierte Chedi Phra Si Ratana in die Höhe und gibt ein wunderbares Bild ab.

Vorbei an der königlichen Bibliothek Phra Mondhop erreichten wir ein altes Steinmodell des weltberühmten Angkor Wat aus Kambodscha. Wir begutachteten diese Nachbildung sowie die daneben stehenden schwarzen Marmor-Elefanten und gingen weiter vorbei am Pantheon zum Bot. Dieser Bot ist eigentlich die Hauptattraktion des Wat Phra Kaeo, denn hier thront auf 11 m Höhe der berühmte Smaragdbuddha! Dieses Nationalheiligtum der Thailänder ist der meistverehrteste Buddha Thailands und darf nicht fotografiert werden!! Drei Mal im Jahr tauscht König Bumiphol höchstpersönlich die aus Goldfäden gewobene und juwelenbeschmückte Robe – jeweils zu den drei thailändischen Jahreszeiten Kühle, Hitze und Regen.

Um den Smaragdbuddha genauer betrachten zu können, mussten wir in den Bot hinein und vorher natürlich – wie es die Religion wünscht – die Schuhe ausziehen. Na ob ich meine hier wieder finde? Hier standen rund 100 verschiedene Paar Schuhe herum ... sah irgendwie witzig aus. ;-) Und da war er nun: Der smaragdene Buddha. Die Statue selbst ist nur rund 70 cm hoch und vom Eingang aus nur schwerlich zu erkennen. Aber er wurde wirklich wie ein König hier auf höchster Ebene aufgestellt ...

Hinter dem Bot führte uns ein kleines Tor schließlich zum Grand Palace. Hier war alles irgendwie anders als im vorherigen Teil dieser Anlage. Viel neuer und nicht mehr so goldverziert – aber dennoch prachtvoll. Wir kamen an der Amarinda Vinichai Hall vorbei, ein sehr farbenprächtiges Gebäude ganz im thailändischen Stil, in welchem noch heute Kröngungen und Staatszeremonien stattfinden. Nur wenige Meter dahinter steht der große Phra Chakri Maha Prasat. Während das Dach auch hier thailändischen Stils ist, wurde das Gebäude an sich eher europäisch gestaltet; eine interessante Mischung also. Zum Ende des Rundgangs erreichten wir noch ein paar weitere sehr interessante Gebäude, wie zum Beispiel den Dusit Maha Prasat, der mit einem vierfach gestaffelten Dach aus roten und grünen Ziegeln beeindruckt.

Nach fast drei Stunden Aufenthalt hatten wir den Wat Phra Kaeo und den Grand Palace gesehen und waren wirklich beeindruckt. Welche Schätze sich hier in Bangkok befinden – und derweil haben wir ja erst einen kleinen Teil davon gesehen!! - Die Kultur begeisterte uns von der ersten Minute an und wir waren mächtig gespannt, was uns wohl noch so alles erwarten würde in den folgenden zwei Wochen.

Schließlich übermannte uns aber dann doch die Müdigkeit. Fast 30 Stunden waren wir jetzt auf den Beinen und hatten kaum Schlaf gefunden ... nun wurde es Zeit für ein Nickerchen. Wenn auch nur widerwillig, machten wir uns wieder mit dem öffentlichen Boot auf den Rückweg zum Hotel und fielen schließlich völlig erschöpft ins Bett. Die Sonne hatte die letzten fünfzehn Minuten ihr übriges getan ... die Schwüle war nicht mehr zu umgehen.

Drei Stunden später waren wir wieder fit ... oder zumindest so einigermaßen ... und wir machten uns fertig für den Abend. Hunger hatten wir noch keinen großen, weshalb wir erst einmal in Richtung Chinatown liefen. Es war wirklich beeindruckend ... kaum standen wir mal zwei Minuten mit Karte bewaffnet an einer Straße und guckten nach, wo wir jetzt am günstigsten entlang laufen wollen, stand ein Thailänder neben uns und bot uns seine Hilfe an. Da ich von Natur aus (leider) etwas skeptisch bin, winkten wir zunächst meistens ab. Wir waren diese Freundlichkeit einfach nicht gewöhnt (woher auch von Deutschland?) und ich sah in jedem erst einmal das Schlechteste: Der will mir bestimmt etwas verkaufen, der will mir was klauen, der will ... Ich fand soo viele Gründe! Aber dass er wirklich nur helfen wollte – darauf kam ich erst einige Zeit später! Ja – wir waren überfordert mit dieser großen, aber auch ehrlichen Freundlichkeit der Thailänder. Irgendwann drang diese aber auch endlich zu mir durch und darüber war ich wirklich froh. Denn dadurch lernten wir ein paar sehr nette Einheimische kennen und wurden in freundliche und interessante Gespräche verwickelt.

Durch Chinatown liefen wir knapp drei Stunden. Hier war so viel Lärm; teilweise verstanden wir unser eigenes Wort nicht mehr! Die Läden hatten teilweise leider geschlossen; heute war Feiertag, doch das wussten wir nicht und erfuhren wir erst einige Tage später. Schließlich gelangten wir in ein sog. Schrottplatz-Viertel. Hier reihten sich alte Autowerkstätten aneinander, hier ein Schrotthaufen, dort noch einer, weiter hinten wird fleißig geschraubt ... die ältere Generation traf sich hier zum Schrottplatz-Stammtisch und sie zeigten sich ihre gerade neu erworbenen Gebrauchtwagenteile und strahlten dabei über's ganze Gesicht! Selbst mit einer alten verrosteten Schraube konnte man den Leuten hier eine Freude bereiten!! :-)

Langsam wurde es dunkel und wir bekamen Hunger. Schon untertags hatten wir ein nettes Lokal direkt am Chao Phraya (unterhalb des Sheraton-Hotels), ausfindig gemacht und dort wollten wir hin. Wir bekamen einen schönen Platz direkt am Wasser und verspeisten typisch thailändische Gerichte. Lecker! Der Abend wurde noch schöner, als zwei Thailänderinnen Live-Musik darboten. Toll! Da will man am liebsten gar nicht mehr weg ...

Doch irgendwann fuhren wir mit dem Shuttle-Boot wieder zurück zum Hotel und schlenderten durch den angrenzenden Markt. Obwohl dieser sich direkt am Hotel befindet, ist es ein reiner Einheimischen-Markt und neben uns waren nur ganz wenige andere Touristen unterwegs. Toll!! Hier gab es wirklich alles: Kleidung aller Arten, Schuhe, Uhren, CD's und DVD's ... nebenan Essensbuden und ein süß-saurer Duft zog durch die Gänge. Ein Duft, der uns die nächsten zwei Wochen stets begleiten sollte. Ein Duft, der etwas völlig neues für uns war, den wir so noch nie gerochen hatten, den wir nun aber – zurück in Deutschland – auch nicht wirklich vermissen. ;-)

Zum Ausklang dieses wunderschönen ersten Tages in Thailand entschieden wir uns für einen Absacker in der Skybar im 32. Stock des Millenium Hilton Hotels. Bei leckeren (und sehr alkoholreichen) Cocktails sowie Live-Swing-Musik genossen wir einen atemberaubenden Panorama-Blick über das lichtdurchflutete Bangkok und konnten von hier aus sogar den Königspalast erkennen. Wir ließen diesen Tag Revue passieren und waren uns schon heute einig: Mit Thailand hatten wir absolut die richtige Wahl für unseren diesjährigen Urlaub getroffen! Alle meine Bedenken vom Tag vor unserer Abreise waren wie weggeblasen und heute musste ich darüber lachen.

3. Tag: Bangkok


Für den heutigen Tag stand eine Mischung aus Kultur und Shopping auf dem Programm. Ein sich sehr gut ergänzendes Programm wie wir fanden.

Bereits um 7 Uhr Früh klingelte uns der Wecker aus dem Bett und mein erster Gedanke war: Bin ich wirklich in Bangkok? Ich musste mich erst einmal sammlen und rieb mir die Augen – oder war das doch alles nur geträumt? Ein Blick aus dem Fenster aber bestätigte mir: Ja, du bist in Bangkok ... und dort unten auf dem Chao Phraya beginnt gerade ganz langsam der heutige Tag. Es war herrlich, dem angehenden Treiben auf dem Fluss und in der Stadt zuzusehen.

Um 8 Uhr machten wir uns auf den Weg. Unser erstes Ziel war der bekannte Goldene Buddha Wat Traimit in der Traimit Road am Rande von Chinatown. Der knapp 3 m hohe Buddha ist einer der bedeutendsten buddhistischen Kunstschätze Thailands. Ursprünglich ging man nämlich davon aus, dass der rund 700 Jahre alte sitzende Buddha nur aus Gips bestehen würde. Erst, als eines Tages beim Umräumen der Gips zersprang und darunter das Gold zum Vorschein kam, erkannte man ihren tatsächlichen Wert. Vermutlich sollte der Gips damals die Figur vor einem Diebstahl schützen.

Der Tempel, in welchem sich die Buddha-Statue befindet, ist nicht sonderlich groß. Wie auch in all den anderen Tempeln, sind davor Opfergaben für die Mönche und für den Buddha zu sehen. Rundherum reihen sich weitere Buddhafiguren auf, die mit Blattgold beklebt sind. Im angrenzenden Tempel fand gerade eine Messe statt und wir konnten zahlreiche Mönche beten sehen.

Noch zu Hause war ich der Überzeugung, dass es sich mit den Mönchen in Thailand vermutlich genau so verhielte wie mit den in Dirndl und Lederhose gekleideten Menschen in Deutschland: Man findet sie kaum! Doch erfreulicherweise war dem nicht so und die Reiseführer haben nicht gelogen: Überall waren Mönche aller Altersklassen auf den Beinen. Ob bei den Sehenswürdigkeiten, auf den Schiffen oder irgendwo in einem Supermarkt ... überall waren sie zu sehen! Wunderschön. So stellt man sich Thailand vor! :-)

Etwa eine halbe Stunde hielten wir uns hier auf, bis es schließlich wieder weiter ging und wir uns in Richtung des Wat Pho begaben, in dem sich der bekannte liegende Buddha (Reclining Buddha) befindet. Das größte und älteste Kloster Bangkoks wurde im 16. Jahrhundert errichtet und umfasst ingesamt 95 Pagoden mit rund 1000 Buddhafiguren und stellt somit eine Superlative der Tempelbaukunst dar.

Und da war er nun: Der Liegende Buddha! Der (für mich) mit Abstand schönste Buddha, den wir auf unserer gesamten Reise gesehen hatten. Man kann diesen Buddha nicht beschreiben und auch auf Fotos kommt er nicht so rüber wie er in Wirklichkeit wirkt. Man muss ihn wirklich gesehen haben, vor sich haben, um meine Faszination verstehen zu können. Ich jedenfalls war absolut baff und stand erst mal ne ganze Weile mit offenem Munde davor! Schon allein der friedliche Ausdruck des Gesichts ist wunderschön und vermittelt so viel Ruhe und Gelassenheit.

45 m lang und 15 m hoch ist dieser Buddha, der hier beim Übergang ins Nirvana dargestellt wird. Leider ist der Raum, in dem sich die Figur befindet, sehr eng konstruiert und Säulen versperren teilweise die Sicht. Erst am Ende des Rundgangs kann man ihn in seiner vollen Größe betrachten. Sehr schön sind auch seine perlmuttverzierten überdimensionalen Fußsohlen. Auf 108 Tafeln werden buddhistische Tugenden und Smybole gezeigt – keine einzige Tafel wiederholt sich.

Wir verließen schließlich den Tempel und schlenderten vorbei an vier porzellangeschmückten Chedis, welche zum Gedenken an die ersten vier Könige der Chakri-Dynastie errichtet wurden. Ein paar Schritte weiter erreichten wir den Bot und eine Doppelgalerie, in der rund 400 Buddhastatuen aus verschiedenen Epochen ausgestellt sind.

Doch der Wat Pho ist nicht nur bekannt für seinen Liegenden Buddha, sondern auch für die Kunst des Massierens, weshalb hier eine eigene Massageschule untergebracht ist. Touristen lassen sich hier gerne verwöhnen; wir sahen uns nur mal kurz um und gingen wieder weiter. Für eine Massage haben wir später sicher noch genügend Zeit ...

Auf dem Weg zum nächsten Tempel deckten wir uns mit frischen Ananas ein, die neben vielen anderen Früchten an jeder Straßenecke Bangkoks zu kaufen sind. Waren die lecker! Ganz anders als man sie von Zuhause kennt. Die hier waren viel saftiger und noch fruchtiger. Fantastisch!

Nach nur wenigen Minuten Fahrt erreichten wir schließlich das Wat Benchamabophit: den Marmorpalast. Der im Jahre 1899 errichtete Tempel besticht mit seiner Fassade aus Carrara-Marmor und birgt eine Sammlung bronzener Buddhastatuen, die in einem Rundgang betrachtet werden können. Auch die Architektur dieses Gebäudes begeisterte mich. Genau so, wie man sich asiatische Häuser immer vorstellt!

Wir verließen den Tempel schließlich wieder und spazierten durch die davor liegende Parkanlage. Wie schön hier alles angelegt war. Alles blühte und das Grün war so saftig und schön! In dem daneben liegenden Kanal waren riesige Fische zu sehen, die wir auch fütterten; am Eingang konnte man sich (etwas kleinere) Fische kaufen, um sie dann anschließend hier wieder frei zu lassen. Auch eine Geschäftsidee ... ;-)

Inzwischen war es schon Nachmittag geworden und wir hatten heute drei sehr schöne und interessante Tempel besichtigt. Nun wollten wir uns dem Shoppen widmen. Den ganzen Tag nur Tempel ... das würde auf Dauer etwas eintönig werden und da es sich bei Bangkok ja unter anderem auch um das Einkaufs-Eldorado schlechthin handelt, wollten wir das natürlich gleich mal testen und stürzten uns ins Einkaufsvergnügen! :-)

Unser erster Weg führte uns in die Gems Gallery, die zwar sehr (!) touristisch aufgebaut, aber dennoch ganz interessant ist. In einem kleinen Film kann man viel Infomatives über die verschiedenen Edelsteine erfahren und anschließend den Arbeitern über die Schulter schauen. Natürlich wird hier am meisten Wert auf den Verkauf gelegt und auch ich ließ mich dazu verleiten, zwei wunderschöne Ringe mit einem Spahir- und einem Rubin-Stein zu kaufen. Wenn man schon mal da ist ... und die Preise sind hier natürlich unschlagbar günstig. :-)

Weiter ging es schließlich auf einen riesigen Wochenmarkt mitten in der Stadt, dessen Anfang und Ende wir nie ausfindig machen konnten. Fast zwei Stunden schlenderten wir hier durch, waren fasziniert von den zahlreichen Waren, die hier angeboten wurden und kauften das ein oder andere auch ein. Doch durch die Schwüle, die sich inzwischen angestaut hatte (vor allem in den überdachten Gängen fast unerträglich) wurden auch die Gerüche der Garküchen immer aufdringlicher und wir schnappten uns ein Taxi, welches uns in das nicht weit entfernte und vor allem klimatisierte MBK Center brachte. Hierbei handelt es sich um eines der größten Einkaufszentren Bangkoks, welches wir schließlich die nächsten paar Stunden ausgiebig erkundschafteten.

Schon die ersten paar Minuten kauften wir eine halbe Boutique leer. Wenn hier aber auch alles so günstig sein muss! T-Shirts in bester Qualität für umgerechnet knapp 4 Euro. Wo bekommt man so etwas schon? ... Doch wir hatten nicht damit gerechnet, dass wir hier gleich soo viel einkaufen würden; das Geld wurde knapp und die EC-Karte hatten wir aus Sicherheitsgründen vorerst einmal im Hotel gelassen. Klasse ... also zurück zum Hotel und Nachschub holen. Statt einem Taxi wählten wir dieses Mal die Skytrain, die uns direkt zur Anlegestelle Tha Sathon brachte, von wo aus wir wieder mit dem Schuttle-Boot übersetzen konnten. Das Train-Ticket kann man direkt vor dem Eingang ziehen (sofern man Kleingeld hat – ansonsten kann man es an anderer Stelle tauschen); die Preise richten sich nach den verschiedenen Zonen. Unbedingt beachten: Das Ticket aufbewahren und nicht leichtsinnig irgendwo liegen lassen, denn: Um die Skytrain wieder verlassen zu können, muss man das Ticket auslösen!!

Schließlich wieder am MBK-Center angelangt, bekamen wir Hunger. Vorher kamen wir an unzähligen Restaurants vorbei – jetzt fanden wir natürlich keines mehr. Gut eine halbe Stunde durchquerten wir das 5-stöckige Gebäude ... kein Lokal zu sehen. Das gibt’s doch nicht! Doch endlich wurden wir fündig und genossen leckeres thailändisches Essen in einer kleinen versteckten Bar. Nach dieser Stärkung konnte es wieder weitergehen und wir schlenderten erneut durch die Gänge.

Gegen 20 Uhr waren wir aber wirklich müde vom vielen Schauen und dem ganzen Trubel und wir fuhren mit der Skytrain zurück zum Hotel. Völlig erschöpft fielen wir ins Bett. Das war heute wieder ein sehr langer, aber auch sehr abwechslungsreicher Tag gewesen!

4. Tag: Bangkok


Mit frisch gepresstem Orangensaft und kleinen Leckereien starteten wir heute ganz gemütlich in unseren letzten Tag in Bangkok. In den vergangenen Tagen hatten wir schon eine Menge von der Stadt gesehen. Heute stand eigentlich nur noch eine Khlongfahrt und der Besuch des Tempels Wat Arun auf dem Plan. Alles andere ließen wir einfach auf uns zukommen ... So machten wir uns gegen 10 Uhr auf den Weg zum Bootssteg und setzten über zur Anlegestelle Tha Tien. Von dort aus sollten die Bootstouren in die Khlongs starten, was wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollten. Wir mussten auch nicht weit laufen und schon sprangen uns die Veranstalter entgegen. ;-) Wir entschieden uns für die mittlere und somit knapp 1 ½-stündige Tour und schon konnte es losgehen. Doch zuerst musste man mal in dieses Long-tail Boat hinein kommen! Das war gar nicht so einfach und eine ziemlich wackelige Angelegenheit. Erfreulicherweise hatten wir aber ein Boot ganz für uns allein. Super!

Wir fuhren ein wenig den Chao Phraya entlang, bis wir schließlich in einen der zahlreichen Kanäle einbogen. Schon nach wenigen Minuten kamen wir an winzigen, schon halb zerfallenen Hütten vorbei und konnten ein ganz klein wenig das Leben der Thailänder am Fluss beobachten. Frauen wuschen ihre Wäsche in den Kanälen, Hundebesitzer badeteten ihre Kleinen und andere machten es sich auf ihrem halb verrottetem Balkon gemütlich. Allerdings kann man inzwischen wohl nur noch erahnen, wie es hier mal vor zwanzig Jahren und früher ausgesehen haben mag. In den letzten Jahren hat sich hier einiges verändert. Damals dienten die Kanäle als wichtige Verkehrswege und das ganze Leben spielte sich hier ab. So nach und nach wurden viele Khlongs jedoch zugeschüttet und zu richtigen Straßen umfunktioniert, was einerseits sehr schade ist, der Lauf der Zeit aber natürlich so mit sich bringt. Nur noch wenige Thailänder leben ihr Leben am Fluss unbeirrt weiter und ich hoffe, dass das auch noch ein Weilchen so bleibt. Denn genau das spiegelt das wahre Bangkok wider.

Während der Fahrt kamen uns ein paar Verkäuferinnen auf ihren sampans (kleinen Booten) entgegen und priesen ihre Waren an. Den eigentlich erwarteten Schwimmenden Markt erlebten wir allerdings nicht. Der wurde wohl schon vor ein paar Jahren aus den Khlongs von Bangkok verjagt und findet jetzt 110 km südwestlich von Bangkok entfernt in Damnoen Saduak statt.

Wieder an der Anlegestellte Tha Tien angekommen, verabschiedeten wir uns von unserem rasanten Bootsführer (manchmal dachten wir echt, wir würden gleich ein entgegen kommendes Boot schrammen!) und riefen uns ein Taxi herbei, welches uns zum Aussichtspunkt Gold Mount brachte. 318 Stufen führen auf diesen hinauf und bei der Hitze war das ganz schön anstrengend! Am Eingang konnte man sich Vögel kaufen, die man dann oben angekommen wieder frei lassen kann ... eine ähnlich interessante Geschäftsidee wie mit den Fischen am Marmorpalast.

Von der Aussichtsplattform konnten wir über einen Teil Bangkoks blicken, doch so weltbewegend war der Ausblick nun auch wieder nicht. Wir hielten uns ein wenig hier auf, schlenderten um den Tempel herum und machten uns wieder auf den Weg nach unten.

Da gerade ein Tuk-Tuk im Anfahren war, überlegten wir nicht lange und sprangen auf. Wir wollten sowieso mal damit fahren und wenn nicht heute, wann denn dann ...?! Aber was war das für eine Fahrt! Wir verstanden unser eigenes Wort nicht mehr; so laut war es. Wir düsten zwischen den Autos hindurch; irgendwo fand unserer Fahrer immer eine kleine Lücke. Die knapp 15-minütige Fahrt hatte es echt in sich und machte irrsinnig viel Spaß, auch, wenn man sich teilweise richtig einhalten musste. :-) Als wir an unserem gewünschten Ziel – dem Königspalast – heraus kamen, bot uns der Fahrer noch an, Fotos zu machen. Richtig fahren durften wir leider nicht ... Das hätte uns schon gereizt. ;-)

Vom Königspalast marschierten wir den Weg zurück zur Anlegestelle und setzten wieder über auf die andere Seite zum Wat Arun, dem Tempel der Morgenröte. Obwohl dieser Tempel mit seinen fünf markanten Türmen zu den Wahrzeichen Bangkoks zählt, wird er nur selten erwähnt und auch von nur wenigen Touristen besucht. Wir bezahlten den Eintritt und besichtigten den Tempelturm. Mit 100 m ist er der höchste Turm Thailands und über und über mit Dämonen und Elefanten verziert sowie mit Blumen und Blüten aus Millionen chiensischer Porzellanteilchen. Leider war der Aufstieg nach ganz oben heute gesperrt. Schade, denn die Aussicht auf die Altstadt wäre mit Sicherheit sehr schön gewesen.

Nach einem kleinen Rungang über die Anlage, bei dem wir an vielen schönen chinesischen Statuen vorbei kamen (diese waren in früherer Zeit Geschenke aus China), machten wir uns wieder auf den Weg zum Bootssteg und fuhren zurück zur Anlegestelle Tha Sathon. Der Hunger meldete sich langsam zu Wort und so aßen wir im Lokal vom Vor-vor-Tag eine Kleinigkeit, bis es wieder ins Hotel ging.

Nun war Erholung angesagt. Wir schnappten uns unsere Bücher und los ging's in den 4. Stock – Strand und Pool testen! :-) Hier hielten wir es eine ganze Weile aus und waren erstaunt, dass es doch so ruhig hier ist. Obwohl sich das Hotel mitten in der Stadt befindet, hört man dort oben fast gar nichts von dem Geschehen am Chao Phraya. Und die Aussicht war natürlich grandios! Und welches Hotel hat schon einen Strand im 4. Stock? So etwas hatten wir noch nie gesehen und dementsprechend begeistert waren wir davon. :-) Gegen 18 Uhr machten wir uns für den Abend fertig und setzten wieder über auf die andere Flussseite. Vor zwei Tagen hatten wir über der River City Shopping Mall ein Restaurant ausfindig gemacht, welches wir heute besuchen wollten. Aber der Eingang war gar nicht so einfach zu finden. Wir liefen einmal komplett durch dieses Antiquitäten-Shopping-Center, bis ich schließlich ganz versteckt einen Aufzug entdeckte und wir den einfach nutzten! Keine Beschreibung; kein gar nichts war zu finden. Egal! Selbst wenn wir plötzlich im Büro des Chefs landen ... den Aufzug testen wir jetzt einfach mal! Die Wahl war richtig, denn wir kamen tatsächlich an besagtem Restaurant heraus. Das muss man erst einmal wissen! - Scheinbar tun das nicht viele, denn wir fanden uns unter lauter Einheimischen wieder und verlebten einen tollen Abend. Wie all die anderen Gäste entschieden auch wir uns für Grill&Barbecue am eigenen Esstisch und grillten ganz gemütlich über zwei Stunden lang die uns bereit gestellten Fleisch- und Fischsorten. Lecker!!

Mit vollem Magen verabschiedeten wir uns Stunden später und marschierten in Richtung Chinatown. Heute wollten wir dieses Viertel noch einmal bei Nacht besuchen, hatten aber leider Pech: Scheinbar ist hier nachts nichts mehr los. Die Läden hatten bereits alle geschlossen und wir entschieden uns, wieder zurück Richtung Hotel zu gehen. Noch einmal über den Einheimischenmarkt in der Gasse neben dem Hotel gelaufen, ließen wir den Abend bei einem leckeren Cocktail in der Skybar des Hotels ausklingen. Auch heute war hier wieder Live-Swing-Musik geboten. Wunderschön ...

5. Tag: Die Rundreise kann beginnen:

Bangkok - Ayutthaya - Sukhothai

Das kann ja heiter werden! Die ganze Nacht von heftigen Magenkrämpfen geplagt, war es gegen 5 Uhr Früh schon wieder Zeit zum Aufstehen. Geschlafen hatte ich kaum und die Schmerzen ließen auch noch nicht wirklich nach. Warum musste ich am Vortag nur diesen Salat essen?! Natürlich hatte ich mal wieder nicht auf die Ratschläge anderer gehört und das hatte ich nun davon! Aber: Diesen Fehler werde ich sicherlich nicht noch einmal machen. ;-)

Nach einem kurzen Frühstück wurden wir gegen 6.45 Uhr abgeholt und zum Hotel Menam River City gebracht, wo sich unsere Rundreise-Gruppe traf. Der Abschied vom Millennium Hilton Hotel fiel schwer; es war mit Abstand eines der schönsten Hotels, welches wir bisher bezogen hatten.Als sich schließlich alle eingefunden und bekannt gemacht hatten, ging es mit einem Kleinbus gegen 7.30 Uhr los in Richtung Nordthailand. Nach rund 75 km erreichten wir auch schon unseren ersten Anlaufpunkt: Die ehemalige Hauptstadt Siams – Ayutthaya – die 1776 von den Burmesen zerstört wurde.

Das 1991 von der UNESCO ernannte Weltkulturerbe besteht heute nur noch aus Palastresten und Tempelruinen, die bei der Zerstörung durch die Burmesen noch übrig geblieben sind. Wir schlenderten gut zwei Stunden lang durch die Anlage und unsere Reiseleiterin – eine junge Thailänderin namens Gao – erzählte uns sehr viel Wissenswertes über die verschiedenen Tempel, die zahlreichen Buddhafiguren und auch über die Geschichte dieser Stadt. Besonders beeindruckend fand ich, dass hier alle Tempel und Buddhafiguren mit orangenfarbenen Tüchern bedeckt waren. Wie viel lebendiger wirkte es somit gleich!! Natürlich gibt es hierfür auch einen Grund: Buddha darf nicht frieren, denn wenn er friert, ist er unzufrieden und Unzufriedenheit gibt es im Buddhismus nicht! Von daher wird stets darauf geachtet, dass alle Buddhas bekleidet sind; die Tücher werden regelmäßig gewechselt.

Nachdem uns Gao die wichtigsten Informationen weitergegeben hatte, hatten wir selbst noch ein wenig Zeit, um über die Anlage zu schlendern. Wir schauten natürlich auch in die jeweiligen Tempel hinein, die sich alle relativ ähnlich waren. Die gesamte Anlage ist im sog. Khmer-Stil erbaut.

Nach unserem kleinen Spaziergang erreichten wir einen winzigen Markt. Denn auch das ist typisch für Thailand: An allen Sehenswürdigkeiten ist im Anschluss ein kleiner Warenmarkt aufgebaut mit hauptsächlich Essenswaren, aber natürlich auch Souvenirs und Postkarten. Auf diesem Markt entdeckten wir allerdings recht ungewöhnliche Dinge wie Fischköpfe, die aber – so sagte man uns – nicht gegessen, sondern nur zum Kochen verwendet werden. Auch sonst lagen viele verschiedene Fischsorten in der prallen Sonne. Man kann sich ja vorstellen, welchen Gerüchen wir da ausgeliefert waren! ;-)

Einige Kilometer mit dem Kleinbus weiter gefahren, erreichten wir schließlich ein kleines Städtchen namens Manorom, in welchem wir zu Mittag aßen. Die Lage des Lokals war sehr idyllisch und das Essen selbst typisch thailändisch und lecker. Hier hatten wir unsere Ruhe und Natur pur! Kurz bevor wir gegen 16 Uhr unser Hotel in Sukhothai erreichten, machten wir nochmals Halt in einem etwas kleineren Städtchen (Name ist mir leider entfallen) und schlenderten dort etwas über den Wochenmarkt. Hier wurde gerade für eine große Feier aufgebaut und überall blickte uns der König von den Plakaten entgegen (gelacht wird hierauf leider nie!). Hier entdeckten wir dann auch zum ersten Mal die berühmten thailändischen Snacks: Frittierte Würmer, Heuschrecken und Käfer! Lecker! ;-) Noch zu diesem Zeitpunkt schworen wir uns: So etwas werden wir nie im Leben essen! Doch die Reise durch Thailand sollte ja noch ein Weilchen dauern ...

Im 3-Sterne-Hotel Pailyn angekommen, trennte sich die Gruppe und wir bezogen unser Zimmer. Das Hotel an sich war ganz ok, größtenteils sauber, nur die Lage war sehr abgeschieden, weshalb wir abends leider keine Möglichkeit mehr hatten, in die Stadt zu gehen. Doch wir waren eh schon ganz schön müde und so unternahmen wir nur einen kleinen Spaziergang rund um das Hotel.

Von einer Internet-Bekannten hatte ich Fotos mitgenommen, die sie ein paar Monate zuvor in einem Lokal Nahe des Hotels geschossen hatte. Sie hatte damals die gleiche Rundreise gemacht und in einem der Lokale gespeist und viele Fotos vom Wirt und seiner Familie gemacht. Wir vereinbarten, dass ich die Fotos vorbei bringen würde – die Thailänder würden sich bestimmt darüber freuen. Und so war es auch: Nach kurzer Suche entdeckte ich bereits das Lokal, doch der Besitzer war leider nicht da. Allerdings spähten die Nachbarn schon nach draußen und als ich sie fragte, ob sie die Person auf dem Foto kennen würden, war schwups die gesamte Familie versammelt – vom Kleinkind bis zur Oma. Ein fröhliches Hallo war zu hören, alle waren begeistert von den Fotos und staunten. Sie setzten alle Hebel in Bewegung, um den Wirt aus der Stadt zurück zu holen, wohin er gerade gefahren war; drei Personen gleichzeitig zückten gleich ganz hektisch ihre Telefone. Doch das wollte ich dann doch nicht und so ließ ich die Fotos bei ihnen, mit der Bitte diese einfach weiter zu geben. Ich glaube, ich habe ihnen damit eine große Freude bereitet und ihr Abend war mit Fotos schauen gerettet. :-)

Grinsend und irgendwie glücklich, dass ich ihnen eine kleine Freude bereitet hatte, verabschiedeten wir uns von ihnen und gingen wieder zurück zum Hotel. Nach dem Abendessen setzten wir uns noch mit einem Pärchen aus unserer Gruppe an die Bar und ließen den Abend gemütlich ausklingen.

6. Tag: Sukhothai - Chiang Mai


Der heutige Tag begann erneut sehr früh für uns. Bereits um 7.30 Uhr holte uns der Bus nach einem etwas mäßigen Frühstück ab und wir fuhren in Richtung des historischen Parks von Sukhothai.Auch Sukhothai – welches u. a. als Wiege Thailands bezeichnet wird – gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO und gilt als eine besonders imposante Ruinenstadt. Wir nahmen die Idee von Gao auf und liehen uns Fahrräder, um die Größe des Parks zu bewältigen. Noch war die Sonne nicht so stark, doch das würde sich bald ändern und dann ist es mit dem Fahrrad doch um einiges bequemer als zu Fuß bei der Hitze diese Weiten zurück zu legen. Bis jeder sein Fahrrad hatte, verging ein Weilchen, denn irgendwie hatte jedes Rad einen kleinen Achter oder zu niedrige Sitze, oder ... Luxusräder waren es jedenfalls nicht, aber das war auch grad das schöne daran ... die Fahrt damit machte uns allen richtig viel Spaß. :-)

Gute 2 ½ Stunden erkundeten wir den Park, in dem sich 16 buddhistische Tempel, vier Hindu-Schreine sowie Zierteiche, Festungswälle und Gräben befinden und von denen wir auch fast alle besichtigt hatten. Zum Weltkulturerbe wurde diese alte Stadt erst 1991 ernannt; danach wurden auch einige Teile der Anlage restauriert.

Immer wieder stellten wir unsere Fahrräder ab und sahen uns die einzelnen Anlagen genauer an. Das frühe Aufstehen hatte einen Vorteil: Wir waren hier noch die einzigen Touristen und hatten den Park ganz für uns allein. Perfekt! Zum Ende unserer Besichtigung sollte es nämlich schon ganz anders aussehen und Busse karrten ihre Leute hierher. Außerdem war das Licht am frühen Morgen noch ganz anders, misteriöser, und so entstanden tolle Aufnahmen.

Als erstes besichtigten wir den Wat Mahatat, welches das größte Heiligtum des Landes während der Sukhothai-Periode war. Über 200 kleine Chedis sind hier um die Hauptpagode aufgereiht und die vielen Säulen, Grundmauern und Prangs wirken etwas chaotisch. Gao erklärte uns, dass sich in den kleinen Chedis die Asche von Mitgliedern des Königshauses befänden. In Thailand werden die Toten grundsätzlich verbrannt und ihre Asche verstreut oder eben in Urnen aufbewahrt. Beerdigungen wie in Deutschland gibt es hier nicht!

Weiter ging es zum Wat Si Chum. Diese Anlage hat mich durch den riesigen Buddha beeindruckt, der inmitten eines quadratischen und zum Himmel offenen Mondhop sitzt. Er entstand im 14. Jahrhundert und ist mit einer Größe von 11,30 m eine der größten Buddhafiguren Thailands.

Auf unserer weiteren Radtour ging es zu der Anlage Wat Sorasak, dessen Tempel von Elefanten getragen wird. Von einem Wassergraben umgeben, befindet sich außerhalb der alten Stadtmauer der Wat Phra Pai Luang, der Ende des 12. Jahrhunderts von den Khmer erbaut wurde. Es ist eines der ältesten Baudenkmäler in Sukthothai. Von den ursprünglichen drei Prangtürmen ist nur noch einer ein Original. Die beiden anderen wurden im Laufe der letzten Jahre restauriert, was man anhand der Farbe auch gut erkennen kann.

In dieser Anlage hätte ich mich den ganzen Tag aufhalten können. Hier gab es einfach immer und überall etwas zu entdecken. Wir fuhren wieder weiter und erreichten eine kleine Insel, bei der wir uns ein wenig ausruhten und eine Pause einlegten. Nachdem wir jedoch alle wichtigen Tempel besichtigt hatten, machten wir uns langsam wieder auf den Weg zurück und gaben unsere Fahrräder ab. Das hast vielleicht Spaß gemacht!! :-)

Nun stand uns wieder eine etwas längere Fahrstrecke bevor. Wir lehnten uns zurück und betrachteten die vorüberziehende Landschaft: Wir kamen an vielen Reisfeldern vorbei, jedoch nur auf den wenigsten wurde auch gearbeitet. Außerdem entdeckten wir eine kleine Herde von Wasserbüffeln und legten einen kleinen Stopp ein. Um die Tiere nicht aufzuwühlen, durften nur die aus dem Bus, die nichts rotes oder orangenes an hatten ... dies hätte sie vermutlich zum Angriff animiert. Kurz ein paar Fotos gemacht, stiegen wir auch schon wieder ein und traten die Weiterfahrt an.

Gegen die Mittagszeit erreichten wir Lampang und kehrten in einem Hotelrestaunt zum Essen ein. Auch heute gab es wieder ein typisch thailändisches Büffet und wir ließen es uns nach dem doch recht kargen Frühstück richtig schmecken.

Um 15 Uhr erreichten wir schließlich die Rose des Nordens: Chiang Mai. Der rund 700 Jahre alte Stadtkern ist durch einen Stadtgraben sowie eine Mauer geschützt. Hier herrscht noch etwas mehr Ruhe; außerhalb der Mauern und somit in der neuen Stadt rasen Tuk-Tuks und Mopeds um die Wette und auf Dauer kann dies ganz schön laut und unangenehm werden.

Nach einer kleinen Stadtrundfahrt erreichten wir die erste für heute angedachte Tempelanlage: Wat Phra Singh. Dieses religiöse Zentrum Chiang Mais entstand 1445 und besticht durch den Bot, der auf einem Steinsockel steht und ein romantisches dreiteiliges hölzernes Dach besitzt. Mit den herrlichen Holzschnitzarbeiten am Dachgiebel, den Fenstern und den Türen gilt er als Beispiel der Lanna-Tempelbaukunst. Im Inneren kann der Besucher schöne Wandmalereien erkennen.

Als wir an der Anlage ankamen, war gerade die Schule zuenede und einige angehende junge Mönche kamen aus dem Tempel herausgeströmt. Obwohl wir im Laufe unserer Reise inzwischen schon einige Mönche gesehen hatten, faszinierten sie mich nach wie vor und ich sah ihnen lange nach.

Im Inneren des Tempels befindet sich die Buddhastatue Phra Sing, wobei es unklar ist, ob es sich dabei um das fast 2000 Jahre alte Original handelt oder nur eine Nachbildung ist. Zumindest der Kopf ist definitv nicht so alt; er wurde 1922 gestohlen und anschließend durch eine Kopie ersetzt.

Einmal im Jahr – am Neujahrstag im April – ist der Wat Phra Singh Schauplatz einer sog. Wasserzeremonie. Die Buddhastatue Phra Singh wird dabei komplett in Wasser gebadet.

Nur wenige hundert Meter daneben befindet sich der Wat Chedi Luang, ein Tempel aus dem 15. Jahrhundert. Die Ruine leuchtet dem Besucher schon von weitem entgegen. Vor knapp 450 Jahren brachte ein Erdbeben die damals fast 90 m hohe Pagode zum Einsturz. Heute ist er nur noch knapp 60 m hoch; eine imposante Steintreppe führt hinauf, an beiden Seiten von von mythologischen Himmelsschlangen mit Drachenköpfen (sog. Nagas) eingesäumt und Elefantenköpfe zieren den Sockel. Wir schlenderten über die Anlage und sahen uns ein paar Buddhafiguren an. Auch hier gab es wieder einen liegenden Buddha zu sehen. Wir schauten natürlich auch in einen der daneben stehenden Tempel hinein und standen einer Wachsfigur eines Mönchs gegenüber. Der wurde in der Tat sehr gut erstellt. Er sah aus, als würde er noch leben! Etwas merkwürdig fanden wir beide die Tatsache, dass nach dem Tod eines sehr bekannten und beliebten Mönchs so gut wie alles von ihm einzeln aufbewahrt wird. Rund um die Figur standen kleine Dosen, in denen Haare, Augenbrauen, Zehennägel und vieles mehr des Mönchs aufbewahrt werden. Naja ... das war nicht so unser Ding.

Nach einer guten Stunde trafen wir uns wieder an unserem Bus und nun ging's zu unserem Hotel Chiang Mai Grandview, ehemaliges Holiday Inn. Wir erhielten unsere Schlüssel und bezogen unser Zimmer. Das hier war schon viel schöner als das letzte und wir hatten sogar zwei riesige Betten im Zimmer stehen.

Nach einer kleinen Pause machten wir uns gegen Einbruch der Dunkelheit auf den Weg in die Stadt. Wir wollten ein Taxi nehmen, allerdings gibt es in Chiang Mai doch tatsächlich fast kein normales Taxi, sondern entweder Tuk-Tuk's oder Sammeltaxis. Jeder empfahl uns das Sammeltaxi, aber irgendwie waren wir damit überfordert! Das läuft ja so ab, dass auf der Strecke jeder aufgegabelt wird, der mitfahren möchte, sich hinten drauf setzt und dann geht’s weiter. Und wie ist das mit dem Bezahlen? Wird dann durch vier, fünf, sechs Personen geteilt? Neee ... das war uns zu hoch und so ließen wir uns von der Rezeption ein normales Taxi rufen, was schließlich eine Viertelstunde auf sich warten ließ ... Wo haben sie das bloß ausgegraben? ;-)

Chiang Mai's Nachtmarkt war mit Abstand der schönste Nachtmarkt, den wir auf unser gesamten Rundreise besucht hatten. Der war so riesig, dass wir tatsächlich alle drei Abende benötigten, um ihn komplett abzuklappern. Fast zwei Stunden schlenderten wir hier rüber und hätten an fast jedem Stand einkaufen können. So nahm ich natürlich wieder das ein oder andere mit ... ich konnte einfach nicht widerstehen.

Doch irgendwann machte sich der Hunger bemerkbar und wir kehrten in einem Foodcorner ein. In der Mitte befanden sich verschiedene Sitzmöglichkeiten; drum herum reihten sich die verschiedensten Lokale bzw. Garküchen aneinander. Wir entschieden uns wieder für Hühnchen süß-sauer und nahmen Platz ... das Essen war wirklich lecker!

Gegen 22 Uhr schnappten wir uns schließlich wieder ein Tuk-Tuk, denn ein Taxi war nicht aufzutreiben und außerdem wollte ich eh noch einmal damit fahren. Wir stellten fest, dass wir in Bangkok natürlich wieder viel zu viel dafür bezahlt hatten. Hier kostete es nur die Hälfte! Bei frischer und angenehmer Brise ging's zurück zum Hotel. Mit etwas mulmigen Gefühl, denn unser Fahrer nahm eine ganz andere Strecke als der Taxi-Fahrer von vorhin. Es ging durch dunkle und unbeleuchtete Gassen, vorbei an Mülltonnen und abgelegenen Häusern. Und der weiß wirklich, wohin wir wollen? Aber natürlich hatten wir uns wieder umsonst Gedanken gemacht: Er hatte nur eine Abkürzung genommen und schon erkannten wir unser Hotel. Alles halb so wild. ;-)

7. Tag: Chiang Mai


Heute konnten wir Gott sei Dank wieder etwas länger schlafen und nach einem sehr guten und ausreichenden Frühstück ging's gegen 9 Uhr los zur ersten Besichtigungstour. Für heute stand der Tempel Wat Doi Suthep auf dem Plan. Dafür mussten wir jedoch noch einige Kilometer zurück legen, denn der Tempel liegt ca. 15 km von Chiang Mai entfernt in Richtung Nordwesten auf dem Gipfel des weitbekannten Doi Suthep. Die Auffahrt war langwierig, da sehr steil, doch wir hatten immer wieder ein paar schöne Aussichten auf die darunter liegende Stadt.

An den Toren des Tempels angekommen, erwartete uns der nächste Aufstieg. Um den – wie man sagt – wichtigsten Tempel im Norden Thailands zu besichtigen, mussten wir 290 Stufen bewältigen. Doch die Treppe ist keine gewöhnliche, sie ist von zwei riesigen vierköpfigen Naga-Leibern umfasst. Wer es lieber bequemer hat, kann natürlich auch die Seilbahn nehmen, die vor einigen Jahren erbaut wurde. Doch unsere Reiseleiterin war schon sehr bedacht, dass wir alle den Weg zu Fuß zurück legen, womit wir auch alle kein Problem hatten. Wenn schon, denn schon!

Die Eintrittskarten gezogen, standen wir schließlich inmitten der Anlage auf 1000 m Höhe und erblickten den vor Gold strotzenden, 20 m hohen, zentralen Chedi. Durch die Sonne strahlte der Chedi uns so entgegen, dass es regelrecht blendete! Rund herum befinden sich sog. Ehrenschirme, reich geschmückte und überdachte Altäre mit Ehrenschirmen auf ihrer Spitze und in den Galerigängen sind zahlreiche Buddhafiguren aufgestellt, an den Wänden kann man Malereien der bekanntesten Begebenheiten aus dem Leben des Buddhas betrachten. Einfach wunderschön!

Natürlich verbindet man auch mit diesem Tempel eine kleine Geschichte oder – in diesem Fall – eine Legende, die uns Gao in aller Ausführlichkeit erzählte: Die Herrscher schickten einen Elefanten mit einer Reliquie auf dem Rücken los, um einen angemessenen Ort für das Heiligtum zu finden. Dort, wo der Elefant sich schließlich zur Ruhe legte und starb, wurde im Jahre 1383 ein Chedi über der Reliquie erbaut.

Fast eineinhalb Stunden hatten wir hier Zeit, um uns die Anlage genauer anzusehen. Wir spazierten einmal rund herum und genossen die herrlichen Motive, die sich uns boten. Hier blitzte alles, selbst in der kleinsten Ecke waren goldene Buddhafiguren oder Glöckchen zu sehen. Auch trafen wir auf zahlreiche Gläubige, die hier ihre Lotusblüten, die Räucherstäbchen und das Blattgold ablegten und andächtig beteten. Es war ein schönes und anmutiges Bild und die Gläubigen ließen sich auch nicht aus der Ruhe bringen von den schnatternden Touristen.

Die gesamte Anlage war so sauber, dass man vom Boden hätte essen können. Die Fliesen glänzten, die Blumen und Sträucher sahen so traumhaft schön aus. Hier herrschte eine ganz besonders schöne Atmosphäre. Leider jedoch konnten wir nicht den eigentlich bekannten Panoramablick über die Stadt bewundern; der Himmel war diesig.

Gegen die Mittagszeit erreichten wir einen kleinen Vorort von Chiang Mai und kehrten zum Essen ein. Auch heute hatten wir wieder ein schönes Lokal inmitten der Natur gefunden; von kleinen Teichen und sogar einer Windmühle umgeben.

Nach dieser Stärkung ging's aber auch schon wieder weiter und wir besuchten diverse Fabriken, die für Thailand so berühmt sind. Zunächst ging es wieder in eine Edelsteinfabrik, dessen Schwesterfabrik wir bereits in Bangkok besucht hatten. Hier war alles relativ ähnlich aufgebaut und natürlich wurde auch hier der Verkauf sehr groß geschrieben. Aber dieses Mal hielt ich mich zurück; ich hatte mir ja schon etwas gekauft. Weiter ging es schließlich in eine Seidenfabrik, wo wir auf einer kleinen Führung die Entstehung der Seide erklärt bekamen. Diese Führung war sehr interessant, wir entdeckten die Seidenraupen und sahen, wie die Seidenstoffe gewoben werden. Auch hier gab es im Anschluss natürlich wieder einen entsprechenden Laden, doch auch hier benötigten wir nichts. Einen Anzug würden wir uns erst später nähen lassen; so schnell, schnell wir das sicher nichts gescheites!

Als Abschluss unserer Fabrik-Tour ging es schließlich noch zum Schirmemacher. Das war das für mich interessanteste, denn wir konnten den Leuten bei der Herstellung der berühmten Motiv-Fächer sowie von Regenschirmen und Rattan-Möbeln zusehen. Doch so schön die Schirme auch sind; da sie bei uns nicht in die Wohnung passen, nahmen wir auch gleich gar nichts mit. Eigentlich schade, denn die Arbeiten waren wirklich klasse!

So erreichten wir schließlich gegen 16 Uhr wieder unser Hotel; die einen mit mehr Einkäufen im Gepäck, die anderen mit weniger. Von der Hitze des Tages ausgeruht, machten Toni und ich uns schließlich auf 17 Uhr erneut auf den Weg in die Stadt. Gao hatte von einem Zoo berichtet, in dem kleine Panda- und Koala-Bären zu sehen wären. Da wollte ich hin!! So schnappten wir uns erneut ein Tuk-Tuk und los ging's. Doch dort angekommen, mussten wir leider erkennen, dass der Zoo wegen Umbauarbeiten geschlossen hatte. Schade. Also alles wieder zurück; dieses Mal aber zu Fuß.

Wieder am Nightbazar angekommen, guckten wir uns erst einmal im Shopping-Center Galea um. Hier gab es Elektrowaren aller Art, doch selbst die Kameras und das PC-Zubehör waren nicht wesentlich billiger als bei uns zu Hause.
Wir schlenderten erneut über den Bazar und entdeckten schließlich ein Massage-Zelt. Hier standen gut 20 Stühle nebeneinander. Für knapp 60 Cent boten die Thailänderinnen 30-minütige Thaimassagen an. Da wir beide ziemlich geschafft waren vom Tag, ließen wir uns nicht lange dazu überreden und setzten uns hin. Die Massage tat richtig gut und es war irgendwie witzig, sich mitten auf einem Warenmarkt massieren zu lassen ...

Alle Knochen einzeln spürend, speisten wir wieder in dem Foodcorner vom Vortag. Heute war sogar Live-Musik auf der etwas weiter hinten stehende Bühne geboten und so ließen wir den Tag langsam ausklingen.

8. Tag: Chiang Mai

Elefantencamp - Floßfahrt - Orchideenfarm

Unsere Reiseleiterin hatte wieder einmal keine Gnade mit uns: Bereits um 5.45 Uhr läutete uns der Wecker aus dem Bett und um 7 Uhr war Abfahrt zum Elefantencamp Chiang-Dao. Doch das hatte wiederum den Vorteil, dass wir zu einer sehr ruhigen Zeit und ohne weitere Touristen im Elefantencamp ankamen und somit noch die hier herrschende Idylle erleben konnten. Außerdem stand die Sonne noch sehr niedrig und warf wunderbares Licht durch den Tropenwald.

Nach Erreichen des Camps mussten wir zunächst über eine sehr lange und seeehr wacklige Hängebrücke laufen und das war gar nicht so einfach. Es gab ein großes Geschrei, denn einem Teil von uns war das so gar nicht geheuer! ;-)

Schon wenige Minuten später entdeckten wir den jungen Elefanten, der gerade mal drei Monate alt war. Gao hatte uns im Vorfeld schon von ihm erzählt und nicht übertrieben. Er war wirklich richtig süß und hing noch sehr an seiner Mutter.

Wir hatten nur kurz Zeit, um mit ihm zu scherzen, denn schon ging es weiter zum Elefantenreiten. War ich aufgeregt! So etwas hatte ich noch nicht gemacht und freute mich riesig darauf. Noch nie war ich einem Elefanten so nah wie heute!

Über einen Hochstuhl kletterten wir auf unseren Elefanten und schon ging's los. In seinem Nacken saß der Elefantenführer; seine Füße hinter die riesigen Ohren des Elefanten gelegt. Hin und wieder musste er ihn schon antreiben, denn auch das sind sture Tiere!

Fast 1 ¼ Stunden ging es schließlich querfeldein durch den Tropenwald. Über enge Pfade, die sogar zum Wandern teilweise recht eng sind, schlurfte der Elefant seinem Ziel entgegen. Kurze Zeit später bekam ich bereits Panik: Links ging es einen klein Hang hinauf, rechts ging es einen kleinen Hang hinunter in den Fluss. Der Pfad war gerade mal so breit, dass der Elefant gerade so drauf spazieren konnte. Und was macht er? Dreht sich einfach um!!! Ich dachte schon, er wolle nicht mehr und sah mich schon abstürzen. Die Sitze waren ohnehin nicht sonderlich bequem und ich hatte echte Mühe, mich da festzuhalten! Alle anderen saßen total bequem in den Sitzen; ich rutschte ständig ab. Und der Gurt, der da angebracht war ... nun ja, dafür hatte ich knapp 20 kg zu wenig, als dass er mich wirklich hätte auffangen können!

Jedenfalls wollte der Elefant nur sein Geschäft verrichten und war so freundlich, dies nicht mitten auf dem Weg zu tun. Okay – wollen wir es ihm verzeihen; er legt Wert auf Anstand! Nach dieser kleinen Einlage ging's aber endlich wieder weiter und wir bewunderten die herrlich unberührte Natur. Schon komisch: Obwohl das Elefantencamp sozusagen neben einer großen Straße liegt, ritten wir hier durch den Tropenwald, der so aussah, als wären wir tagelang unterwegs gewesen und inmitten der Einöde! Von der Straße hörte man keinen Laut mehr.

Nach einer guten dreiviertel Stunde verließen wir schließlich die bergigen Pfade und hinein ging's in den Fluss. Manche Elefanten hatten echt Probleme mit dem Wasser; einer davon hielt ganz angestrengt seinen Schwanz nach oben, damit dieser ja nicht nass werden würde. Es war richtig witzig, ihm bei seinen Anstrengungen zuzusehen, denn der Schwanz fiel doch immer wieder zurück und wurde an der Spitze ganz leicht nass ... was für ein Schreck!! ;-)

Voller Begeisterung über dieses kleine Erlebnis erreichten wir schließlich wieder unseren Ausgangspunkt und verabschiedeten uns von den Elefanten. Die waren sichtlich froh, ihre Arbeit getan zu haben; kurze Zeit später schliefen die ersten schon wieder. Aber für heute soll's das ja gewesen sein. In diesem Elfantencamp müssen die Tiere nur einmal am Tag arbeiten – danach haben sie frei und können ihr Dasein genießen.

Wir schlenderten zum Fluss und der Hängebrücke zurück und schauten einem anderen Teil der Elefanten beim Elefantenbaden zu. Auch das scheint eine Attraktion zu sein und ihre Trainer scherzten mit ihnen herum. Das sah vielleicht witzig aus, als sie sich gegenseitig bespritzten und sichtlich Spaß an dem ganzen hatten. Besonders süß waren die etwas kleineren Elefanten, die mit ihren Rüsseln den Schwanz des Vorderelefanten packten und so über die Anlage liefen. Wie niedlich!

In einem anderen Teil der Anlage liefen die Vorbereitungen für die Elefantenshow. Wir nahmen Platz und kurze Zeit später begann sie auch schon, in dem der kleinste Elefant die Begrüßungsfahne nach oben zog! Die Trainer zeigten mit ihren Tieren – vom kleinsten bis zum größten Elefanten – was sie früher alles für Arbeiten verrichten mussten und wie sie riesige Holzstämme herumschleppten. Natürlich waren diese Holzstämme nicht arg groß und schwer ... es wird hier schon darauf geachtet, dass sich die Tiere nicht überanstrengen. Doch die Show war sehr interessant und sogar zum Malen haben sie einen von ihnen gebracht! Nett ...

Wir gingen wieder zurück zur Anlage und kauften Bananen ein, um die Elefanten zu füttern. Natürlich zog es uns zu dem Baby-Elefanten. Doch der war wählerisch und packte doch nicht tatsächlich seine Banane aus, bevor er sie aß. Die Schale bekam seine Mutter ... so klein und schon so wählerisch!! ;-) Bewohner der Bergdöfer boten in ihrer Tracht ihre handgefertigten Waren an und wir kauften uns einen kleinen Elefanten aus Teak-Holz, der super zu unseren neu erstandenen Möbeln im Esszimmer passen würde. Die Frauen freuten sich riesig über jeden noch so kleinen Einkauf. In ihren Bergdörfern gibt es nicht viel und sie müssen mit dem Nötigsten auskommen! Ihre Kinder setzten sich für Fotos in Pose – eines niedlicher als das andere!

Nach einigen Stunden Aufenthalt verließen wir gegen die Mittagszeit schließlich das Elefantencamp und stiegen um auf Floße. 1 ½ Stunden würden wir damit jetzt über den Fluss Ping gleiten. Gott sei Dank war gerade noch genügend Wasser vorhanden; denn nur wenige Wochen später hätten wir keine Chance mehr gehabt, da der Fluss im Frühjahr sehr schnell austrocknet.

Die Fahrt hier war richtig schön und erholsam. Diese Stille! Sie tat unheimlich gut. Wunderbare Landschaftsbilder zogen an uns vorbei, hier und da waren (für uns) ungewöhnliche Vogelarten zu sehen und einmal kam uns sogar ein Elefant entgegen! Anfangs hatte ich die auf dem Floß bereit gelegten Strohhüte noch belächelt ... doch kurze Zeit später zog ich doch einen von ihnen an. Die Sonne stach unerträglich vom Himmel und unsere Köpfe wurden richtig heiß. Am liebsten wäre ich ja zur Abfrischung in den Fluss gesprungen; er sah auch recht sauber und klar aus. Doch welche Tiere sich da drinnen wohl befinden ...?!

Unser Floßführer deutete immer wieder auf die zwitscherten Vögel, die sich in den Bäumen versteckten und später kamen wir noch an weiteren Elefantencamps vorbei. Doch die waren bei weitem nicht so schön wie das, welches wir besucht hatten. Die hier waren zum einen in der prallen Sonne und ohne jegliches Flair und zum anderen behandelten sie ihre Elefanten meiner Meinung nach eher schlecht, in dem sie sie am Fuß angekettet ohne Futter stehen ließen ... wer weiß, wie lange ...?!

Natürlich witterten auch die Frauen, die hier lebten, ihre Chance und stellten sich mit ihren selbstgemachten Souvenirs in den Fluss und boten uns ihre Waren beim Vorbeifahren an. Doch niemand von uns kaufte etwas ab. Das fand ich dann doch schon wieder etwas aufdringlich!

Gegen Schluss unserer Rivertour wurde ich dann (üblicherweise mal wieder als einzigste ;-)) richtig nass. Aufgrund eines Filmdrehs am Fluss Ping haben die Regisseure hier vor ein paar Tagen einen kleinen Wasserfall eingebaut. Da mussten wir drüber! Das ganze war auch richtig lustig und ein klein wenig „abenteuerlich“, nur war später meine Hose klatschnass ... ;-) Doch bei der Hitze kein soo großes Problem ... es würde schon wieder trocknen.

Nach Verlassen des Floßes und Verabschiedung von unserem Floßführer konnten wir die Fotos, die jeweils beim Elefantenreiten und beim Floßfahren gemacht wurden, kaufen. Diese nahmen wir als Andenken natürlich gerne mit und mussten lachen, als wir erfuhren, aus welchem Material der Bilderrahmen ist: Elefantenkot! Ja, richtig gehört! Der Elefantenkot wird in diesem Camp aufgesammelt, getrocknet und anschließend in Papier veredelt. Wirklich interessant ... (nein; es riecht nicht danach ... ;-)).Nach diesen zwei kleinen Abenteuern setzten wir uns wieder in den Bus und zurück ging's nach Chiang Mai. Wir alle hatten langsam Hunger bekommen und so machten wir uns auf den Weg zur Orchideenfarm. Zur Begrüßung wurden uns sogleich riesige (echte) Orchideen angesteckt. Eigentlich schade ... die sind ja gleich kaputt! Eine Thailänderin führte uns durch die Anlage und erzählte uns einiges über die verschiedenen Orchideen-Arten sowie die Aufzucht und was man alles damit herstellen kann. Es war sehr interessant und ich war erstaunt, wie groß solche Orchideen werden können! So etwas hatte ich noch nie gesehen!

Zwischendurch gab es wieder ein sehr leckeres thailändisches Büffet und wir schlugen fleißig zu. Der Nachtisch hatte schließlich nur noch wenig Platz ... ;-)

Toni und ich schlenderten anschließend noch allein über die Anlage und betrachteten die vielen verschiedenen Orchideen in allen erdenklichen Farben. Wunderschön! Für meine Mutter kaufte ich eine Orchideenkette; denn das ist hier ein typisch thailändischer Modeschmuck: Echte Orchideenblätter in Metall eingefasst. Toll – und mal etwas ganz anderes!

Gegen 15 Uhr erreichten wir schließlich wieder unser Hotel und legten eine kleine Pause ein. Erst mal abwarten, bis es wieder etwas kühler wird ... die Hitze hatte es wirklich in sich.

Gegen Abend machten Toni und ich uns dann erneut auf den Weg in die Stadt und erkundeten den alten Stadtkern innerhalb der Stadtmauern und dem -graben. Natürlich kamen wir wieder an vielen Tempeln vorbei, von denen wir manche besuchten, und schlenderten durch herrliche kleine Gassen. Plötzlich holte ein Thailänder auf und da wir im Blickwinkel sahen, dass er einige Schritte schneller war als wir, machten wir Platz und ließen ihn vorbei. Er ging dankend – mit einem Wai-Gruß – an uns vorbei und bremste plötzlich ab. Er fragte uns, ob wir denn wissen würden, was dieser Wai bedeutete und anfangs fragte ich mich: Was ist jetzt los? - Es entwickelte sich ein sehr nettes Gespräch mit diesem Thailänder, der sich schließlich als Lehrer dies gegenüberliegenden Schule vorstellte, und uns einiges über die Stadt erzählte. Er wollte wissen, was wir schon alles gesehen hätten und riet uns von dem ein oder anderen Viertel ab. „Das wäre nur Touristenabzocke – da gehen Sie lieber nicht hin“, meinte er, oder: „Waren Sie schon beim Elefantenreiten? Das ist herrlich ...“ Durch sein reines Englisch machte die Unterhaltung echt Spaß und wir verabschiedeten uns schließlich lachend voneinander ... was für nette Menschen! :-)

Wir entdeckten ein Internet-Café und entschieden uns, den Daheimgebliebenen eine kurze Nachricht zukommen zu lassen. Später schlenderten wir weiter und setzten uns in einen kleinen Hinterhof, um etwas zu trinken. Hier war eine Kletterwand aufgebaut und ein paar Kinder übten sich in ihren Kletterkünsten. Es war schön, einfach hier zu sitzen und zuzusehen ...

Gegen Einbruch der Dunkelheit ging's schließlich zum letzten Mal auf den NightBazar und die letzten Einkäufe in Chiang Mai wurden erledigt. Wer Armbanduhren kaufen möchte, für den kann sich das ganze als ein kleines Abenteuer entpuppen. ;-) Die Thailänder haben nur einen minmalen Bestand ihrer Uhren in ihrer Auslage liegen. Wer sich jedoch für eine bestimmte Uhr interessiert, muss dies nur dem Thailänder erklären (Kataloge zum Schmöckern liegen bereit) und schon wird man in ein kleines Zimmerchen hinterhalb des Standes geführt, wo schließlich mehr als 500 Uhren aufgereiht liegen ... gigantisch!

Da wir langsam übersättigt waren von dem vielen Reis und Hähnchen süß-sauer (es ist wirklich lecker, aber die letzten acht Tage hatten wir nichts anderes mehr gegessen!), entschieden wir uns für heute Abend für den Besuch des sog. McThai – auch McDonalds genannt. Einen ganz normalen Cheeseburger zu essen, tat dem Gaumen richtig gut! ;-) Um uns herum saßen noch einige Europäer, die hier genüsslich das altbekannte Essen verspeisten.

Gegen 22 Uhr machten wir uns dann per Tuk-Tuk wieder auf den Weg ins Hotel. Alle Einkäufe waren getätigt und alles von der Stadt gesehen. Nun waren wir müde von diesem langen Tag und freuten uns auf unser Bett.

9. Tag: Chiang Mai - Lampoon - Phitsaunloke


Unseren Zimmerschlüssel abgegeben und noch ein kurzes Frühstück verspeist, verließen wir gegen 8 Uhr Chiang Mai und düsten los in Richtung Phitsanuloke. Nun ging es wieder langsam nach Bangkok zurück; Chiang Mai war der nördlichste Punkt unserer Rundreise.

Nur eine Stunde Fahrt lag hinter uns, als wir schließlich die Keinstadt Lampoon erreichten und damit auch ihre Hauptattraktion, den Tempel Wat Phra That Haripunjai; eine der schönsten Klosteranlagen aus der Zeit des Mon-Königreichs.

Dieser weitläufige Tempelkomplex wurde im Jahre 1044 begonnen. Im Mittelpunkt dieser Anlage steht ein goldener Chedi, um den sich Absperrgitter befinden. Frauen ist es leider nicht gestattet, diese zu passieren. Obwohl es sich bei dieser Tempelanlage um eine der meistverehrtesten Thailands handelt, finden nur wenige Touristen hierher, weshalb es hier auch sehr ruhig war. Wir besuchten auch das Innere der umliegenden Tempel und waren erneut begeistert von der Schönheit der Buddhafiguren. Ganz besonders gut gefiel mir auch die umliegende kleine Parkanlage mit den Naga-Figuren und den wunderschön verzierten kleineren Tempeln.

Nach einer knappen Stunde Aufenthalt ging es schließlich wieder weiter und nach wenigen Kilometern erreichten wir einen typischen Thai-Warenmarkt. Gao führte uns hierher, weil sie uns heute mit den typisch thailändischen Snacks „bekannt“ machen wollte: Frittierte Würmer, Käfer und Heuschrecken! Sie bat uns, keine aufdringlichen Fotos zu machen, da die Verkäufer dies nicht unbedingt wollen. Hier würde auch verbotenes Fleisch verkauft werden und das müsse man ja nicht unbedingt dokumentieren. Natürlich beachteten wir das und fotografierten nur dort, wo wir auch etwas kauften oder was eben nicht verboten war.

Wir schlenderten durch den Markt, in dem sich die verschiedensten Gerüche vermischten. Manchmal war dies sehr aufdringlich und es würgte mich ein wenig; aber nach wenigen Metern roch es plötzlich wieder nach leckerem Tee! Gao kaufte an einem Stand eine ganze Packung an frittierten Köstlichkeiten und bat uns, doch einfach mal davon zu probieren. Anfangs noch ein wenig abgeschreckt, waren Toni und ich schließlich die ersten, die zugriffen und einen kleinen Wurm probierten. Nun ja ... der schmeckte eigentlich nach nichts. Eher nach Papier ... locker-flockig. Als zweites schnappten wir uns eine Seidenraupe, die aber dann doch nach etwas schmeckte ... nämlich eklig! ;-) Im Gegensatz zu dem Wurm war die nicht knackig, sondern richtig fleischig. Iiieeeeh! Bei der Heuschrecke klinkten wir uns schließlich aus. Klar hätte es mich noch interessiert, wie die schmeckte, aber die war mir eindeutig zu groß. Gao steckte sich die gesamte Heuschrecke in den Mund und es knackte nur so ... wir machten große Augen. ;-) Doch auch beim frittierten (ganzen) Frosch machte Gao halt. Selbst ihr war dies plötzlich zu eklig! ;-)

Toni und ich spazierten über den restlichen Markt, ich kaufte einen thailändischen Tee ein und beim Haustier-Markt blieben wir etwas länger stehen. Welch süße Hunde hier doch verkauft wurden. Aber Gott sei Dank nicht zum Essen, sondern tatsächlich nur als Haustiere. Auf unsere Nachfrage hin, ob in Thailand Hunde oder Katzen gegessen werden würden, erklärte uns Gao: Grundsätzlich nein; es gibt nur im Nordosten Thailands einen einzigen Ort, in dem dies geschehen würde. Der Ort besteht aber nur aus ca. 20 Einwohnern! Allerdings würden manche streunenden Hunde von Thailand nach Kambodscha sowie Vietnam ausgeführt werden, wo diese süßen Tiere dann doch früher oder später im Kochtopf landen. :-(

Was wir auf diesem Markt nicht alles entdeckten! Schweinsköpfe lagen ausgehöhlt herum, riesige Fleischbrocken (natürlich mit Fliegen übersäht – die Hitze stand nur so in dem Gebäude) und teils undefinierbare Sachen ... Selbst die von uns probierten Würmer wurden hier in Vorratspackungen verkauft. Wir überlegten zunächst, ob wir unseren Kollegen und Freunden damit nicht vielleicht eine kleine Freude machen sollten; entschlossen uns dann aber doch dagegen ... Wie sich zu Hause heraus stellte, zeigte uns auch jeder einen Vogel; kein einziger hätte davon probiert. Das hatten wir schon fast vermutet. ;-)

Wieder im Bus, bekamen wir noch weitere Köstlichkeiten, die Gao auf dem Markt eingekauft hatte: Getrockneter Fisch mit einer undefinierbaren Soße, thailändische Süßwaren und schließlich frisches Obst ... lecker! ;-))

Weiter ging die Fahrt nach Lampang, wo wir schließlich zu Mittag aßen und später den Tempel Wat Phra That Lampang Luang besuchten. Dieser soll angeblich 1300 Jahre alt sein und ein typisches Beispiel birmanischer Tempelbaukunst. Hinter der massiven Festungsmauer befinden sich tolle Tempelgebäude aus dem 15. Jahrhundert mit schönen Holzschnitzarbeiten an den Eingangstoren. Die 45 m hohe Pagode soll angeblich ein Haar Buddhas beherbergen. Berühmt ist dieser Tempel allerdings vor allen Dingen wegen seinem Smaragdbuddha aus Jade, welcher in einem Museum hinter Gittern sitzt. Nur einmal – und zwar am Neujahrstag im April – wird dieser Buddha aus seinem „Gefängnis“ heraus geholt und durch die Straßen getragen!

Die Männer aus unserer Gruppe durften schließlich in einen kleinen Tempel, der Frauen gänzlich versperrt ist. Viel haben sie jedoch nicht gesehen, außer einem kleinen Lichtspiel. Aber sie haben sich natürlich gefreut, dass sie mal wo hinein durften, wohin wir Frauen nicht durften. ;-) Nun stand uns ein langes Teilstück bevor; fast drei Stunden fuhren wir mit dem Bus, bis wir unser Hotel in Phitsanuloke erreichten. Zwischendurch gab es einen kleinen Stopp an einem Nationalpark und Gao erzählte uns einiges über die Tiere, die sich in diesen Parks befänden. Von alleinigen Touren riet sie völlig ab. In diesen Parks gäbe es viel zu viele gefährliche und giftige Tiere; in erster Linie Schlangen und Spinnen. Aber auch noch wilde Elefanten und sonstige – größere – Tiere. Eine Kollegin von ihr wurde vor ein paar Jahren in einem Nationalpark von einer Schlange gebissen. Sie hat diesen Angriff nur knapp überlebt, musste ein Bein abnehmen lassen.

Im 4-Sterne-Hotel Amarin Lagoon in Phitsanuloke angekommen, erhielten wir sogleich unsere Schlüssel und bezogen unser Zimmer. Bei diesem Hotel handelte es sich um ein etwas luxuiröseres Badehotel; es war ein großer Pool vorhanden und das gesamte Hotel sehr großzügig ausgestattet.

Um uns von der langen Fahrt etwas auszuruhen, schnappten wir uns unsere Badesachen und gingen an den Pool. Auch der Rest unserer Gruppe hatte diese Idee und so trafen wir uns alle wieder. ;-) Wir lasen ein wenig und ließen es uns gutgehen. Eigentlich wollten wir später in die Stadt, doch hier ein Taxi zu bekommen, war mal wieder gar nicht so einfach und zu Fuß war es leider viel zu weit. Doch da wir sowieso ziemlich müde waren und die Stadt an sich lt. Reiseführer nicht wirklich viel bot, entschlossen wir uns, heute mal im Hotel zu bleiben.

Für 400 Baht pro Person (also umgerechnet knapp 9 Euro) buchten wir eine Thai-Masse im Wellnessbereich des Hotels. Mal sehen, was die anders machen als die Frauen auf dem Markt in Chiang Mai. ;-) Wir zogen uns entsprechend um und legten uns auf die Matte. Eine Stunde lang ließen wir uns so richtig durchkneten und manchmal musste ich echt die Luft anhalten. Die Frauen hatten einen Griff drauf! Wahnsinn! - Doch es tat auch richtig gut und obwohl wir nachher wieder mal alle unsere Knochen einzeln zählen konnten, waren wir umso entspannter. :-)

Nun kam langsam der Hunger und wir gingen ins Hotelrestaurant zum Essen. Heute entschied ich mich für eine ganz einfaches Sandwich. Toni kam wieder auf sein Hähnchen süß-sauer zurück. ;-)

Nach einem kleinen Spaziergang rund um das Hotel kehrten wir schließlich auf einen Absacker in die benachbarte Bar ein, die richtig romantisch beleuchtet war und sehr einladend wirkte. Bei einem Mai Tai ließen wir den Abend mit Erinnerungen an die bisherige Reise langsam und gemütlich ausklingen.

10. Tag: Phitsanuloke - Lopburi - Saraburi -

Bangkok - Hua Hin

Der letzte Tag unserer Rundreise war angebrochen. Doch bevor es heute Abend ans Verabschieden ging, standen noch einige Ziele auf dem Programm. Für uns sollte es ein sehr langer Tag werden ... Nach dem Auschecken im Hotel Amarin Lagoon in Phitsanuloke dauerte es nur ca. 20 Minuten, bis wir den ersten Tempel des heutigen Tages erreichten: Wat Phra Si Rathana Mahatat. Lt. Gao soll dies der „vollendete“ Tempel sein, der, der als Vorbild aller Tempel in Thailand dient(e) und der, den die Gläubigen am allermeisten verehren. Auf unsere Frage hin, warum denn ausgerechnet dieser, erklärte uns Gao, dass er mit den vielen Verschnörkelungen, den Säulen drum herum und einfach mit dieser absoluten Abgestimmtheit den perfekten Tempel darstellen würde. Schon so oft wurde diese Figur kopiert und selbst im Königspalast in Bangkok kann man eine Kopie davon sehen.

In dem mit herrlichen Perlmuttarbeiten am Eingangstor und den Wandmalereien geschmückten Tempel thront der bekannte Phra Buddha Chinnarat aus dem 14. Jahrhundert, eine aus vergoldeter Bronze geformte Figur im Sukhothai-Stil der Spätzeit. Buddha ist in der sog. Man-Wichai-Pose dargestellt, in der er den teuflischen Versuchungen endgültig widerstand. Eine Hand liegt im Schoß; die andere bedeckt das rechte Knie und berührt den Boden.

Wir blieben lange hier stehen und betrachteten die Figur. Es stimmt schon: Auch ich fand, dass diese Buddhafigur hier eine der schönsten und beeindruckendsten (neben dem Liegenden Buddha) unserer gesamten Rundreise war. Mit diesen tollen goldenen Verschnörckelungen rund um die Figur einfach perfekt!

An diesem Tage fand hier auch gerade ein kleines Fest statt. Es sollte in der Umgebung ein neuer Tempel erbaut werden und hierfür wurde gesammelt und gebetet.

Gegenüber der Tempelanlage entdeckten wir einen kleinen Fluss und eine Holzbrücke; darunter befanden sich ein paar Hausboote, die für Phitsanuloke so berühmt sind. Wir machten ein paar Fotos und gingen wieder zurück zum Bus.

Auch heute legten wir wieder weite Strecken zurück und so dauerte es knapp drei Stunden, bis wir unser nächstes Ziel namens Lopburi erreichten. Auf der Fahrt kamen wir immer wieder an Reisfeldern vorbei, auf denen inzwischen fleißig gearbeitet wurde; der Rest der Landschaft war etwas verbrannt und karg.

In einem Hotelrestaurant in Lopburi gespeist und zum letzten Mal gemeinsam mit der Gruppe ein thailändisches Büffet eingenommen, fuhren wir schließlich weiter zu dem berühmten Affentempel Wat Phra Prang Sam Yod, der das Wahrzeichen der Stadt darstellt und inmitten eines tosenden Verkehrs zu finden ist. Wir besuchten den San Phra Kan-Schrein, in welchem Opfergaben für die Affen zu finden waren, außerdem eine Steinstatue. Außerhalb dieses Gebäudes wurden alle Affen gefüttert. Ich strahlte: Wohin man sah: Nur Affen. Alle holten sich ihre kleinen „Actimel“-Döschen und tranken sie in einem Zuge aus; andere Affen tummelten sich auf dem Tempeldach und wiederum andere hingen sich an die Stromleitungen! Irre!

Um den Tempel zu besuchen, begaben wir uns auf die andere Straßenseite. Ich war geschockt: Über die Straße verlief ein Bahngleis, auf dem auch reger Bahnverkehr herrscht und die Affen liefen in Massen querfeldein über die Straße und das Gleis. Hier Auto zu fahren ist wirklich gefährlich; nicht nur für die Affen, sondern auch für die Autofahrer, denn sie müssen wirklich aufpassen, hier keinen Affen zusammen zu fahren oder von einem angesprungen zu werden!

Gao erzählte uns, dass hier der gesamte Straßenverkehr still steht, wenn denn mal ein Affe totgefahren wird. Alle Affen würden zusammen kommen und wie auf einer Beerdigung um den Artgenossen trauern. Für Stunden ginge hier dann gar nichts mehr!!
Als wir die Tempelanlage mit den drei wuchtigen Prangs im Khmer-Stil erreichten, sahen wir schließlich gar nichts anderes mehr als Affen. Und ich dachte schon, die von vorhin wären schon viele!! Ca. 400 ihrer Art tummeln sich hier und leben hier. Sie werden von den Einwohnern verehrt und dürfen deshalb auch ohne Einschränkungen hier wohnen; werden von den Leuten sogar regelmäßig gefüttert, wie wir ja bereits beobachten durften. Trotzdem ist das gar nicht so einfach, denn die Tiere halten sich ja nicht nur innerhalb ihrer Anlage auf, sondern auch auf den Dächern der Kioske, an den Fernsehantennen usw. Während unseres Besuchs klaute ein kleiner Affe eine ganze Tüte voller T-Shirts aus einem Geschäft und verteilte sie fröhlich über die gesamte Straße! ;-)

Am Eingang des Tempels konnte man Futter kaufen und natürlich taten wir dies auch. Wir fütterten die Kleinen und hatten richtig Freude daran. Plötzlich wurde ich von einem von ihnen angegriffen und er wollte mir doch nicht tatsächlich meine Haarbänder klauen. Nicht mit mir. Wir standen einen kleinen Kampf aus, bis er schließlich aufgab und von mir abließ ... ich war von oben bis unten dreckig! ;-)

Wir sahen uns die drei Prangs an, die alle aus dem 12. Jahrhundert stammen und aus Laterit und Sandstein erbaut wurden. Diese Prangs sollen vermutlich die drei Hindu-Götter Brahma, Vishnu und Shiva symbolisieren. Nachdem wir alle Affen gefüttert und fotografiert hatten (manche von ihnen hatten ihren Nachwuchs dabei, was wirklich süß war), ging's wieder zurück in den Bus. Nur widerwillig verließ ich diesen Ort. Wenn es sich um Tiere handelt, könnte ich mich immer stundenlang aufhalten! :-)In Saraburi stoppten wir nochmals ganz kurz, um uns den sog. Fußbabdruck des Buddhas, Phra Buddha Bath anzusehen. Wir lösten die Eintrittskarten und sahen uns in der Anlage um. Den Fußbabdruck selbst konnten wir persönlich nicht als solchen erkennen. ;-)

Wir sahen uns noch in den umliegenden Tempeln um und machten uns langsam wieder auf den Weg zum Bus. Das war es nun; vermutlich unser letzter Tempel auf unserer Thailand-Reise. Wer weiß, ob wir in Hua Hin nochmals die Gelegenheit dazu bekommen würden. Inzwischen war ich es schon gewöhnt, vor Betreten einer Anlage die Schuhe auszuziehen und später wieder verzweifelt danach zu suchen. ;-) Das wird mir jetzt ganz schön fehlen! ;-)

Nun ging's nochmals ein paar Stunden mit dem Bus weiter, bis wir gegen 17.30 Uhr den Suvarnabhumi International Airport Bangkok erreichten. Hier trennte sich nun unsere Gruppe und jeder von uns machte sich in einen anderen Teil Thailands zum anschließenden Erholungsurlaub auf. Die einen flogen nach Phuket und die anderen nach Koh Samui; Toni und ich wurden per Privattaxi nach Hua Hin gebracht. Die Koffer waren schnell verstaut, auch das Verabschieden musste rasch gehen, denn wir standen mitten auf der Straße. Sensibel wie ich bin, kamen mir die Tränen. Innerhalb dieser Woche hatte man sich so sehr aneinander gewöhnt, dass der Abschied doch irgendwie schwer fiel. Verrückt!!

Doch für uns war der Tag noch lange nicht vorbei. Obwohl Hua Hin nur rund 200 km südlich von Bangkok entfernt liegt, benötigten wir mit einer kleinen Pause knapp vier Stunden. War das anstrengend! In der Stadt angekommen, mussten wir dann auch noch eine Weile warten, da gerade der König hier zu Gast war (König Bumiphol besitzt in Hua Hin eine Ferienresidenz und scheint wohl sehr oft mit seiner Familie dort zu verweilen). Als wir an einer Ampel ankamen, wurde plötzlich von Polizeibeamten der gesamte Verkehr gestoppt. Die Autos und Mopeds in der ersten Reihe mussten die Lichter ausmachen, alle Autos den Motor. Nichts durfte sich mehr bewegen. Toni und ich waren erst einmal verduzt: Was ist jetzt los? Schließlich fragte ich den Fahrer nach dem Grund, der mir erklärte, dass hier bald der König vorbei kommen würde und dann müsse jeder still stehen. Aha! Und wirklich: Nach nur fünf Minuten rauschte eine ganze Autokolonne an uns vorbei; mittendrin der König. Kaum waren sie weg, durften auch wir wieder weiter fahren. Welch ein Aufwand!

Nun ging's aber auf direktem Wege weiter zu unserem 4 ½-Sterne-Hotel Evason Hua Hin Resort & Spa. Auf dieses Hotel waren wir beide schon mächtig gespannt, denn die Beschreibung war sehr interessant und die Hotelbewertungen durchwegs sehr gut. Das Hotel sollte rein ökologisch sein, inmitten eines kleinen Tropenwaldes und einfach wunderschön ... wir waren sehr gespannt!

Doch auf der Fahrt dorthin konnten wir nach Verlassen der Stadt kaum mehr was erkennen. Nur noch Felder waren in der Dunkelheit ganz vage zu erkennen; aber weit und breit kein einziges Haus ... und hier sind wir wirklich richtig? Dass sich das Hotel so weit außerhalb befindet, hatten wir nicht gewusst, aber das hieß schließlich: Ruhe pur!!! :-)

Unser Fahrer setzte uns direkt an der Rezeption des Hotels ab, welche eigentlich aus nicht mehr als einem Schreibtisch und zwei Sofas bestand. ;-) Mehrere Portiers in leichten Leinengewändern sprachen nur noch flüsternd mit uns, um uns herum konnte man richtiges Tropenfeeling spüren und die Frösche quaken hören. Herrlich! Wir bekamen einen Yasmin-Eistee, ein kühles Tuch zum Erfrischen und erhielten unsere Zimmerschlüssel. Mit einem Golf-Cart wurden wir und unsere Koffer schließlich zu unserem Zimmer gebracht. Hier waren mehrere kleinere Häuser nebeneinander aufgereiht und jedes Haus hatte seinen eigenen Butler. So etwas habe ich auch noch nie gesehen!
Wir traten in unser Zimmer und staunten. Bereits auf den ersten Blick war ich begeistert davon! Soo wunderschön! Schon allein das Bett war riesig und dann mit diesem dekorativem Moskitonetz, das herrliche Bad, alles so urig und trotzdem modern ... Unser Hausmädchen erklärte uns das gesamte Zimmer, was wir wo fänden, was es mit den herumliegenden Kuscheltieren und kleinen Eisen-Palmen auf sich hätte und mit welchen Anliegen wir zu ihr kommen dürften. :-) Hm. Ob wir das morgen auch noch alles wissen?

Gegen 23 Uhr fielen wir schließlich völlig erschöpft ins Bett. Das war ein langer und sehr anstrengender Tag gewesen!! Ich war froh, mich endlich ausstrecken zu können ...


11. Tag: Hua Hin - Erholung pur!


Auf 8 Uhr hatte ich mir heute den Wecker gestellt, doch als er läutete und ich in Richtung Terrasse blickte, war kein einziger Sonnenstrahl zu erkennen. Hatte ich mich getäuscht? Ist es etwa doch noch Nacht? Etwas verwirrt kroch ich langsam aus dem Bett und schob den Vorhang beiseite. Siehe da: Die Sonne war doch schon da! Aber wir hatten unser Zimmer mitten im „Tropenwald“; dementsprechend dunkel war es deshalb auch. :-) Ich ging auf die Terrasse hinaus und schon schlug mir die Hitze ins Gesicht. Die Luftfeuchtigkeit war enorm!

Mit dem Hotelplan bewaffnet, suchten wir den Frühstücksraum. Auf dem Weg dorthin kamen wir an weiteren kleinen Häusern vorbei, außerdem an einem kleinen Teich, Libellen und Schmetterlinge flogen an uns vorbei und das Restaurant lag zwischen einem kleinen Tropenwald und dem Meer. Wunderschön! Wir liefen völlig begeistert durch die Anlage. Die Katalogbeschreibung und die Empfehlungen hatten nicht zu viel versprochen; es war einfach eine traumhafte Anlage!

Das Frühstücksbüffet war ebenfalls gigantisch. Anfangs wusste ich gar nicht, wovon ich als erstes nehmen sollte. Das Büffet war zum Teil im Inneren des Restaurants, teilweise auch draußen auf der Terrasse aufgebaut und schmeckte vorzüglich. Ganz besonders gut gefiel uns das Geschirr, welches recht ökologisch wirkte: Schwere Tontöpfe und -teller in allen erdenklichen Braun-Tönen, Besteck aus Holz ... einfach mal etwas völlig anderes!
Nach so vielen Tagen Sightseeing pur hatten wir uns jetzt wirklich etwas Erholung verdient. Den heutigen Tag wollten wir voll und ganz unseren Liegen widmen und so ging's bereits um 10.30 Uhr an den Pool. Viel war noch nicht los, weshalb wir auch freie Platzwahl hatten. Wie schön. :-)

Wir verweilten also ganz gemütlich in der Hotelanlage, lasen, gingen am Strand spazieren und zum Muscheln suchen, schwimmen, und ließen es uns einfach gutgehen.

Gegen 18 Uhr machten wir uns zum benachbarten Schneider auf. Toni und ich wollten uns jeweils Anzüge schneidern lassen und da gerade nichts los war, schauten wir in den Laden hinein. Wer weiß, wie lange so etwas dauern würde. Der Stoff war jedoch schnell gefunden, auch unsere Vorstellungen mitgeteilt und die Kleidungsstücke in Auftrag gegeben. Die folgenden Abende sollten wir nur jeweils zu den Anproben kommen, was aber immer nach einer guten Viertelstunde erledigt war.

In einem Lokal außerhalb des Hotels ging's gegen 20 Uhr schließlich zum Abendessen. Das Restaurant war klein, aber fein, und wir hatten gerade noch Glück, den letzten Platz zu ergattern. Mit einem kleinen Absacker an der Hotelbar mit Blick auf den wunderschönen Sternenhimmel ließen wir unseren ersten Erholungstag gemütlich ausklingen.

12. Tag: Erholung und erste Stadterkundungen


Auch den heutigen Tag verbrachten wir wieder sehr ruhig und hielten uns bis nachmittags am Hotelpool sowie am Strand auf. Für mich war das mal wieder etwas völlig neues, da ich ja eigentlich so gar nicht der Typ dazu bin, mich zwei Tage hintereinander nur auf die Liege zu legen und nichts zu tun. Doch ich musste feststellen, dass mir das auch mal ganz gut gefiel und es vor allem auch richtig gut tat! Man könnte sich glatt daran gewöhnen ... ;-)

Gegen Abend machten wir uns mit dem Shuttle-Bus des Hotels auf den Weg in Richtung Hua Hin. Heute wollten wir uns ein klein wenig die Stadt ansehen und vor allem den Nachtmarkt erkunden. Nach einer guten dreiviertel Stunde angekommen, spazierten wir erst einmal in Richtung des alten Bahnhofs von Hua Hin sowie zum Golfplatz. Den haben wir allerdings auf Anhieb nicht gefunden, weshalb wir uns wieder auf den Rückweg machten. Morgen haben wir noch genügend Zeit zum Erkunden. Wir kamen am Hilton Hotel Hua Hin vorbei, außerdem an vielen netten kleinen Lokalen und erreichten schließlich den Nachtmarkt, der zwar sehr interessant, allerdings auch recht überfüllt war. In einem Steakhouse kehrten wir ein und gönnten uns mal wieder ein richtig großes Stück Fleisch, welches wir selbst (!) schneiden mussten. ;-) Das thailändische Essen wird ja immer sehr „handlich“ serviert. Messer gibt es bei denen so gut wie gar nicht; die Thailänder essen eigentlich nur mit Löffel und Gabel. Das war mal wieder ein Genuss, ein Messer zu benutzen. Wir hätten nie gedacht, dass diese (eigentlichen) Unscheinbarkeiten so wichtig für uns sind!

Satt und gut gelaunt, schlenderten wir erneut durch die Straßen und wollten noch auf einen kleinen Absacker in eine Bar. Aber so einfach war das gar nicht mehr, ein ansprechendes Lokal zu finden. Nur noch wenige kleinere Cafés hatten geöffnet, ansonsten die Lokale in der roten Meile, die wir aber nicht wirklich besuchen wollten. Plötzlich entdeckte ich eine alte thailändische Frau, die eine ganze Ladung Golfbälle hinter sich her zog. So wie es aussah, machte sie heute noch kein großes Geschäft; der Wagen war noch voll. Also überredete ich Toni, ihr doch eine Freude zu machen und ihr welche abzukaufen. Im Grunde hatten wir noch zig Goflbälle zu Hause und außerdem waren es nur zusammengesammelte und keine neuen ... aber mir tat die Frau so leid, wie sie so traurig da stand und auf das heutige Geschäft wartete ... so dass wir ihr schließlich die größte Packung abkauften. Wie sie strahlte! Es hat richtig Spaß gemacht, ihr etwas gutes zu tun. Und die Golfbälle kann man immer brauchen. ;-)

Nachdem wir in einer kleinen Café-Bar noch etwas zu uns genommen und über Gott und die Welt gesprochen hatten, machten wir uns gegen 23 Uhr schließlich wieder mit dem Shuttle-Bus zurück zu unserem Hotel.

13. Tag: Sightseeing in Hua Hin


Nachdem ich den Vormittag dazu genutzt hatte, schöne Aufnahmen vom Hotel zu machen und an jeder Ecke erneut staunte, wie herrlich man so eine Anlage erbauen kann, machten wir uns gegen frühen Nachmittag erneut auf den Weg in die Stadt. Heute wollten wir auf kleine Erkundungstour gehen.
Hua Hin ist der älteste Stranderholungsort im Königreich Thailand, welcher sich erst 1920 aus einem einstigen Fischerort entwickelte. Der Sommerpalast Klai Kangwon dient noch heute als Sommerresidenz der könglichen Familie. Übersetzt heißt dieser Palast: Fernab aller Sorgen ... einen schöneren Namen könnte man seinem Heim doch gar nicht geben!

Wir entdeckten einen kleinen Tempel, der zwar nicht an jene auf unserer Rundreise heran kam, den wir uns aber dennoch von innen ansahen. Siehe da ... wir kamen doch noch mal in den Genuss eines thailändischen Tempels. :-) Wir spazierten zum Strand vor, vorbei am Hilton Hotel und kamen an einem kleinen Aussichtspunkt mit Blick auf den Hafen an.

Einmal quer durch die Stadt gelaufen, erreichten wir schließlich die Hauptattraktion von Hua Hin: den alten Bahnhof. Er ist einer der ältesten Bahnhöfe in Thailand und besitzt einen einzigartig königlichen Warteraum der siamesichen architektonischen Art. Noch heute wird dieser alte Bahnhof genutzt. Hin und wieder stoppt hier sogar der weltberühmte Orientexpress!!!!

Gleich gegenüber befindet sich der köngliche Golfclub, welchem wir natürlich einen Besuch abstatteten. Eigentlich hatten wir ja geplant, darauf zu spielen, aber das Wetter war unerträglich heiß. Inzwischen hatten wir Temperaturen von über 35 Grad erreicht. Also ließen wir es sein. Schade; aber es hat ja keinen Sinn.

Eine Kleinigkeit getrunken, machten wir uns schließlich wieder auf den Weg in Richtung Stadtrand und besuchten das einzige Einkaufszentrum der Stadt. Der Weg war weit, v. a. bei der Hitze, und wir kamen völlig erschöpft dort an. Ein wenig herumgelaufen und ein paar Lebensmittel eingekauft, fuhren wir mit dem Taxi zurück in die Innenstadt und schließlich mit dem Shuttle-Bus wieder zum Hotel. Die Hitze hatte uns heute irgendwie total geschafft.

Etwas später am Abend besuchten wir wieder das etwas abseits gelegene Lokal und speisten ganz ungewöhnlich für den Rest der Gäste: Scampis und Pommes! ;-)

14., 15. und 16. Tag: Erholung und Heimreise


Unsere letzten Tage in Thailand verbrachten wir erneut ganz gemütlich am Pool sowie am Strand des Evason Hua Hin und genossen einfach unser Dasein. Gott sei Dank hatte die Sonne wieder ein wenig nachgelassen. Am Vortag stach sie so unerbittlich herunter, dass uns letzten Endes gar nicht mehr gut war. Heute war wenigstens wieder ein kleines Lüftchen zu spüren.

Bereits um 6 Uhr Früh stand ich auf, um mir den wunderbaren Sonnenaufgang anzusehen. Toni kam natürlich nicht aus den Federn; er war viel zu müde. ;-) Also tigerte ich alleine los. Die Sonne ging wunderschön über dem Meer auf und mit den Palmen und Liegen im Vordergrund waren es fantastische Motive! Genau so, wie man es immer auf den Postkarten sieht und man oft gar nicht glauben kann, dass es so etwas in Wirklichkeit überhaupt gibt. Es war einfach malerisch und ich habe mal wieder zig Fotos verschossen. ;-) Von Sonnenauf- und Sonnenuntergängen kann ich eben nie genug bekommen!

An unserem letzten Abend gönnten wir uns schließlich noch einen romantischen Restaurantbesuch bei Kerzenschein in einem der beiden Hauslokale. Heute gab es typisch thailändisches Büffet mit allen erdenklichen thailändischen Spezialitäten. Nun hatten wir auf unserer Rundreise ja schon einiges an landestypischer Küche probiert; heute jedoch gab es wieder Sachen, die ich noch nie zuvor gesehen, geschweige denn probiert, hatte. Die Köche bereiteten unterm Sternenhimmel verschiedenste Salate auf Wunsch frisch zu, mixten eine Sauce ganz nach meinen Wünschen und erklärten alle Speisen ganz genau. Daneben war sogar noch Live-Musik geboten: Thailändische Folkloremusik mit mehreren Tempeltänzerinnen. Es war eine ganz besonders schöne Atmosphäre.

Gut gesättigt ging es gegen 23 Uhr noch an die Bar, aus der ebenfalls Live-Musik zu hören war. Wie schon die Tage zuvor, sang auch heute eine Asiatin zu Swing- und Jazzmusik und es war wirklich schön. Toni und ich waren lange Zeit die einzigen Gäste; wir konnten uns sogar Lieder von ihr wünschen, die sie in null komma nix perfekt performte. Bei leckeren Cocktails und Cashuenuts genossen wir auf der gemütlichen Couch hier unseren letzten Tag. Morgen sollte es schon wieder nach Hause gehen.

Ausgeschlafen und ein letztes Mal das umfangreiche Frühstück eingenommen, verließen wir gegen die Mittagszeit an unserem letzten Tag in Thailand unser Zimmer. Nun bummelten wir noch ein wenig durch die Anlage und besuchten noch zwei Mal unseren Schneider, der meinen Rock irgendwie nicht fertig bekommen hatte, ihn mir aber sozusagen in letzter Minute dann doch noch vorbei bringen ließ. Gerade noch geschafft ... ;-) Glück gehabt!

Gegen Nachmittag holte uns schließlich unser Taxi zum Flughafen ab und die Fahrt war erneut etwas anstrengend. Unter anderem auch deshalb, weil der Fahrer mehr als gesprächig war und uns einerseits alles über Thailand erzählte, andererseits aber mindestens genau so viel über Deutschland wissen wollte bzw. uns sein Wissen darüber offenbarte. Sogar eine kleine Sightseeingtour baute er noch mit ein. ;-) So erreichten wir schließlich knapp 3 ½ Stunden später wieder den Suvarnabhumi International Airport Bangkok. Wir verabschiedeten uns von unserem Fahrer und marschierten zum Schalter von Etihad Airways. Zwei Stunden später hob unsere Maschine in Richtung Abu Dhabi ab.

Während des gesamten Fluges von Bangkok in die Arabischen Emirate ließ ich unsere Reise in Gedanken noch einmal Revue passieren. Was hatten wir alles erlebt, was hatten wir alles gesehen, in einer doch relativ kurzen Zeit! Und wie sehr haben wir Thailand in unser Herz geschlossen!! All unsere Bekannten und Freunde hatten Recht behalten: Wir würden uns in dieses Land verlieben ... und genau so war es! Schon jetzt – noch nicht einmal wieder zu Hause – überlegten wir schon, wohin wir als nächstes in Thailand reisen wollen. Verrückt!!!

Doch in diesem Land hat uns einfach alles begeistert und die gesamte Reise hat 100%ig gestimmt. Wenn man es recht überlegt: Es war ein richtiger Traumurlaub für uns!

Die Freundlichkeit der Thailänder hat uns dabei am meisten beeindruckt. Wohin wir auch gingen: Immer und überall wurde gelächelt, uns weiter geholfen, Dinge abgenommen. Von Deutschland kennen wir so etwas nicht. Wer lächelt einem da zu, wer hilft „einfach so“ einem Touristen weiter und fängt ein Gespräch mit ihm an? Schon kurz nach Aufsetzen des Fliegers in München kam ich schon wieder mit der deutschen Muffigkeit und dem affigen Ich-Gehabe in Berührung: Die eine knallte mir ihren Rucksack in den Bauch, die andere schlug mir genervt die Türe vor der Nase zu ... nur, weil sie eine Sekunde früher aus dem Gebäude draußen sein wollten! Mensch! Am liebsten wäre ich stehenden Fußes wieder umgedreht und zurück nach Thailand geflogen!

Doch nicht minder hat uns die Kultur Thailands begeistert. Diese kostbaren Schätze in Form von Tempeln und Buddhafiguren sind wirklich einzigartig. Alles glänzt, alles ist so wertvoll! Und dennoch sehen die Thailänder nicht ihren Wert, sondern rein nur den Glauben der dahinter steht!!

Mit vielen Eindrücken im Gepäck und überglücklich, dieses Land endlich einmal persönlich kennen gelernt zu haben, erreichten wir nach einem kurzen Stopp in Abu Dhabi gegen 6 Uhr Früh schließlich wieder unseren Heimatflughafen München.

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