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- Reise vom 18. bis 25. Februar 2006 -

Ein Reisegutschein im Wert von 500,- Euro – gewonnen auf der Kreuzfahrtmesse CruiseLive im November 2005 in München – bescherte uns früher als erwartet eine weitere – und somit unsere dritte – Kreuzfahrt mit dem Clubschiff AIDA.

Dass es uns so schnell wieder auf ein Kreuzfahrtschiff verschlagen würde, hätten wir bis zu diesem Zeitpunkt nicht gedacht, denn eigentlich hatten wir schon ganz andere Pläne für unseren Winterurlaub 2006. Doch natürlich wollten wir diesen Zuschuss nicht einfach so verfallen lassen und wurden im aktuellen AIDA-Katalog auch sogleich fündig. Noch zwischen zwei Routen tendiert, entschieden wir uns schließlich für das etwas wärmere Gefilde: Mittelamerika/Karibik. Um noch ein wenig im Preis zu sparen, buchten wir keine bestimmte Route, sondern setzten auf das geniale Buchungssystem von AIDA: Just Aida. Hierbei kann man zwischen „Nah“ und „Fern“ wählen, natürlich auch das Reisedatum, doch wohin man letztendlich fährt, entscheidet AIDA zwei Wochen vor Reisebeginn selbst; je nachdem, wo eben noch Plätze verfügbar sind. Und da wir bisher weder die östliche noch die westliche Karibik bzw. Mittelamerika kannten, war es uns eigentlich egal, wohin es ging. Denn interessant erschienen uns beide Routen und so wurde uns diese schwere Entscheidung zumindest schon mal abgenommen. ;-)

Nun hieß es über zwei Monate lang: Spannung pur. Wohin wird es uns verschlagen? Ich suchte vorsichtshalber schon mal für beide Routen ein paar Informationen heraus und auch, wohin die geführten Ausflüge gingen. Anfangs sah es ja ganz so aus, als wären wir auf die AIDAvita gebucht – also die östliche Karibik. Im letzten Moment aber erhielten wir doch die Bestätigung für Mittelamerika. :-) So wurde die letzten zwei Wochen noch fleißig im Internet recherchiert und die Reisemappe zusammengestellt – dann konnte es endlich losgehen. :-)

1. Tag: München/Freising


Wie schon bei unseren letzten Urlauben, entschieden wir uns auch dieses Mal für eine Vorübernachtung in der Nähe des Flughafens und reisten gegen 17 Uhr nach München an. Da wir den Vorabend-Check-In nutzten wollten, war dies die einfachste und vor allem auch bequemste Art für einen ruhigen Start in den Urlaub.

Um 18 Uhr die Koffer am Flughafen abgegeben und die Tickets abgeholt, dabei schon ein paar AIDA-Reisende kennen gelernt, machten wir uns auf den Weg ins Hotel Achat Airport München in Neufahrn. Zum Abendessen ging es in die Gaststätte „Zum Kramer“ in Hallbergmoos, dessen Flair einfach richtig urbayerisch und gemütlich ist. Mit vollem Bauch und voller Vorfreude ließen wir den Abend im Hotelzimmer ausklingen.

2. Tag: Anreise nach Jamaika


Gegen 7 Uhr klingelte uns der Wecker aus dem Bett, um 8 Uhr standen wir bei unserem Park & Ride-Serivce auf der Matte, welcher uns in nur wenigen Minuten zum Terminal 2 des Münchner Flughafens brachte.

Durch die Kontrollen hindurch, hatten wir noch etwas Zeit, uns mit Zeitschriften und Büchern einzudecken, bis es schließlich auf 9.15 Uhr zum Boarden ging. Glücklicherweise erhielten wir den Platz am Notausgang, welcher uns absolute Beinfreiheit bescherte. Zwar guckte ich anfangs etwas komisch, als mir die Stewardess nach nur wenigen Minuten die Gebrauchsanleitung für die Handhabung der Notausgangstür in die Hand drückte und eindringlich darauf aufmerksam machte; aber von Condor ist man solche Aktionen ja inzwischen schon gewöhnt.

Pünktlich um 9.45 Uhr hob die Maschine schließlich ab; uns erwartete ein rund 11-stündiger, sehr ruhiger Flug in Richtung Karibik. Mit einem guten Buch in der Hand sowie einem einigermaßen guten Bordprogramm verging die Zeit für uns sprichwörtlich „wie im Fluge“, was uns sehr gelegen kam. Denn im Vorfeld hatten wir doch so unsere Bedenken zu diesem für uns ersten, richtig langen Flug.

Obwohl wir uns unserem Ziel sozusagen Schritt für Schritt näherten und dies auch stets auf dem Bildschirm mitverfolgten, konnten wir es beide noch nicht richtig fassen, dass wir jetzt bald die Karibik kennen lernen würden. Es kam uns alles so unwirklich vor, wie im Film. Dieses Gefühl sollte sich erst einige Stunden später einstellen.

Mit wenig Schlaf, aber dennoch erstaunlich fit, erreichten wir gegen 15 Uhr Ortszeit Jamaica. Wir kreisten über die Insel, welche von oben wunderschön aussah. Alles war so schön grün und hügelig. Ganz anders, als ich sie mir vorgestellt hatte. Sogar die AIDA konnten wir schön eingebettet im Hafen erkennen. Ein traumhaftes Bild. :-)

Bereits im Flugzeug hatten wir unsere Einreise- und Zoll-Kärtchen ausgefüllt, die wir schließlich den Flughafenangestellten überreichten. Anschließend wurden wir mit einem Kleinbus zum Hafen gebracht. Bei Ankunft in Montego Bay waren wir von der Fröhlichkeit der Jamaikaner total begeistert. Sie waren uns gegenüber so freundlich und lustig. Dass das ganze nur „aufgesetzt“ war, sollten wir eine Woche später erfahren.

Am Hafenterminal angekommen, wurden wir herzlichst von der Crew der AIDAaura begrüßt. Erfrischend war der Eistee, den uns Animateurin Tatjana sogleich überreichte. Von minus 10 Grad in plus 30 Grad zu wechseln, ist für den Kreislauf anfangs doch etwas gewöhnungsbedürftig. Aber: Wir hatten uns beide geschworen, keine Minute über die Hitze zu jammern. Schließlich waren wir froh, der Kälte Deutschlands endlich entflohen zu sein. ;-)

Nun hieß es rund eine halbe Stunde warten, bis wir endlich auf dem Schiff einchecken konnten; wie immer, war alles nach Deck sortiert. Wir freuten uns, als wir ein bekanntes Gesicht unter den Crew-Leuten erblickten: Denn Sebastian – den Clubmanager – hatten wir bereits auf der Kreuzfahrtmesse in München vergangenen Jahres kennen gelernt. Und: Auch er erkannte uns wieder. Wie schön.

Endlich die Bordkarten in der Hand und das „Fahndungsfoto“ gemacht, durften wir in unsere Kabine. :-) Die Koffer sollten uns wenige Zeit später nachgebracht werden. Von der Innenkabine auf Deck 5 waren wir absolut positiv überrascht. Sie war so schön bunt und großzügig ausgestattet. Ganz anders, als wir sie von der Cara her kannten.

Nach kurzem Frischmachen begaben wir uns auf Entdeckungstour durch’s Schiff. Nach nur wenigen Minuten war mir klar: Die Aura ist das bisher schönste Schiff der AIDA-Flotte. Hier ist alles so schön bunt und modern, überall stehen interessante Figuren, alles ist so großzügig ausgelegt, aber dennoch nicht zu weitläufig. Einfach schön!

Wir entschieden uns, nochmals kurz von Bord zu gehen, um den Duty-Free-Bereich am Hafengelände zu inspizieren. Aber leider hatten die meisten Läden schon geschlossen bzw. ein Großteil ist gar nicht vermietet. Und in den wenigen offenen Läden wurden wir sogar deutschsprachig begrüßt. Nein danke. Das brauchte ich jetzt wirklich nicht.

Nach einem kleinen Spaziergang gingen wir wieder an Bord und betrachteten den wunderschönen Sonnenuntergang über Montego Bay, bis wir es uns schließlich an der Anytime Bar bei unserem ersten Cocktail gemütlich machten und somit den Urlaub offiziell begannen. :-)

Beim späteren Abendessen im Marktrestaurant staunten wir mal wieder über das üppige Büffet und wussten zunächst gar nicht, was wir als erstes probieren sollten. Es sah einfach alles so lecker aus!! Wir ließen es uns schmecken, lernten dabei Leute aus unserer Gegend kennen, und so freuten wir uns auf die bevorstehende Woche.

Nach langem Warten dann doch endlich mal die Koffer erhalten, warfen wir uns schließlich in - dem karibischen Klima angepasste - Kleidung und gingen auf Deck 10. Dort fand um halb 22 Uhr die Farewell-Poolparty statt mit Musik und guter Laune und natürlich dem Begrüßungs-AIDA-Sekt in allen erdenklichen Farben.

Nun aber wurden wir langsam müde; immerhin hatte wir einen langen Tag hinter uns. Nach einem kleinen Absacker an der AIDA-Bar zogen wir uns auf unsere Kabine zurück und ließen den Tag gemütlich ausklingen.

3. Tag: Ein Tag auf See


Für heute stand ein gemütlicher Seetag auf dem Programm, welchen wir gegen 9 Uhr bei einem leckeren Frühstück im Calypso-Restaurant begannen. Die Sonne schien vom Himmel, es war wunderbar warm und wir nahmen uns vor, einfach nur so in den Tag hinein zu leben. Auch ich war mal froh, einfach nichts tun zu müssen, mich meinem Buch widmen und die Sonnenstrahlen genießen zu können.

Das einzige Pflichtprogramm war die Seenotrettungsübung gegen 10 Uhr. Wie immer, war sie relativ unspektakulär. Mit der Handhabung der Schwimmweste sind wir inzwischen ja schon gut vertraut. ;-) Witzig war die Durchsage des Kapitäns Kurc: „Die Kabinen X und Y möchten sich bitte auf ihre Musterstation begeben; es warten 1.200 Gäste auf Sie.“ Tja – der Rettungsübung kommt eben niemand aus!!

Mit unseren Badetüchern bewaffnet, machten wir uns auf den Weg zum Pooldeck, aber natürlich schlugen die „Liegenreservierer“ schon lange Zeit vor uns zu und belegten alle erdenklichen Liegen in der Sonne und im Schatten – für uns war leider nichts mehr übrig. Doch nicht so schlimm. Wir fanden einen anderen – fast noch gemütlicheren – Platz auf dem Deck darüber. Zwar keine Liegen, aber gemütliche Holzbänke mit Panorama-Blick über das Pooldeck. Herrlich.

Damit es den Gästen auf der AIDA nicht zu langweilig wurde, eröffnete Clubmanager Sebastian gegen 11 Uhr den Poolbrunch, wenige Minuten später erschien auch schon das Animationsteam und sorgte für gute Laune. Positiv überrascht: Die Animateure sind hier keineswegs aufdringlich; nach einem kurzen Programm verabschiedeten sie sich wieder und waren dann lange Zeit nicht mehr zu sehen (außer natürlich, man schloss sich einer ihrer Freizeitprogramme an).

Wir genossen den Erholungstag in vollen Zügen, lasen, hörten Musik und schlenderten über’s Schiff. Gegen 16 Uhr machten wir uns schließlich auf den Weg zu Rodney, dem Golf-Lehrer. Wir hatten uns für den Golf-Schnupperkurs angemeldet. Für Toni war es bereits die vierte, für mich die erste Stunde. Obwohl ich anfangs wenig Lust dazu hatte, fand ich schließlich doch Gefallen an dem Sport und ich muss sagen, dass diese Lehrstunde sehr interessant und aufschlussreich war.

Das Abendessen im Calypso-Restaurant eingenommen und auf die zahlreichen Gerichte und Nachspeisen gestürzt, begaben wir uns auf 21.30 Uhr schließlich ins Theater. Heute fand die Swing Welcome Show statt, die wir zwar schon von unseren letzten AIDA-Reisen kannten, welche aber um einiges besser war als letztens auf der Cara. Das Showensemble war einfach spitze. Im Anschluss der Show stellten Clubdirektor Thomas und Clubmanager Sebastian einen Teil der Crew vor, auch der Kapitän Kurc hielt eine kleine – sehr humorvolle – Rede. Im Anschluss daran ging es für uns in die Nightfly Bar, wo wir noch einen leckeren Cocktail zu uns nahmen, bevor wir uns für den heutigen Tag verabschiedeten.

4. Tag: Mexiko - Cozumel - Tulum


Heute begann unsere Erkundungstour durch Mittelamerika. :-) Gegen 6 Uhr Früh warfen wir vor Méxicos vorgelagerter Insel Cozumel die Anker. Durch den Hurrikan Ivan Ende 2005 wurde der Hafen leider völlig zerstört, weshalb nun alle Kreuzfahrtschiffe auf Reede liegen müssen.

Wir waren jedoch nicht die einzigen – neben uns standen noch vier weitere Kreuzfahrtschiffe: Carnival Triumph, Norwegian Dawn, Princess und eines der Royal Caribbean Schiffe. Von der Norwegian Dawn waren wir absolut begeistert. Sie ist um einiges größer als die AIDA, auch etwas bunter bemalt, und hat eine sehr ansprechende Form. Wer weiß? Vielleicht probieren wir ja auch mal diese aus?

Um 6.45 Uhr mussten wir uns in der AIDA-Bar einfinden; der Ausflug begann. Wir hatten uns für die Maya-Stätte Tulum entschieden. Nachdem sich alle Ausflügler gesammelt hatten, konnte die Tour auch schon losgehen. Wir wurden von einer mexikanischen Fähre direkt ab Schiff abgeholt und fuhren rund eine dreiviertel Stunde hinüber auf’s Festland. Leider war die Fähre nicht mehr die modernste und schaukelte ohne Ende, so dass mir am Ende der Fahrt doch ein wenig übel war.

In Playa del Carmen angekommen, stiegen wir in den Bus um und fuhren eine weitere Stunde entlang trostloser Straßen in Richtung Tulum. Hier erlebten wir zum ersten Mal die typisch amerikanischen, schnurgeraden, Highways. ;-)

In Tulum angekommen, besorgte der Reiseleiter erst einmal die Eintrittskarten, knöpfte außerdem jedem, der filmen wollte, noch einmal ein paar Dollar ab, bis wir schließlich von einem kleinen „Zug“ zur Maya-Stätte gefahren wurden. Eigentlich sinnlos, denn die 300 m kann man getrost auch zu Fuß gehen. ;-)

Von den Bildern aus dem Reiseführer und dem Internet hatte ich mir Tulum ganz anders vorgestellt, als es sich mir schließlich bot: Statt einem kleinen winzigen Türmchen (mehr hat man irgendwie nie gesehen), erwartete uns eine riesige Anlage mit vielen kleinen Ruinen, herrlich angelegten Parkanlagen und wunderschönen Aussichten. Unser Reiseleiter – ein Mexikaner – erzählte uns die Geschichte der Anlage; durch seine interessanten Ausführungen konnten wir uns wenigstens etwas darunter vorstellen!! Nach gut eineinhalb Stunden des Erklärens hatten wir schließlich noch rund drei Stunden Zeit zur freien Verfügung. Toni und ich gingen noch einmal allein einen Großteil der Anlage ab, auch konnte ich nun endlich in Ruhe fotografieren. Da es noch ziemlich früh am Morgen war, konnten wir auch viele Leguane entdecken, die sich in der – für sie warmen, uns heißen – Morgensonne räkelten. Auch das war für uns mal was absolut Neues. Man sah die Tiere doch tatsächlich mal in der freien „Wildbahn“ und nicht nur im Zoo oder im Terrarium bei Freunden. ;-)

Da die Sonne immer mehr auf uns herunter brannte, flüchteten wir uns kurzzeitig in den kleinen Wald am anderen Ende der Anlage. Doch viel Schutz bot er nicht, weshalb wir uns schließlich geschlagen gaben. Meine Augen wurden groß, als ich die wunderschöne Aussicht über den Strand und das türkisfarbene Meer erblickte. So etwas Schönes hatte ich noch nie gesehen, das Meer war noch nie so türkisfarben wie hier. In diesem Moment wurde mir bewusst: DAS ist die Karibik. Einfach traumhaft schön.

Wir entschlossen uns, es uns auf einer kleinen Bank gemütlich zu machen. Aufgrund der Nähe zum Meer wehte zumindest hin und wieder ein kleines Lüftchen, was uns ganz gut tat. Wir sahen den neugierigen Leguanen zu, genossen den herrlichen Blick auf’s Meer und sprachen über Gott und die Welt.

Nach knapp zweieinhalb Stunden begaben wir uns nun langsam wieder zum Ausgang und zurück zum Busparkplatz. Hier schlenderten wir noch ein wenig durch die Souvenirläden; gekauft haben wir außer typisch mexikanischen Soßen jedoch nichts.

Kurze Zeit später fand sich auch der Rest der Gruppe wieder ein und es ging mit dem Bus zurück zur Fähre. In Playa del Carmen mussten wir noch eine Weile warten, dann schaukelte uns die Fähre zurück zur AIDA.

Völlig erschöpft von der Hitze begaben wir uns in die Kabine und ruhten uns zunächst etwas aus. Uns hatte der Sonnenbrand ganz schön erwischt. Aua! Auf 19 Uhr begaben wir uns schließlich in den Speisesaal – der Hunger meldete sich zu Wort. Das kleine Baguette im Subway in Tulum reichte dann doch nicht aus. ;-)

Mit vollem Bauch begaben wir uns auf 21.30 Uhr wieder ins Theater; heute wurde die Show D.I.S.C.O. gezeigt. Am Vortag hatten die Gäste die Möglichkeit, aus 50 verschiedenen Disco-Liedern ihr Lieblingslied zu wählen. In der Show wurden schließlich sechs davon von Clubmanager Sebastian (als witziger Moderator verkleidet) gezogen und das Showensemble hatte nur eine Minute Zeit, sich in die entsprechenden Klamotten zu werfen und das Lied zu performen. Eine witzige Show, bei der sich allerdings herausstellte, dass die Lieder nicht „zufällig“ ausgewählt wurden, sondern es wohl schon eine Vorauswahl gegeben haben muss. Denn komischerweise waren es genau die gleichen Titel, wie wir sie auf der Cara im vergangenen November gehört hatten. ;-)

Nichts desto trotz war es eine sehr amüsante Show, die wirklich Spaß machte und den Tag schließlich perfekt abrundete.

5. Tag: Belize - Altun Ha - Belize River


Am Vortag gegen 20 Uhr die mexikanische Küste verlassen, erreichten wir heute auf 9 Uhr Früh Belize. Über dieses Land hatte ich bisher nur sehr wenig gehört und auch im Netz wurde ich nicht wirklich fündig. So ließen wir uns einfach überraschen - wir waren ziemlich neugierig.

Auch hier hatten wir wieder einen Ausflug gebucht: Altun Ha und Flussfahrt. Nachdem sich die Ausflügler im Theater zusammengefunden hatten, wurden wir mit dem Tender-Boot nach Belize City gebracht. Denn auch hier gibt es keinen richtigen Hafen für Kreuzfahrtschiffe, weshalb wir erneut auf Reede lagen. Dieses Mal wurden zumindest die AIDA-eigenen Tenderboote verwendet; somit war das Ein- und Aussteigen nicht ganz so chaotisch wie am Vortag.

Wir nahmen im Bus Platz und fuhren in Richtung der Maya-Stätte Altun Ha. Auf dem Weg dorthin durchquerten wir zunächst einen Teil von Belice City, später erreichten wir den Regenwald. Alles war so grün und schön – allerdings wurde es auch immer ärmlicher. Wir konnten immer wieder alte, immer noch bewohnte, Hütten entdecken. Teilweise so tief drin im Wald, dass ich mich fragte, wie oft die Menschen hier wohl ihr Haus verlassen und wie sie zu ihren Lebensmitteln kommen? Hier ist man doch von der Außenwelt total abgeschnitten!

Nach rund 45 Minuten Busfahrt erreichten wir schließlich besagte Maya-Stätte. In Altun Ha sind die Ausgrabungen am weitesten fortgeschritten von allen Maya-Stätten in Belize. Es wird angenommen, dass sie erstmals vor rund 2000 Jahren besiedelt wurde. Dieses Zeremonien-Zentrum der Klassischen Epoche, etwa 10 km vom Meer entfernt, war ein wichtiges Handelszentrum und stellte die Verbindung her zwischen der Küste und den Ansiedlungen im Inneren des Landes. Viele spektakuläre Funde wurden bereits ausgegraben. Darunter befand sich auch der dekorativ geschnitzte Kopf von Kinisch Ahau, dem Sonnengott der Mayas. Dieser rund viereinhalb Kilo schwere Kopf von fast 15 cm Höhe soll angeblich die größte noch vorhandene Jadeplastik der Mayas sein. Ebenfalls ausgegraben wurde der Tempel des Grünen Grabes, eine Grabstätte, die menschliche Überreste enthielt und einen Schatz von Jadestücken, wie Anhänger, Perlen und Figuren.

Unser Reiseleiter führte uns eine Stunde lang quer über die Anlage, die aus rund 13 Tempeln und Wohngebäuden besteht, und erzählte viel Wissenswertes über dieses „magische Zentrum“ der Mayas. Zum Schluss durften wir sogar noch einen der Tempel – eine kleine Pyramide – besteigen. Zwar nicht über die sichtbaren Treppen im vorderen Teil, jedoch über eine kleine Naturtreppe auf der Rückseite der Pyramide. Nach einem anstrengenden Aufstieg erwartete uns eine schöne Aussicht über die gesamte Anlage.

Ich gebe zu: Es ist schwierig, sich das damalige Treiben in dieser Anlage richtig vorstellen zu können. Dafür sollte man sich vorab vielleicht ein wenig in die Geschichte der Mayas einlesen. Doch trotzdem hatte der Reiseleiter es geschafft, es uns zumindest ein kleines bisschen näher zu bringen.

Nachdem wir unsere zweite Gruppe wieder gefunden hatten, konnte der Ausflug schließlich weitergehen und wir wurden mit dem Bus zu dem nicht weit entfernten Belize River gebracht. An der Old River Tavern hatten wir die Möglichkeit, ein für hier wohl typisches Gericht zu uns zu nehmen: Hähnchen mit Reis. Nachdem wir uns das jedoch genauer angesehen hatten, entschieden wir uns dann doch lieber für’s „Hungern“. ;-) Und wie sollte es auch anders sein: Natürlich waren auch hier wieder Marktstände für die Touristen aufgestellt. Es wird eben überall versucht, Geld zu machen. ;-)

Nach einer guten Viertelstunde konnte die Bootstour dann endlich beginnen. Im Vorfeld wurde uns erzählt, wir hätten gute Chancen, exotische Vögel, Krokodile und zum Schluss im Meer noch Manatees und Delphine zu sehen. Leider war dem nicht so. Wir konnten nur wenige Tiere erblicken. Trotz allem aber war die Fahrt ein schönes Erlebnis. Der Fluss ist relativ breit und von wunderschönen Wäldern gesäumt. Hin und wieder entdeckten wir bunt bemalte Villen – und auch mal etwas weniger schöne Hütten – am Flussufer. In den reicheren Gebieten standen sogar kleine „Yachten“ vor der Haustür.

Nun, nach zwanzig Minuten etwa, konnten wir das erste Krokodil erkennen: Ein Baby-Krokodil. Wie süß. Einige Meter weiter hinten trafen wir schließlich auf ein ausgewachsenes. Obwohl wir ziemlich nahe dran fuhren, rührte es sich keinen Millimeter und wir vermuteten schon, es wäre gar nicht echt. Durch einen Wasserspritzer seitens des Reiseleiters aber war es dann auf einmal blitzschnell im Wald verschwunden. ;-)

Die Flussfahrt dauerte rund eine Stunde. Hin und wieder nahmen wir etwas an Speed zu, nämlich dann, wenn lt. Reiseleiter sowieso nichts zu sehen war. An der Mündung zum Meer schließlich trieben wir noch ein wenig im Wasser und warteten auf die versprochenen Seekühe und Delphine. Die haben wir leider nicht gesehen, dafür einen kleinen Seelöwen.

Nachdem sich auch nach einer Viertelstunde nichts weiter getan hat, entschied der Reiseleiter, uns zurück nach Belize City zu bringen. Jetzt hieß es: Festhalten!! Der Bootsführer legte mächtig an Zahn zu und wir „sprangen“ fast schon über’s Meer. Eine tolle Fahrt, die ruhig etwas länger hätte dauern können. ;-)

Am Hafen von Belize City angekommen, schlenderten wir noch ein wenig an der Hafenpromenade entlang und sahen uns in den Souvenirläden um. Natürlich durfte auch hier der Einkauf von Soßen und sogar einem „Mutter-Allheil-Mittel“ nicht fehlen (was immer das auch sein mag). Nachdem wir alles gesehen hatten, packten wir uns zusammen und fuhren mit dem Tender-Boot zurück zum Schiff.

Dort war gerade die Kaffee-Stunde angebrochen und wir nahmen beide ein Stück Kuchen zu uns. Lecker!! Die Zeit bis zum Abendessen verbrachten wir auf dem Pooldeck. Nach dem Abendessen machten wir uns für die anstehende Poolparty fertig, denn für heute Abend war Piraten-Party angesagt!

Den Platz auf Deck 11 gesichert, hatten wir einen guten Überblick über das Geschehen. Pünktlich um 21.30 Uhr begann die Show mit einer grandiosen Tanzeinlage des Showensembles. Das Lied klingt mir heute noch in den Ohren. Dem folgten ein paar weitere Piratenlieder, bis es schließlich für die Animateure hieß: Raus auf die Bühne. Ihre Aufgabe war es, die für nur wenige Sekunden eingespielten Lieder zu performen. Jedoch auf witzige Art und Weise, was das gesamte Publikum zum Lachen brachte.

So endete schließlich dieser ereignisreiche und sehr interessante Tag mit stimmungsvoller Musik, guter Laune und natürlich genügend Cocktails. :-)

6. Tag: Honduras - Rundfahrt


Nach einer sehr ruhigen Nacht klingelte uns der Wecker bereits um 6 Uhr aus dem Bett. Der heutige Ausflug war wieder sehr früh anberaumt, weshalb wir uns nun auch wirklich sputen mussten. Während Toni sich fertig machte, ging ich raus auf’s Seitendeck und genoss einen herrlichen Sonnenaufgang! Um 7 Uhr legten wir in Puerto Córtez in Honduras an.

Heute sollte der Tag etwas ruhiger werden. Nach zwei sehr interessanten, aber auch zum Teil anstrengenden Ausflügen, hatten wir uns dieses Mal für einen Halbtagesausflug entschieden. Das Highlight des Ausflugs: Wir fuhren nicht in normalen Reisebussen, sondern wurden in typisch hondurasischen Schulbussen kutschiert. Was für ein Erlebnis!!!

Als erstes stand der Besuch von San Pedro Sula – einem kleinen Städtchen in Honduras – auf dem Plan. Dort schlenderten wir durch den einheimischen Markt Guamilito, wo es wirklich alles zu kaufen gab. Die Reiseleiterin führte uns zunächst ein wenig durch die engen Gänge und erklärte uns die verschiedenen Waren. Anschließend kamen wir zur Tortilla-Fabrik, wo rund 50 Frauen in Fließbandarbeit Tortillas herstellten. Ohne lange darüber nachzudenken, nahm ich mir eins und probierte es. Erst später kam mir in den Sinn, dass es sich ja auf den Magen schlagen könnte; doch dem war glücklicherweise nicht so. Aber: So spektakulär war es auch nicht; die Teigfladen schmeckten nach: Nichts. ;-)

Nun hatten wir gut eine Stunde Zeit, selbst durch die Stadt bzw. den Markt zu laufen. Wir mussten über die zum Teil sehr kitschigen Waren herzlich lachen. Was es doch nicht alles gibt. Wir haben uns wirklich bemüht, irgend etwas zu finden, was wir kaufen könnten, auch liefen wir gleich mehrmals durch die Gänge. Aber es fand sich partout kein Gegenstand, den wir zumindest ein bisschen hätten gebrauchen können. ;-) Letztendlich aber kamen wir wieder auf die Lebensmittel zurück und kauften vier kleine Fläschchen von rotem und weißem Rum; wenigstens ein Mitbringsel konnten wir ausfindig machen.

Interessant war aber die Abteilung für Katzen- und Hundefutter. Wir hatten zwar den ganzen Tag über keine Katzen und Hunde gesehen, auch kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie hier als Haustiere gehalten werden, aber: Für’s Fressen ist gesorgt! ;-)

Nachdem wir uns alle wieder am Bus eingefunden hatten, ging es schließlich zu einer nicht weit entfernten Kaffee-Rösterei. Hier sollte uns der Weg einer Kaffeebohne gezeigt werden. Als Begrüßung erhielten wir auch sogleich einen Kaffee, der meiner Meinung nach allerdings nicht wirklich anders schmeckte als bei uns zu Hause. ;-) Aber man muss es ja schließlich mal probiert haben. Nach einer kleinen Wartepause und dem Einkauf von Kaffee führte uns der AIDA-Scout Marcel über das Fabrikgelände. Da es sich hier um eine intakte Fabrik handelt und rund um die Uhr gearbeitet wird, war es ziemlich laut und vor allen Dingen sehr, sehr stickig. Wir erhielten vorsichtshalber einen Mundschutz, mit dem ich aber nicht wirklich etwas anfangen konnte.

Die Führung durch das Gelände war auf jeden Fall sehr interessant, können wir uns jetzt wenigstens vorstellen, welch weiten Weg eine Kaffeebohne zurücklegen muss, bis sie denn endlich mal zu Hause in der Kaffeemaschine landet. ;-)

Nach dieser aufschlussreichen Führung ging es schließlich wieder zurück zum Schiff. Während der Fahrt kamen wir durch viele kleine Ortschaften hindurch, natürlich auch direkt durch Puerto Cortez. Aufgefallen war uns, dass hier an jedem noch so kleinen Kiosk bewaffnete Sicherheitsbeamte stehen und Wache halten. An Banken sind es gleich mehrere Sicherheitsleute. Das vermittelte uns kein besonders angenehmes Flair; auch wir wurden einmal von Polizisten angehalten und nach den Pässen gefragt; die Reiseleiterin allerdings konnte den Herren schließlich erklären, dass wir von einem Kreuzfahrtschiff kämen; danach ließen sie uns wieder ziehen. Nein – irgendwie war das nicht so meine Welt.

Trotz allem aber genoss ich die Eindrücke, die sich mir während der Busfahrt boten und lauschte den Worten von Marcel. Hier muss ich erwähnen, dass es das erste Mal war, dass ein AIDA-Scout so viel über ein Land wusste. Man konnte ihn wirklich alles fragen – er hatte auf alles eine Antwort. Das hat mich fasziniert, denn meist ist es doch so, dass sich die Scouts ziemlich im Hintergrund halten.

Wieder am Schiff angekommen, nahmen wir ein spätes Mittagsessen ein und entschieden uns anschließend für einen faulen Tag an Bord. Eigentlich hatte ich noch einen Spaziergang in die Stadt geplant, aber da es nicht ganz ungefährlich war, ließen wir es dann doch lieber bleiben.

So schnappten wir uns unsere Bücher und machten es uns auf dem Seitendeck bequem. Die Sonne strahlte uns entgegen, wir hatten einen herrlichen Blick auf’s Meer. Es war ein schöner und sehr ruhiger Nachmittag, der schließlich mit einem atemberaubenden Sonnenuntergang endete. Hier verschoss ich gut 50 Fotos – und hatte schließlich eine ganze Sonnenuntergangs-Collection zusammen. ;-)

Das Abendessen nahmen wir wieder im Calypso-Restaurant ein und trafen dieses Mal auf eine Gruppe junger Leute, die sich zu uns gesellten und mit denen wir nette Unterhaltungen führten. Gegen 21.30 Uhr ging es dann schließlich wieder ins Theater. Heute war „Grusical“ angesagt, ein Querschnitt durch verschiedene Musicals wie Evita, Rocky Horror Picture Show, Cats und viele weitere. Eine sehr schöne Aufführung, die mich mal wieder absolut begeisterte. :-)

Völlig erschöpft von der Hitze und den vielen Eindrücken ließen wir den Abend schließlich ganz gemütlich in der Kabine ausklingen.

7. Tag: Ein Tag auf See


Der heutige Tag stand wieder ganz im Zeichen der Ruhe und Erholung; der zweite Seetag war angebrochen. Da wir dieses Mal keine Pflichtveranstaltung zu besuchen hatten, konnten wir auch endlich mal ein wenig ausschlafen. Darüber hinaus haben wir zwar das Frühstück verpasst, doch so schlimm war das nicht. Ich krallte mir noch die letzten Croissants aus dem Frühstückssaal und nahm sie mit auf’s Pooldeck – kurze Zeit später wurde sowieso schon wieder der Poolbrunch eröffnet. :-) Also verhungern tut man auf der AIDA nicht. ;-)

Da wohl schon im Morgengrauen wieder die Liegen reserviert wurden, machten wir es uns eben erneut auf unserem Stammplatz bequem und genossen die warmen Sonnenstrahlen. Im Pool war die Hölle los – es tat richtig gut, dem Treiben zuzusehen und einfach so in den Tag hineinzuleben.

Gleich zwei Mal holte ich mir frisches Obst und Gegrilltes vom Poolbrunch; nebenbei las ich immer wieder in Zeitschriften und Büchern und begab mich zwischendrin auch mal auf Fototour.

Bis zum Nachmittag verweilten wir auf diesem Platz, zwischendurch gab es immer mal wieder ein Quiz oder ein Spiel mit den Animateuren.

Auf 17 Uhr besuchte Toni schließlich wieder Rodney – er hatte erneut eine Golfstunde gebucht. Ich setzte mich daneben und guckte zu. Nach der ganzen Hitze tat so ein bisschen Schatten auch mal wieder ganz gut. ;-)
Australische Speisen im Calypso-Restaurant genossen und nach langem Überlegen auch mal von einem Känguruh-Fleisch probiert, begaben wir uns auf halb 22 Uhr ins Theater. Heute stand das AIDA-eigene Musical „Book of Secrets“ auf dem Programm. Damals auf der Blu waren wir nicht sonderlich begeistert davon, was aber zum Teil an den schlechten Tonverhältnissen lag. Wir wollten dem Stück noch einmal eine Chance geben und lehnten uns gemütlich zurück. Was soll ich sagen? Die Musik ist wirklich gut und die akrobatischen Einlagen grandios – doch die Handlung ist meiner Meinung nach etwas zu seicht. Man hätte mehr daraus machen können.

Nach der Show spazierten wir mal wieder durch die Fotogalerie, in der stets die aktuellen Fotos der AIDA-Gäste zu sehen sind. Gleich drei Bordfotografen begleiteten die Reisenden auf ihren Ausflügen, auch auf dem Schiff wurden immer wieder Schnappschüsse gemacht. Natürlich nimmt man sich dann auch ganz gerne mal das ein oder andere Foto mit, was allerdings keine billige Angelegenheit ist. Gleich 8 Euro wird für ein Bild verlangt. Ganz schön heftig. Ermäßigungen gibt es erst ab dem sechsten Foto. ;-)

8. Tag: Grand Cayman - Inselrundfahrt


Gut erholt vom Vortag, erreichten wir heute gegen 8 Uhr Früh Grand Cayman. Auf diese Insel war ich ganz besonders gespannt, hatte ich doch durch meinen Beruf schon eine ganze Menge darüber gehört. Immerhin wird Grand Cayman die „Schweiz der Karibik“ genannt und ist berühmt für ihre Geldwäscherei. Ich wollte schon immer mal wissen, wie es dort aussieht und wie das Leben und vor allem die Menschen auf dieser Insel so sind.

Obwohl Grand Cayman eigentlich das einzige Ziel unserer Reise war, wo man ohne Probleme auf eigene Faust losziehen hätte können, entschieden wir uns dennoch für einen kurzen Ausflug mit AIDA: Inselrundfahrt. Nachdem uns die Tenderboote zum Hafen gebracht hatten, spazierten wir mit Birgit, unserem Scout, ein Stückchen durch die Stadt und stiegen anschließend in einen Kleinbus ein. Ich ergatterte den Platz neben dem Fahrer = Reiseleiter. Da die Insel unter britischer Verwaltung steht, herrscht hier natürlich auch Linksverkehr. ;-) Der Reiseleiter – ein gebürtiger Kalifornier – erzählte und eine ganze Menge über die Insel und ihre Bewohner. Erfreulicherweise hatte er ein so reines Englisch, dass ich ausnahmsweise mal wirklich jedes einzelne Wort verstand. Super!! :-)

Die Rundfahrt war richtig schön und Grand Cayman gefiel uns auf Anhieb supergut. Hier wirkt alles so richtig amerikanisch; hin und wieder hatte ich sogar den Eindruck, ich befände mich mitten in Florida.

Wir fuhren an der Villa des Premierministers vorbei, dessen Anlage einfach riesig ist. Natürlich hat er auch einen eigenen Zugang zum Strand. ;-) Erstaunlicherweise allerdings ist hier kaum etwas eingezäunt. Hier scheint man wohl keine so große Panik zu haben wie in manch anderen Ländern. Weiters kamen wir an vielen tollen Hotelanlagen vorbei, u. a. am Grand Hyatt, welches das im Moment neueste und teuerste Hotel der Insel ist. Erstaunt haben mich auch die Friedhöfe, dessen Gräber nach oben gebaut sind. Der Reiseleiter erklärte uns schließlich auch, warum: Man darf hier nicht nach unten graben, weil sich direkt unter der Erdoberfläche bereits das Wasser befindet.

Unser erster Stopp war schließlich bei „The Hell“ (Die Hölle) - die wohl dümmste Touristenattraktion, die ich je gesehen habe. Vor Jahren schon haben sich auf einer kleinen Fläche aufgrund Wetterverhältnisse und anderen Umwelteinflüssen ein paar Kalksteine gebildet, die einen Bewohner Grand Caymans auf eine grandiose Geschäftsidee brachten: So könnte doch ... ja ... genau ... hmmm .. vielleicht die Hölle aussehen? Wer weiß das schon so genau? Gut – er entschloss sich schließlich tatsächlich dazu, diesen Platz als „Die Hölle“ zu bezeichnen. Dazu stellte er noch ein paar schlecht gemachte, aus Spanplatten ausgeschnittene, Teufelchen auf, baute eine kleine, rote Hütte auf den Parkplatz und malte auf die Fassade einen feuerroten Teufel. Er selbst stellt sich jeden Tag in Teufelchsen-Kostüm in den Kiosk, lässt sein Konterfei auf alle erdenklichen Waren drucken (vom Schnapsglas bis hin zum T-Shirt ist alles dabei) und schäffelt damit viel Geld. Ach ja: Nicht zu vergessen natürlich die „Post aus der Hölle“, die die Touristen vom Höllenpostkasten aus mit eigener Höllen-Marke und einem eigenen Höllen-Stempel in alle Welt verschicken können. ;-)

Wir sahen uns fünf Minuten in diesem Kiosk um, dann musste ich wieder raus. Ich bin ja im Grunde schon für kitschige Sachen zu haben – aber das hier war mir eindeutig zu viel. Da ging ich lieber eine Runde Spazieren und fotografierte die wunderschönen Blumen, die sich am Wegesrand befanden. ;-) Da hatte ich mehr davon. ;-)

Nach einer guten Viertelstunde schließlich hatten unsere Mitreisenden ihre Souvenirs gekauft und die Tour konnte weitergehen. Weit fuhren wir ja nicht, denn nach nur wenigen Minuten kamen wir schon an der Tortuga Rum Co. Ltd. an, ein Duty-Free-Shop mit Restaurant und Rumkuchen-Verkostung. Natürlich durften auch wir von diesem Rumkuchen probieren. Schmeckte ziemlich gut ... hicks! ;-)

Vom Reiseleiter die Eintrittskarten für die Turtle-Farm erhalten, brachte uns dieser nach zwanzig Minuten Aufenthalt im „Rum-Laden“ auch direkt dorthin. Eigentlich hätten wir das ja zu Fuß gehen können, es waren nicht mal 400 m. ;-) Wir passierten den Eingang und kamen auch schon direkt zu den einzelnen Wasserbecken mit den Schildkröten heran. Es sah schon witzig aus: Immer wieder konnten wir die kleinen Nasen erkennen, die kurzzeitig aus dem Wasser auftauchten und nach Luft schnappten, bis sie schließlich wieder untertauchten.

Die Schildkröten waren nach ihrem Alter getrennt. Von 1 bis 75 Jahren war hier alles vorhanden. :-) Sie waren wirklich süß – aber dennoch sahen sie schließlich doch alle gleich aus. ;-) Der Reiseleiter hob eine der etwas kleineren Schildis aus dem Wasser; ein paar aus unserer Gruppe – darunter ich – durften sie mal kurz halten. Ich konnte mir nie vorstellen, wie sich so eine Schildkröte anfühlte. Jedenfalls war sie ziemlich unförmig und auch total hart; ein etwas komisches Tier. Nachdem sie dann doch irgendwann genug hatte und nach der fünften Person mal in leichte Panik verfiel (man kann’s ihr nicht verübeln), wurde sie endlich wieder zurück ins Wasser gesetzt.

Wir schlenderten eine Weile durch die Anlage und besuchten den angrenzenden Souvenirladen. Hier kaufte ich ein paar Kleinigkeiten ein, anschließend fuhren wir wieder nach George Town zurück. Die Inselrundfahrt war beendet, recht viel mehr gab es auf dieser Insel nicht zu sehen.

Nach gut dreieinhalb Stunden verabschiedeten wir uns von unserem netten Reiseleiter und begaben uns zu Zweit auf Sightseeing-Tour durch George Town. Zum Glück war hier nicht sonderlich viel los und wir konnten den Spaziergang in vollen Zügen genießen.

Empfohlen wurde uns der Besuch des Hard Rock Café – also schlenderten wir eben dorthin. Ich war bisher noch nie in einem Hard Rock Café, da es mich bisher auch noch nie sonderlich interessiert hatte. Dieses hier aber gefiel mir richtig gut. Wir inspizierten die ausgestellten Gitarren, eine Hälfte eines Cadillac hing an der Wand und viele, viele Fotos von Rock-Stars waren ausgestellt. Um das Flair noch ein wenig länger genießen zu können, entschieden wir uns für einen kleinen Snack an der Bar. Letzten Endes stellte sich heraus, dass es der wohl teuerste Snack seit langem war: Für zwei Burger und zwei Cola zahlten wir rund 35 US-Dollar. Whow!!

Zwischendrin schnell am Schiff gewesen und die eingekauften Dinge auf die Kabine gebracht, ging es wieder zurück in die Stadt. Ich wollte noch ein wenig am Strand spazieren gehen, ein paar Fotos vom Schiff schießen und auch noch ein paar kleine Läden besuchen. Wir spazierten in ein Wohnviertel der Insel, was sehr verlassen und plötzlich auch gar nicht mehr so „reich“ aussah. Trotzdem fühlten wir uns hier zu keinem Zeitpunkt unwohl. Die Leute waren so freundlich und strahlten uns förmlich an.

George Town hat viele wunderschöne Gebäude zu bieten, u. a. das alte Nationalmuseum in viktorianischem Stil, oder auch viele schöne, moderne, Einkaufszentren. Billig ist das Einkaufen hier jedoch nicht. Ein Vergleich in Sachen Schmuck z. B. hat ergeben, dass er hier nur maximal 5 Euro günstiger ist als in Deutschland. Wir kauften wieder ein paar Soßen und auch ein wenig Rumkuchen in einem der Souvenirläden ein und führten unsere Stadtbesichtigung fort.

Nachdem wir alles gesehen hatten und ich mich schließlich gegen ein Eis entschied (eine Kugel Eis kostet hier doch tatsächlich 3,50 US-Dollar!!!!!!!), stiegen wir in eines der Tender-Boote und fuhren zurück zum Schiff. Dort gab’s erst einmal Kuchen und anschließend war auch schon wieder Koffer packen angesagt. Da wir am nächsten Tag schon wieder abreisen mussten, wollten wir das ganze Zeug schon jetzt mal zusammenpacken; dann mussten wir das heute Nacht nicht mehr tun.

Da für 18 Uhr das Auslaufen aus dem Hafen von Grand Cayman angemeldet war, begaben wir uns auf Deck 11 und lauschten der Sail-Away-Musik. Uns bot sich mal wieder ein wunderschöner Sonnenuntergang, der die Insel in ein herrlich schönes Licht hüllte.

Auf 18.30 Uhr schließlich guckten wir neben dem Fertigmachen für’s Abendessen AIDA-TV mit Clubmanager Sebastian und, wie sollte es auch anders sein: Natürlich hat Toni nach nur einmaligem Anrufen wieder etwas gewonnen. :-) Auf dem Weg zum Calypso-Restaurant holte er sich im TV-Studio seinen Gewinn ab, schließlich genossen wir das Farewell-Dinner mit Lachs, Hummerfleisch und vielen weiteren superleckeren Gerichten.

Pünktlich auf 21.30 Uhr fand schließlich die Farewell-Maritime-Show im Theater statt, die wir natürlich besuchten. Nach einer kleinen Lasershow, die die letzten Tage Revue passieren ließ, wurden vom Showensemble Lieder der Seefahrt vorgetragen, bis sich schließlich noch Clubdirektor Thomas und Clubmanager Sebastian zu Wort meldeten. Sie gaben u. a. bekannt, wie viele Tonnen an Fleisch, Fisch, Gemüse und Obst in der vergangenen Woche verbraucht wurden, auch kam noch einmal ein Teil der Crew auf die Bühne. Im Anschluss an die letzte Rede des Kapitäns Kurc schließlich fand dann die Farewell-Poolparty auf Deck 10 statt; auch wir begaben uns dorthin.
Nun wurde mir klar: Diese wunderschöne Woche geht langsam zu Ende. Ein wenig traurig war ich schon, am nächsten Tag wieder heim fliegen zu müssen. Aber andererseits hatten wir in dieser Woche so viel Schönes und Einmaliges erlebt; dafür muss man dankbar sein. :-)

Auf der Party verabschiedeten wir uns langsam von einem Teil der Crew, mit denen wir im Laufe der Woche etwas mehr zu tun gehabt hatten. Die Scouts Marcel und Birgit, außerdem Animateur Martin und Clubmanager Sebastian sind hier besonders zu erwähnen, sie waren bzw. sind ein wirklich tolles Team!!

Nach ein paar netten Gesprächen und guten Cocktails verließen wir schließlich gegen 1 Uhr nachts die Party und gingen zu Bett. Der nächste Tag würde wieder sehr lang werden.

9. Tag: Jamaika - Montego Bay - und Heimreise


Bereits um 9 Uhr Früh mussten wir heute unsere Kabine verlassen. Wir brachten unser Handgepäck zur Aufbewahrung ins Theater auf Deck 9 und begaben uns in den Frühstückssaal. Der letzte Tag auf der AIDA ist immer der schrecklichste: Jegliche Erholung scheint bei den Gästen innerhalb weniger Minuten wieder verschwunden zu sein. Alles befindet sich in unerträglicher Aufbruchstimmung, Streit hier und Streit da, Hektik dort und Hektik da hinten. Furchtbar! Selbst das Frühstück konnten wir nicht richtig genießen, weil um uns rum schließlich schon wieder aufgeräumt und geputzt wurde.

Bis zum Einchecken um 10 Uhr schlenderten wir noch ein wenig durch’s Schiff und sahen den Gästen beim Abreisen zu. Unsere Koffer wurde bereits in der Nacht vom Bordpersonal abgeholt und vor’s Schiff gestellt. Hier war alles nach Deck sortiert – die Gäste mussten sich ihren Koffer nur noch abholen.

Auf halb 10 Uhr begaben auch wir uns ins Hafenterminal und stellten uns für’s Einchecken an. Praktisch: Hier kommt der Flughafen zum Hafen und man erhält hier bereits seine Flugtickets. Rund eine dreiviertel Stunde gewartet, hatten wir unsere Bordkarten endlich in der Hand und unsere Tour durch Montego Bay konnte losgehen. Wir setzten uns in ein Sammeltaxi und freuten uns tierisch auf die Sightseeing-Tour.

Der Busfahrer war ziemlich gewieft. Anfangs wollte er uns eigentlich „nur“ in die Stadt fahren; für drei Dollar pro Person. Anschließend versuchte er mehrmals, uns von einer Stadtrundfahrt für rund 20 Dollar pro Person zu überreden. Aber keine Chance. Wir beharrten auf den Ausstieg in der Innenstadt bzw. am Strand.

Endlich in der Innenstadt ausgestiegen, ein wenig durch die Souvenirläden spaziert, begaben wir uns zu den im Reiseführer genannten Sehenswürdigkeiten und landeten schließlich mitten im Ghetto. Überall lagen die Menschen – vor Armut bzw. vollgepumpt mit Drogen – auf der Straße. Man musste wirklich aufpassen, niemandem zusammenzutreten. Es herrschte unheimlicher Lärm in der Stadt: Gehupe und Gebrülle, es waren mehr Autos auf der Straße unterwegs als eigentlich Platz war, die Leute wuselten um uns herum, hatten einen ganz komischen Blick drauf – und ich wurde immer unsicherer. Ich krallte meine Tasche fest an meinen Körper, guckte gleichzeitig immer auf die Taschen von Toni und hatte tierische Angst, dass uns jeden Moment etwas geklaut werden würde. Die Leute streiften uns ständig – und das ist etwas, was ich gar nicht leiden kann.

Wenige Schritte gegangen, hängte sich schließlich ein junger Jamaikaner an uns dran und kam mit uns ins Gespräch. Anfangs noch ausgefragt, woher wir wären, wandelte er das Zusammentreffen ganz geschickt in eine Stadtführung um und zeigte uns die verschiedenen Sehenswürdigkeiten. Ich wusste zunächst nicht, was er eigentlich von uns wollte und war dementsprechend misstrauisch.

Schließlich stellte sich heraus, dass er zwar ganz ok ist, die Stadtführung aber natürlich nicht umsonst machen würde. Wir ließen uns darauf ein. „Flüchten“ wäre vielleicht keine so gute Idee gewesen; wer weiß, was den Leuten einfällt? Und: Er war ja wirklich ganz ok und konnte uns auch viel Interessantes über die Stadt erzählen.

So zeigte er uns dieses und jenes und wollte uns schließlich zu einer Kirche bringen, auf dessen Weg wir allerdings durch ganz enge Gassen gemusst hätten. Hier streikte ich. Denn ab hier waren definitiv keine Touristen mehr zu sehen, stattdessen lungerten halb verhungerte Menschen herum, und das brauchte ich dann wirklich nicht.

Wir gaben vor, ganz dringend wieder auf’s Schiff zu müssen und gingen zurück zum Taxi-Stand. Einen Schritt hatte der Jamaikaner drauf ... da kam selbst ich kaum nach. ;-) Als wir angekommen waren, hielt er plötzlich die Hand auf und verlangte 20 Dollar für die Rundführung. War ja klar. Wir einigten uns nach einer kleinen Diskussion auf 10 Dollar. Das war es wert und er hatte immer noch genügend verdient!!

Nach diesem kleinen Abenteuer allerdings wollte ich nur noch eines: Zurück auf’s Schiff. Mir reichte es. Nachdem sich auf dem Stadtrundgang ein weiterer Jamaikaner direkt vor meinen Augen eine Spritze in dem Arm knallte, musste ich wirklich nicht mehr sehen. Ich meine: Ich wusste ja, dass Jamaica ziemlich viel mit Drogen zu tun hat. Aber so etwas hatte ich ja noch nie gesehen und hätte ich auch nicht erwartet. Wenn es hier in Montego Bay schon so schlimm ist – wie sollte es dann erst in Kingston sein??

Für 3 Dollar pro Person schließlich wieder zurück zum Hafen gebracht, stiegen wir auf’s Schiff und begaben uns zum Mittagessen. Das war wieder sehr lecker. Wir sprachen über das gerade Erlebte und mussten – je mehr Zeit verging – mehr und mehr drüber lachen. Eigentlich war es ja doch ganz witzig. ;-)

Die restlichen Stunden bis zum Flughafentransfer verbrachten wir ganz gemütlich in der AIDA-Bar. Ich guckte meine Fotos durch, machte noch ein paar weitere vom Schiff und genoss ein letztes Mal das AIDA-Feeling.

Auf 16 Uhr schließlich holten wir unser Handgepäck aus dem Theater ab und wurden mit dem Bus zu dem nicht weit entfernten Flughafen gebracht. Die Freundlichkeit, die wir am Ankunftstag hier erlebt hatten, schwand von jetzt auf gleich: Die Angestellten waren richtig unfreundlich, schoben uns von einer Seite auf die andere und schimpften und brüllten. Ich war völlig perplex über diese krasse Änderung!! Und sehr enttäuscht!

Wir gingen durch die Kontrollen hindurch und begaben uns in den Warteraum. Erst um 18.30 Uhr würde unser Flug gehen. Das waren noch zweieinhalb Stunden!!! Die Zeit brachten wir mit Lesen, Durchschlendern im Flughafengebäude und mit einem kleinen Snack im „Bob-Restaurant“ relativ gut rum. Auf ihre Bobmannschaft scheinen sie sehr stolz zu sein – überall steht eine Kopie des berühmten Schlittens herum, es gibt Souvenirs in Hülle und Fülle. Fast schon zu kitschig!!

Mit einiger Verspätung hoben wir schließlich gegen 19 Uhr ab und die Heimreise wurde angetreten. Leider hatten wir nur noch einen Platz in der Mitte des Flugzeugs erhalten. Aber da es sowieso ein Nachtflug war, hätten wir eh nichts mehr gesehen.

Den gesamten Flug über hing ich den Gedanken an diese wunderschöne Woche hinterher, guckte ein weiteres Mal meine Fotos durch und dachte lächelnd an die vielen tollen Erlebnisse zurück. Mittelamerika bzw. die Karibik haben uns wirklich sehr beeindruckt!
Anfangs noch Bedenken gehabt, die Karibik würde mich langweilen, weil sie kulturell gesehen ja doch nicht so viel zu bieten hat, wurden diese ziemlich schnell wieder weggewischt. Die Karibik ist traumhaft schön, die Länder in Mittelamerika so ganz anders als die in Europa und die Landschaften so unglaublich faszinierend!! Selbst die Sonnenuntergänge sind viel intensiver als bei uns.

Dieses Mal hatten wir also eine „richtige“ Karibik-Kreuzfahrt gemacht, ganz so, wie man sie sich immer vorstellt. :-) Nun gehören auch wir zu den Karibik-Fans und schnell wird klar, dass wir sie ganz bestimmt bald wieder bereisen werden. Aber auch dann nur wieder in Verbindung mit einer Kreuzfahrt, denn meiner Meinung nach kann man das karibische Feeling wirklich nur dann richtig in sich aufnehmen, wenn man mit einem Schiff unterwegs ist. :-)

Zum Schluss noch ein herzliches Dankeschön an unseren Reisepartner "Treffpunkt Schiff", der uns aufgrund des Reisegutscheins diese wunderschöne Reise ermöglicht hat!!

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